Hütte 31 - Allgemeine Hütte

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Re: Hütte 31 - Allgemeine Hütte

von Leonardo am 16.01.2017 16:50

Nun, das war doch der Sinn von Schimpfwörtern. Man beschimpfte sich, wodurch es laut wurde. Aber gut, das letzte Argumente hatte mich überzeugt. Ich wollte nämlich nicht hier bleiben. Von Pflanzen umzingelt. Der reinste Albtraum. Also nickte ich bloß, so ersparte ich mir wenigstens ein paar Worte.
Sie schien nachzudenken. Vermutlich über Vergangenes. Sie sah fast so aus, als hätte sie lachen und irgendetwas erzählen wollen. "Chiron? Erzähl." sagte ich daher. Ich konnte sie schwer einschätzen. War sie denn so brav, wie man es von einer Chloris-Tochter erwartete? Sie hatte mal geschrieben in einem Brief, sie müsse zu Chiron. Und offenbar war das nicht das erste Mal, das hörte ma aus ihren Erzählungen heraus.
Und ob mich das was anging! Es ging ja um mich. "Danke." grummelte ich vor mich hin. Es war mir absolut zuwider, so viel zu sprechen, aber vielleicht sollte ich damit mehr anfangen. Mit Singen allein schien es auf dieser Welt nicht zu reichen.
Ich grinste in mich hinein. Wann hatte ich das letzte Mal die Schuhe ausgezogen bekommen? Mit vier? Kam hin. Sie hätte es ja auch einfach sagen können.
Ich zuckte bloß mit den Schultern, zuckte kurz mit den Mundwinkeln. Er war nicht besonders gewesen. Viel eher langweilig.

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Re: Hütte 31 - Allgemeine Hütte

von Argia am 16.01.2017 17:35

Allein die Tatsache, dass er ihr nichtmal widersprach,brachte sie zum Grinsen. Immerhin hatte er ihr grade zugesagt, Zeit mit ihr zu verbringen, egal was ihre Pflanzen machten.
Auf sein Erzähl seufzte Agaue, verdrehte die Augen.
"Ich scheine manchmal etwas impulsiv zu reagieren. Vor kurzem ist eines der Pegasi auf einem Baum gelandet und ich bin hochgeklettert, um das arme Ding zu retten. Erst in der Baumkrone ist mir aufgefallen, dass es ein fliegendes Pferd ist und ich habe mich die 12 Meter nicht mehr nach unten zum Boden getraut. Da mussten die Areskinder mich runterholen."
Sie senkte den Kopf, versuchte das schelmische Lächeln zu verstecken. "Ich habe mich mit zwei Aphroditesöhne geprügelt, weil sie meine Thea aus ihrem Gespräch herausgelassen haben und hey, ich habe sogar gewonnen! Immerhin haben sie es verdient gehabt.... Thea hat mir danach gestanden, dass sie die beiden hasst." Der letzte Satz war genuschelt, war Agaue in der Zwischenzeit wirklich rot auf den Wangen. Was konnte sie dafür? Sie hatte nur helfen wollen!
"Jederzeit", brachte Agaue leise hervor. Trotzdem hatte es ihn nichts anzugehen. Immerhin fragte sie ihn ja auch nicht, wie er sie fand. Oder sollte sie es drauf ankommen lassen?
Die Chloristochter griff vorsichtig nach Leonardos Hand, schob sich gleichzeitig auf die Mitte vom Bett. Es störte sie, dass er dort so unbequem saß.
"Hab ich gern gemacht", antwortete sie auf sein nicht gesagtes Danke bezüglich den Schuhen, grinste kurz auf ehe das nächste Gähnen sie überfiel. "Kommst her", bat sie sanft, während sie ihre Füße unter die Decke schob. Ihr war kalt und sie war müde. Da könnte sie doch zumindest kuscheln beim Reden.
"Meiner war gut."

