Broadway
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Re: Broadway
von Leonardo am 17.04.2017 08:29Es verwunderte mich. Aber tatsächlich schien es in New York Läden zu geben, welche nicht von allzu vielen Leuten besucht wurden. Von dem her hatte Agaue eine gute Wahl getroffen. Ich nannte ihr gedankenverloren meine Größe und blieb dann zwischen den Kleiderständern stehen, während Agaue schon längst irgendwo war.
Ich war noch nie gerne shoppen gegangen. Was sich durch den heutigen Tag auch nicht änderte, aber wohl oder übel hatte ich es ihr versprochen.
Nachdem ich eine Weile die Hoodies angestarrt hatte, nahm ich einen mit einem Slipknot-Aufdruck und ging zu Agaue.
Dann blieb ich unschlüssig vor ihr stehen. Musste ich das Zeug jetzt wirklich anprobieren? Darauf hatte ich nämlich gar keinen Bock.
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Re: Broadway
von Argia am 17.04.2017 10:00Agaue hatte in der Zwischenzeit einiges gesammelt, mit dem sie wirklich zufrieden war. So störte es sie kein Stück, als Leonardo ihre Nähe suchte. Viel mehr freute sie sich ein wenig, lächelte ihn an. Doch sein Gesicht sprach Bände. Er war not amused. Und so drückte sie dem jungen Mann den Teil der Kleidung in die Hand, die sie herausgesucht hatte, drehte sich weg um nach der Umkleide umzusehen. "Kommst Du mit?"
Seine Reaktion brachte Agaue erneut zum Lächeln, hielt sie ihm ihre Hand hin um nach seinem Hoodie zu fassen.
"Du musst den nur ausziehen und mich machen lassen. Du darfst dabei sogar darüber nachdenken, wie wir zu deinem Musikladen kommen und was Du dort möchtest. Wir sollten nur schauen, ob Dir das hier passt."
Agaue zog ihn sanft aber bestimmt in eine der Umkleidekabinen, hängte die Kleidungsstücke über einen Haken. Noch immer war ihre Hand an seinem Pulli, berührte sie seine Haut nicht.
"Und Nicken musst Du noch, wenn Dir etwas zusagt, ja?"
Sie würde die Pullis gegen seinen Hoodie legen und die Größe vergleichen, Ärmel, Schultern und Länge. Dann müsste er sich nur noch um Farbe und Motiv kümmern. Etwas was ihr Daddy ihr gezeigt hatte, um fürs erste abschätzen zu können, ob ihr Sachen passten oder nicht. Damit verbrachte sie keine Tage in der Umkleide.
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Re: Broadway
von Leonardo am 17.04.2017 20:36Also quetschte ich mich in die viel zu enge Kabine. Aber was vorbei war, war vorbei. Daher sollte das schnell vergehen. Ich nickte nur und zog meinen Pullover aus. Hier war niemand, der mich wegen meinen Narben komisch anstarrte. Und Agaue kannte sie ja bereits. Ich machte mir nicht weiter Gedanken darüber, was Agaue vorhatte, sondern ließ sie machen.
Das Angebot mit dem Musikladen gefiel mir, also wollte ich das hier so schnell wie möglich vorbei haben. Den Weg wusste ich. Immerhin war ich nicht weit entfernt von hier aufgewachsen. Daher ließ ich mir andere Dinge durch den Kopf gehen. Noten, Melodien, Texte... niemals hätte ich gedacht, dass man in einem Klamottenladen Inspiration finden konnte. Nun, es inspirierte mich nicht. Ich hatte bloß genügend Zeit, dass es mir einfiel.
Daher bekam ich auch nicht wirklich mit, was sie tat. Das mit dem Nicken zum Beispiel entging mir völlig. Sollte sie doch aussuchen, im Moment war mir so ziemlich alles egal. Ich hatte gerade einen super Beginn für einen Song. Da hatte nichts anderes in meinem Kopf Platz. Ich musste es bloß behalten. "Hast du Papier und Stift?" fragte ich, als sie mir einen Pullover gegen die Brust drückte.