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Re: Hütte 31 - Allgemeine Hütte

von Leonardo am 16.01.2017 22:21

Sie war definitiv anders, als man sie einschätzen würde. Zuden hätte ich ihr niemals zugetraut, dass sie sich prügelte, doch ich nickte anerkennend. Sich mit zwei Typen zu schlagen und zu gewinnen, bei einer Person ihrer Größe und Figur war tatsächlich etwas ziemlich Perisverdächtiges. Das hätte ich gerne gesehen. Aphroditesöhne. Okay, bei denen ging das ja klar. Die waren nicht allzu schwer fertig zu machen, da sie, zumindest was meine Beobachtungen betraf, ziemlich viel mit sich selbst beschäftigt waren. Trotzdem hatte A' meinen vollsten Respekt dafür.
Am Ende ihrer Erzählungen, klopfte ich ihr auf die Schulter und grinste kurz. Sie hatte wohl ziemlich viele solcher Storys auf Lager.
Jedetzeit. Das fand ich tatsächlich niedlich. Und freute mich auch.
Mir blieb wohl nichts anders übrig, als auch ein Stück Richtung Mitte zu rücken, da sie ja meine Hand hielt. Jedoch blieb ich auf Abstand. Ich mochte die Nähe zu anderen Menscheb immer noch nicht sonderlich gern, aber ich hatte mich wohl gebessert.
Ich nickte nach einer Weile und rückte noch ein Stück näher zu ihr. "Willst du im Kleid schlafen?" fragte ich etwas verwirrt. Ich stellte es mir reichlich unbequem vor. Aber da ich noch nie ein Kleid angehabt hatte, konnte ich es nicht beurteilen.
Zur Bestätigung nickte ich. "Was hast du gemacht?" fragte ich der Höflichkeit halber, auch, wenn es mich nicht wirklich interessierte und mich das viele Reden einfach komplett psychisch fertig machte.

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Re: Hütte 31 - Allgemeine Hütte

von Argia am 16.01.2017 23:04

Agaue war nicht wirklich der Mensch für Prügeleien. Aber sie hatte keinen Gedanken daran verschwendet, als die zwei Thea so blöd angingen. Irgendwer musste das Mädchen doch verteidigen und die Gerechtigkeit wiederherstellen!
Die Berührung brachte Agaue kurz durcheinander, mache sie es aber auch etwas stolz. So lächelte sie den jungen Mann neben sich an, strich sich eine Strähne hinters Ohr. "Glaub jetzt aber bloß nicht, dass sich eine Ghettobraut bin, ja? Nur für meine beste Freundin und allgemein Gerechtigkeit stehe ich gerne ein." A'. betrachtete den Abstand zwischen ihnen beiden und seufzte einen Moment, ehe sie wieder gähnte. Erst, als Leonardo bei ihr saß, verschwand der nicht sehr angetane Gesichtausdruck und ein müdes Lächeln fand sich auf ihren Lippen.
Seine Frage brachte sie dazu, den Kopf zu schütteln, sah sie auf die Bettdecke. "Ich hätte gerne dein Shirt. Normalerweise liege ich hier in Unterwäsche, aber das will ich Dir nicht zumuten. Und gerade ist es mir zu kalt, um nicht unter der Decke zu sein. "
Ihr Blick war bettelnd, strich sie sich durchs Haar. "Dir wird im Hoodie zu warm werden. Wenn wir die meisten Lichter löschen... bekomme ich Dich dann oberkörperfrei - und ohne Jeans?"
Sie bezweifelte es, doch ein Versuch war es wert. Und sie wollte ihm wirklich nicht zu Nahe treten, immerhin hatte er sich dazu runtergelassen, ihr zu helfen. Und er war da.
"Ich war bei den Pegasi, kurz mit Thea unterwegs. Und ich war auf unserer Lichtung. Da du nicht da warst, habe ich mich mit den Blumen unterhalten." Agaue sank müde gegen seine Schulter, gähnte nochmals. Sie war wirklich sehr kaputt. "Es ist sieben Wochen her, dass ich die Chance hatte zu schlafen. Reden wir morgen weiter und gehen jetzt die Zähne putzen?"

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Re: Hütte 31 - Allgemeine Hütte

von Leonardo am 17.01.2017 09:39

"Schade. Ich mag Ghettobräute." meinte ich dann. Die waren alle Mal besser als Prinzessinen oder was weiß ich. Auch, wenn ich mir gut vorstellen konnte, dass die Stimmung zwischen mir und einer Ghettobraut nicht sonderlich gut war. Was an sich nichts schlimmes war, da ich grundsätzlich nichts gegen schlechte Stimmung hatte. Die konnte immerhin nicht mehr versaut werden.
Mein Shirt? Das wollte ich aber eigentlich lieber selbst haben. "Wieso meins? Hast bestimmt selbst eins." meinte ich dann skeptisch. Ich wollte meinen Hoodie nicht ausziehen. Ich wollte, dass mir ihre Blicke und Fragen zu den Narben erspart blieben. "Ich soll in Unterwäsche da liegen, aber du nicht?" schloss ich daraus. Irgendwie gefiel mir die Idee nicht so gut. Was war mit Gleichberechtigung für alle? Nicht, dass ich wert auf sowas legte, mir ging es eigentlich bloß darum, den Hoodie nicht auszuziehen.
Mir wurde nicht warm. Nicht wirklich. Ich konnte auch im Sommer mit Hoodies umherlaufen, ohne, dass mir heiß wurde oder ich ins Schwitzen kam. Ich vermutete, dass das damit zusammenhing, dass der Tod etwas Kaltes war. Zumindest sagte man das so. Es war zwar auch nicht so, dass mir kalt war, sagen wir einfach, dass es meistens recht angenehm war. "Warum willst du das?" fragte ich stattdessen. Ich war einfach neugierig, ob sie dann das aussprach, was ich mir dachte.
Blumen jammerten bestimmt den ganzen Tag, weil jemand auf sie drauf gestiegen war oder so. Ich war jedenfalls unheimlich froh darüber, kein Sohn der Chloris zu sein.
Ich nickte. Immerhin hatte ich kein Problem mit Nicht-Reden. Ich fand es um Welten besser, als schon zu reden. Aber sieben Wochen erschienen mir tatsächlich hart. Die Frage war bloß, ob sie sich in der Dunkelheit neben mir wohlfühlte. In der Dunkelheit hatte ich andere Fähigkeiten, als tagsüber. Ich konnte Leuten Angst einjagen, ohne wirklich etwas zu tun. Und ich wusste nicht, ob sich das abschalten ließ.
Also stand ich auf. Zähne putzen war immer gut.

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Re: Hütte 31 - Allgemeine Hütte

von Argia am 17.01.2017 10:36

Agaue blickte ihn einen Moment lang überrascht an, dann zuckte sie die Schultern. "Und dann hälst Du Dich an eine Blumenfee? Das nenne ich aber mal wirklich ein breites Beuteschema."
Von dem Thema wand sie sich ab, drehte sich zu ihm. "Meine Shirts riechen im Bestfall nach mehr Waschmittel als nach mir. Sollte ein Monster kommen, würde es zuerst mich fressen, weil Du furchteinflößend für die Monster - und sehr angenehm für mich - riechst. Und wenn ich dein Shirt hätte, würde ich genauso riechen wie Du und das Monster würde einfach an uns vorbei laufen und Du müsstest keine Sauerei von meinem Blut gemischt mit dem des Monsters wegputzen." Ja, Agaue. Das klang überzeugender als 'ich mag deinen Geruch.' Sie selbst stand auch auf und noch ein Gähnen entwich ihr. "Wenn Du in voller Montur schläfst, werde ich Angst davor haben, dass Du einfach gehst wenn ich schlafe. Und dann werde ich aus der Panik von Albträumen mich nicht trauen einzuschlafen. Wenn Du hingegen wenig anhast, wirst Du mich allein deswegen wecken, weil ich Dich beim Anziehen höre. Es wäre angenehmer für Dich, denn je müder ich werde, desto unerträglicher. "
Sie sah ihn nicht an, schloss kurz die Augen. "Ich kann aber auch nur dein Shirt anziehen, wenn du Wert darauf legst". Das würde er nicht verlangen, oder? So weit würde er nicht gehen.
Der Blick der Blondine fiel auf ihre Pflanzen, biss sie sich auf die Lippen. Es war sehr angenehm, dass Leonardo sie nicht verstehen konnte. So wie sie sich heute aufgeführt hatte?
Agaue tapste ins Bad, welches sie sich mit ihren Geschwistern teilte und nach einem kurzen Gekrame hielt sie ihm eine frische, noch eingepackte Zahnbürste hin. Sie war nicht willig, auch jetzt zu sprechen, würde sie fast im Stehen einschlafen. Ihre eigene Zahnbürste versorgte sie mit Zahnpasta, hielt ihm die Packung hin. "Willst Du vorher nochmals eine rauchen?"