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Re: Broadway
von Argia am 18.04.2017 07:30Agaue störte das mit den schmalgeschnittenen Ankleiden kaum. Eher schmunzelte sie darüber, als sie die Tür schloss, wie es jetzt für andere Menschen von außen aussehen würde.
Die Blondine versuchte, Leonardo so wenig wie möglich zu berühren, strich jedoch immer wieder über seinen Arm, seine Schulter oder seine Brust, um nachzusehen ob das Oberteil ihm passen würde. Agaue betrachtete kurz seinen Gesichtsausdruck im Spiegel, während sie einen der letzen Hoodies an ihn hielt.
"Ich denke nicht, aber Du könntest Dir etwas in meinem Handy speichern", lächelte sie ihn an, drückte ihm nach kurzem Kramen ihr Smartphone mit offenem Memoprogramm in die Hand. Hier könnte er tippen.
Den Pulli ließ sie sinken, war es so etwas komplizierter, mit ihm zu arbeiten. Und die Ärmel hieran waren kürzer als die letzten. "Lässt Du mich nochmal kurz sehen, ob er bedeckend genug ist?"
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Re: Broadway
von Leonardo am 18.04.2017 12:41Entweder ich nahm ihre Berührungen nicht wahr, oder ich hatte mich mittlerweile daran gewöhnt. Jedenfalls zeigte mein Körper keinerlei Reaktionen mehr darauf.
Ich hatte mein eigenes Handy irgendwann aus Versehen geschrottet und mir nie ein neues zugelegt.
Dankbar nahm ich das Handy und begann, etwas einzutippen. Noten konnte ich keine schreiben, aber die Notennamen. War allerdings etwas verwirrend, doch eigentlich merkte ich mir solche Sachen ziemlich leicht. Also tippte ich alles ein, was mir so durch den Kopf ging.
Dazwischen hörte ich kurz auf, und tat, was sie sagte. "Der gefällt mir nicht." stellte ich klar, als ich einen kurzen Blick drauf warf.
Als ich fertig war, speicherte ich alles ab und gab ihr das Handy zurück.
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Re: Broadway
von Argia am 18.04.2017 12:54Agaue bemerkte es nichteinmal, das fehlende Zittern. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt, die Oberteile zu ordnen. Einige Hoodies hingen ordentlich auf der einen Seite der Kabine, diese sagten ihr zu, während auf der anderen Seite in der Zwischenzeit eines hing. Und nun das, was ihm nicht zusagte. Nur noch das Hemd lag auf dem Stapel und Agaue seufzte kurz auf. Das müsste er anprobieren. Wie bei einem Kind schob sie ihre Hand in seinen Ärmel um dann nach seiner Hand zu greifen, vorsichtig und liebevoll, schob sie das geöffete Oberteil bis zu seiner Schulter. Dann hob sie es auf die andere Seite, hoffte auf Mitarbeit. Zwingen konnte sie ihn nicht. "Was hast Du aufgeschrieben?", fragte sie nach. Es war ihr lieber als einfach nachzusehen. Wer wusste schon, ob er es für sich behalten wollte?
Die Knöpfe schloss das blonde Mädchen, sah Leonardo mit einem begeisterten Lächeln an. Es stand ihm - egal was er sagen würde.
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Re: Broadway
von Leonardo am 18.04.2017 13:19Okay. Das war mir auf jeden Fall zu blöd. Ich war durchaus in der Lage, mich selbst anzuziehen, was ich daraufhin auch tat. "Du brauchst mir übrigens nicht zu helfen." murmelte ich ein wenig genervt, als sie die Knöpfe schloss.
Mittlerweile hatte ich ja keine Beschäftigung mehr und wusste nicht so recht, was ich tun sollte, außer finster zu schauen und herumzumaulen .