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Re: Hütte 31 - Allgemeine Hütte

von Leonardo am 18.01.2017 17:52

"Keine da." stellte ich dann schulterzuckend fest. Eigentlich hatte ich noch nie wirklich darüber nachgedacht. Hätte ich es mir aussuchen können, mit welchem Mädchen ich im Bett hätte sitzen können, dann wäre A' wohl kaum meine erste Wahl gewesen. Das mochte gemein sein, aber normalerweise waren fröhliche, mit Blumen redente Mädchen, die barfuß liefen, um sich besser mit der Natur verbinden zu können, nicht mein Typ. Blond normalerweise auch nicht. Das war ich ja selbst, also danke auch. Keine Ahnung, was ich stattdessen hätte bevorzugt, vermutlich eines dieser Badgrils, die mit Jungsklamottenherumliefen, heimlich kifften und all sowas. Das fand ich interessant.
Aber es war, wie es war und irgendwie hatte ich mittlerweile sogar ein bisschen Gefallen daran gefunden.
Ich roch also angenehm. Vor kurzem hatte sie mir noch erklärt, wie eklig Zigarettenrauch nicht roch, aber okay. Und außerdem: Ich putzte nicht. Wie sah das denn bitte aus?
"Wieso sollte ich?" fragte ich stattdessen. Okay, okay. So abwegig war es nicht. Ich wanderte jede Nacht irgendwo umher und ging dann schlafen, wenn die meisten schon wieder kurz vorm Aufstehen waren. Meinen Hoodie würde ich trotzdem anlassen.
Ich seufzte lautlos und stand auf, um mir Hoodie und T-Shirt auszuziehen. Dann zog ich meinen Hoodie wieder an und rückte ihr das Shirt in die Hände, was mir gar nicht behagte. Und seit wann hörte ich auf sowas? Vermutlich, weil sie wirklich unerträglich war und ich mir das Geplapper ersparen wollte.
Ich schüttelte den Kopf. Das wollte ich nicht.
Wortlos folgte ich ihr und nahm die Zahnbürste. Dann nickte ich. "Wo darf ich?" wollte ich wissen. Irgendwie musste ich das hier überstehen.

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Re: Hütte 31 - Allgemeine Hütte