"Melodien und Text." antwortete ich.
Etwas wusste ich gar nicht so genau. Und aus purer Langeweile fragte ich: "Wie stehts du zu Musik?"
Das Hemd hatte ich mittlerweile komplett vergessen, obwohl ich es anhatte. Aber Musik war ja mal eindeutig wichtiger, als ein Hemd.
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Re: Broadway
von Argia am 18.04.2017 13:30Agaue trat einen Schritt zurück und musterte den Thanatossohn nochmals. "Es gefällt mir", brachte sie hervor und beugte sich dann zu ihm nach oben, um seinen Kragen zu richten. Sein Atem konnte sie auf ihrem Gesicht spühren, stand sie auf Zehenspitzen. Es würde nicht mehr viel fehlen, dann lagen ihre Lippen auf seinen.
Agaue senkte schuldbewusst den Blick, als sie sich nach Ewigkeiten gelöst hatte. Sie sollte über soetwas nicht nachdenken.
Trotzdem tat er etwas, was selten vorkam - er zeigte Interesse an ihr.
"Musik ist den Blumen sehr ähnlich. Es macht die meisten Menschen glücklich und das schätze ich sehr. Aber ich habe kein Lieblingsgenre. Ich höre alles mögliche, gerne auch durcheinander."
Froh über die Ablenkung betrachtete sie ihn nochmals. "Du bist attraktiv damit."
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Re: Broadway
von Leonardo am 18.04.2017 16:31Ich sah in den Spiegel. Naja. War eben ein Hemd. Was gab es daran schon großartig zu gefallen? Ich hatte es einfach an und sah damit aus, wie jeder andere Typ in einem Hemd auch.
Und sie war eindeutig zu Nahe. Doch diesmal bewegte ich mich nicht weg. Das wäre ja ein Zeichen von Schwäche gewesen. Ich konnte ihr nicht in die Augen schauen. Das schaffte ich so gut wie nie.
Blumen? Wie konnte sie denn das vergleichen? Ich war einfach kein Fan von Blumen.
Ich nickte dazu. Jeder hatte also seine Vorlieben. Auch, wenn sich das alles durcheinander hören, ziemlich schlimm anhörte.
"Klar." meinte ich. Eigentlich war ich doch immer attraktiv. Wenn man es genau nahm. Das Hemd hatte darauf keine Auswirkung, fand ich.
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Re: Broadway
von Argia am 18.04.2017 16:52Agaue blickte in den Spiegel, während er schwieg, musterte sich selbst. Die Knie waren zerschnitten und etwas blutig, ging sie in seinem Shirt unter. Leichte Ringe fanden sich unter ihren Augen, sprach daraus der Schlafenzug.
Die Blondine lächelte sich selbst zu, unsicher und zaghaft, doch sie musste es selbst zugeben: Leonardo hätte keinen Grund gehabt, sich weiter zu ihr zu beugen und die Situation zu ändern.
"Ziehst Du Dich um, während ich das Zeug verräume?" Ihre Stimme brüchig, das Lächeln nicht ganz so breit wie sonst.
Doch als Agaue mit den zwei Teilen, die sie ihm nicht gönnte, die Umkleide verließ um sie zurückzuhängen, durchfuhr es sie urplötzlich.
Leonardo war nicht zurückgezuckt. Leonardo, der Berührungen hasste, hatte sie weder weggeschoben noch war er vor ihr weggewichen. Leonardo schien also kein Problem mehr mit ihr zu haben.
Anders als geplant legte sie die Oberteile nur auf den Rückgabestapel und brachte sie nicht an den Platz, schob sich dann wieder in die Umkleide um die Arme um den Hals des Jungens zu legen. "Danke", flüsterte sie ihm zu, während sie ihre Hände im Nacken verschränkte und die Stirn an seinen Hals legte. Er war einverstanden mit ihr in seiner Nähe. Er war nicht davongelaufen.
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