von Argia am 18.01.2017 19:57

Agaue piekste Leonardo kurz in den Arm, zog eine Schnute. " Du kannst immernoch gehen und Dir jemand anderen suche, wenn ich Dir nicht gut genug bin." Nachts war sie nicht ganz so optimistisch, schob sie die Arme zusammen um sie vor der Brust zu verschränken. Nein, es war nicht in Ordnung, dass er sie nur als Trostpflaster ansah. Wenn schon sollte er freiwillig mit ihr befreundet sein.
Es war ein Unterschied, ob Leonardo Agaue den Rauch ins Gesicht bließ oder ob er danach roch, ganz dezent durch den Eigenduft durchschimmernd.
Wieso er weggehen sollte? "Ich glaube, Du bevorzugst deine eigene Gesellschaft. Wer sagt mir, dass das heute Nacht nicht auch vorkommt? Ich würde es Dir nicht einmal vorwerfen. "
Die Blondine senkte den Blick, suchte ihre Hand kurz seine. "Wenn Du gehen willst, irgendwann heute Nacht, dann ist es in Ordnung für mich. Aber bitte... lass mich keinesfalls alleine schlafen. Weck mich, ja? Und sorge dafür, dass ich wirklich wach bin." Sie blickte ihn an, lag blanke Panik in ihren Augen. Es gab wenig, vor dem sie sich mehr fürchtete als vor ihren eigenen Träumen.
Die Hand löste sie, als er sich umzog, konnte sie nicht anders, als ihn anzustarren, versuchte sie sich jeden Zentimeter Haut zu merken. Ein halbes Lächeln, als sie seine Brust musterte.
Agaues Lächeln verkrampfte für eine halbe Sekunden, als sie die Handgelenke sah. Kurz war Entsetzen auf ihrem Gesicht zu lesen, dann lächelte sie ihn breiter an. "Du bist nicht so dick, dass man es nicht zeigen könnte.", brachte sie amüsiert hervor, drehte ihm den Rücken mit dem Reißverschluss des Kleides zu. "Es gäbe also keinen Grund, das Ding nicht wieder auszuziehen. Kein Bauchansatz, keine dritte Brustwarze und wenn ich es richtig gesehen habe, hast Du auch deinen Blinddarm noch". Sie wusste, was ihm unangenehm war. Aber musste er es wissen? Agaue hoffte, er hatte ihren Blick nicht gesehen.
"Mach auf und dann dreh dich weg", brachte die Blondine hervor, deutete auf das Kleid. Natürlich würde sie es nicht stören, wenn er es sah. Aber sie musste es doch zumindest einmal gesagt haben.
Agaue ließ ihre Zahnbürste sinken, legte sie auf den Rand des Beckens. "Ich komme mit runter." Während sie den Raum verließ, ergriff sie einen knielangen Cardigan, warf ihn sich über.

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Re: Hütte 31 - Allgemeine Hütte

von Leonardo am 21.01.2017 16:13

Also um das gleich mal richtig zu verstehen: Wenn, dann hatte sie ja wohl mich gesucht. Und nicht umgekehrt. Keine Ahnung, ob sie gut genug für mich war, das war etwas, was ich jetzt noch nicht sagen konnte. Und mir auch keine Gedanken darüber machte. Ich hatte anfangs tatsächlich gedacht, sie würde mich wenigstens teilweise verstehen, aber offenbar hatte ich mich gettäuscht. Ich hoffte für sie, dass sie keine Entschuldigung erwartete. "Wär ich sonst hier?" antwortete ich bloß genervt. Sie war für mich kein Zeitvertreib, falls sie das dachte. Ich wusste immer noch nicht, was mich dazu gebracht hatte, heute hier zu sitzen, damit sie in Ruhe schlafen konnte.
Nun, irgendwie hatte sie recht, ich bevorzugte mich selbst. Aber ich hätte mir ja wohl kaum die Mühe gemacht, hier herzukommen, wenn ich nicht vorhatte, zu bleiben. Ich hatte mit mir selbst vereinbart, wenigstens diese eine Nacht durchzustehen. Es lag nicht einmal an ihr, ich mochte sie tatsächlich. Viel mehr lag es an den Blumen und an der Tatsache, dass hier noch so viele andere waren, die ich nicht kannte.
Ich nickte bloß. Ich hatte nicht vor, zu gehen. Wenn, dann waren die Pflanzen schuld. Irgendwie war mir dabei nicht ganz wohl.
Okay, sie hatte es gesehen. Das war meistens der Ausdruck, den die Leute dann auf dem Gesicht hatten. Erstarrt, verwirrt, wenn nicht sogar ein bisschen ängstlich.
Dick. Ich ersparte mir ein sarkastisches Aufschnauben. Als ob ich wegen meiner Figur den Hoodie trug. Nur weil ich nie bei den Trainingsplätzen war, hieß das nicht, dass ich nicht tranierte. Wie zum Teufel konnte sie mich in dieser kurzen Zeit so genau ansehen? Und nebenbei auch noch die Narben bemerken?
Ich zog also ohne Protest den Reißverschluss auf und drehte mich weg.
Dann nickte ich und folgte ihr nach unten.

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Re: Hütte 31 - Allgemeine Hütte

von Argia am 21.01.2017 17:43

Leonardos pampige Antwort brachte Agaue zum Lächeln und sie spielte für einen Moment mit dem Gedanken, den Jungen einfach wieder zu umarmen. Stattdessen strahlte sie ihn an, ließ den Schmollmund verschwinden.
"Danke", gurrte sie leise, während sie den Kopf senkte. "Danke, dass Du hier bist, weil du es möchtest. Es tut mir leid, dass in Frage gestellt zu haben." Nachts war Agaue mehr auf der Hut, versuchte sie ihre Naivität tagsüber, durch Misstrauen auszugleichen.
Das Nicken lies sie nur noch breiter lächeln, schmiegte sich an ihn. "Ich gebe mir Mühe, dass Du keinen Grund hast, zu gehen." Sie nahm die Hände von ihm und rutschte gefühlt 2 cm von ihm weg, um ihm dieses zu demonstrieren. Trotzdem hatten sie Körperkontakt.
Nachdem Leonardo den Ausdruck Agaues wohl gesehen hatte, blickte sie ihn an. Ihre Augen waren sanft auf ihn gerichtet, wenn auch mitleidsfrei. "Du wirst deine Gründe gehabt haben, Leonardo. Verstecke sie nicht vor mir, ja? Wenn es daran liegt, dass Du den Hoodie nicht ausziehen kannst, respektiere ich das. Trotzdem sollst Du wissen, dass ich Dich dafür nicht verurteile. Du wirst deine Gründe gehabt haben und wenn es heute immer noch dein Wunsch ist, respektiere ich das. Ich heiße es nicht gut, Leonardo. Du würdest mir nämlich ziemlich fehlen. Aber es ist Dein Leben und es sollte Dein Recht sein, es zu beenden, wann und wie Du willst."
Die Blondine versenkte ihre Zähne in der Unterlippe, hoffte, ihn damit nicht vertrieben zu haben. Doch sie wollte, dass er wusste, dass sie ihn dafür nicht anders ansah als zuvor und das es ihr zwar nicht gefiel, sie aber kein Problem damit hatte. Es war seine Entscheidung und dies sollte es auch bleiben.
"Hör auf mich so anzusehen, Leonardo. Als ob irgendjemand wegschauen würde, wenn Du deinen Bauch entblößt. Und ich habe auch fast nicht gestarrt." Die Chloristochter grinste ihn an, um das Gespräch wieder in eine andere Richtung zu lenken, drehte sich dann weg.
Das Kleid fiel über ihre Schultern und kurz schmollte Agaue mit dem Rücken zu Leonardo, weil dieser sich wirklich weggedreht hatte. Als sie ihr Kaktus deswegen verhöhnte, lief sie schamrot an und zog ohne ein einziges Wort das Shirt des Thanatossohns über sich, biss sich auf die Lippen.
"Wir können", brachte Agaue hervor und fasste nach Leonardos Hand, sah ihren Kaktus nochmals böse an. " Ich warne Dich. Wenn du auch nur ein Wort weitererzählst, wohnst Du bei den Areskindern." Die Antwort brachte sie dazu, noch röter anzulaufen und Leonardo energisch mit sich zu ziehen. Hoffentlich konnte der kein Wort verstehen.

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