Vergangenheitsplay V

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Leonardo

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 04.01.2017 14:51

Sie... moment. Sie redete allen Ernstes mit diesen Blumen? Bei Zeus, was hatte ich verbrochen, dass ich hier mit einer mit Blumen quatschenden Chloristocher am Schoß da saß? Die ihre Blumen auch noch küsste? Ich zog die Augenbrauen hoch. Ich hatte definitiv irgendwas verbrochen.
Wieder schüttelte ich den Kopf. Italienisch traf es wohl eher. Keine Ahnung, weshalb Mom und Dad da drauf wert gelegt hatten, dass ich jetzt einen italienischen Namen hatte, aber es war okay. Ich mochte meinen Namen, ich fand ihn eigentlich recht schön.
Nun, in diesem Punkt konnte ich ihr nicht so ganz zustimmen. Ich fühlte mich tatsächlich ein wenig bedrängt, aber vielleicht sollte ich mich ja daran gewöhnen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie sowas öfters tat und es auch bei mir nicht das letzte Mal sein würde. Klar, ich konnte sie rein thoretisch unaufällig verschwinden lassen, aber praktisch war es wohl nicht so unauffällig. Ich ging davon aus, das sie im Camp ziemlich bekannt war, denn sie hatte ja offenbar keine Scheu, auf andere zuzugehen und sie anzusprechen und sich dann auf sie draufzulegen. Es würde auffallen, wenn Agaue plötzlich wegwäre. Und wer wurde dann als erstes verdächtigt? Natürlich. Der, der nie ein Wort sagte, noch dazu ein Sohn des Thanatos war und der generell kein Problem damit hatte, offen zu zeigen, was er vom Tod hielt. Nämlich ich.
Also ließ ich es über mich ergehen. Sie hatte bestimmt einen Grund dafür, weshalb sie auf mir drauf lag uns solange ich nebenbei Gitarre spielen konnte war mir das auch relativ gleichgültig.
Amadeus war tatsächlich ein schöner Name, aber bedauerlicherweise musste ich sie auch hier enttäuschen, auch wenn ich es nicht wirklich bedauerte.
Seit wann war denn etwas Bedrohliches angenehm? Ihre Logik musste man erst mal verstehen.
Ich zuckte mit den Schultern. Ich hatte keine Ahnung, wie die Götter aussahen, ich war noch keinem von ihnen persönlich begegnet. Manchmal sprachen sie zu einem, aber gesehen hatte ich noch keinen von ihnen. Ich konnte also nicht beurteilen, ob ich Thanatos ähnlich sah.
Ich lächelte. Es war mein Lied. Also tippte ich mir einmal mit der Hand auf die Brust, bevor ich weiterspielte. Aber leider war ich auch kein Sohn des Apollo. Er oder Poseidon waren immer meine "Traumdaddys" gewesen, aber gut. Vielleicht sollte ich mich einfach damit glücklich schätzen, überhaupt ein Halbgott zu sein und nicht irgendein Normalsterblicher. Damit wäre mir mein Leben bestimmt zu furchtbar gewesen und mein Selbstmordversuch hätte dann bestimmt auch funktioniert. Aber so war ich eine Demigottheit und ich vermutete, dass Dad seine Hände im Spiel hatte, als ich es versucht hatte. Aber wer wusste das schon?


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 04.01.2017 01:36

Agaue konnte nicht sehen, dass der junge Mann hinter ihr den Kopf von der einen Seite zur anderen wand. Und trotzdem brachte sie ein leises Kichern zustande, verzogen sich ihre Lippen amüsiert, als sie geendet hatte und nur noch lautloses Glucksen übrig blieb. "Die Anemone sagte, Du wirkst verwirrt und absolut ablehnend. Also ist es wohl weder modern... noch griechisch. Ist es eine andere Nationalität, die ich erraten könnte oder ist dein Name sehr außergewöhnlich, Afrikans oder Polnisch?" Sie brauchte ihn nicht anzusehen, war die blaue Blume vor ihr genauso neugierig wie sie selbst, eher noch ein bisschen mehr, so weit das möglich war. 
 "Sei still", zischte Agaue nun leise, drückte einen Kuss auf ihre eigenen Fingerspitzen, um ihn der Königsanemone zuzupusten. "Er würde es mir schon zeigen, wenn ich ihn bedränge...
Trotz der Eingeschnapptheit, konnte Agaue das leise Summen der Blume deuten, konnte verstehen, dass der Junge, auf dessen Schoß sie sich befand, ihr lautlos widersprach und so brachte sie es fertig, ihn glücklich anzusehen. "Also ein göttlicher Vater. Das ist hervorragend. Geradezu  interessant und aufregend. Wem siehst Du ähnlich, Lux? - Oh keine griechischen Namen. Also - wem siehst Du ähnlich, Amadeus? Du hast etwas bedrohliches an Dir - also nicht, das es mich stört. Ich finde es wirklich sehr angenehm, also danke der Nachfrage -, wirkst geheimnisvoll und bist scheinbar von düsterer Musik besessen. Damit bleiben nur nur ein paar Dutzend mögliche Väter übrig." 
Sie lächelte ihn an, erhob die Hand um über seine Wange zu streicheln. Doch einige Milimeter davor stoppte sie unwillkürlich, lächelte reizend und legte die schwebende Hand auf die behemte Schulter. Stoff schien besser zu sein als Haut auf Haut. 
Sein Lächeln war unecht, doch es bekümmerte Agaue nicht. Wieso auch? Wenn er die Kraft aufbrachte, ihr noch heile Welt vorzuspielen, wurde sie nicht gebraucht um ihm zu helfen. Wenn sie es überhaupt konnte.
Und dann spielte er. Und sie konnte die Leidenschaft darin spüren, seine Liebe, die nur der Musik zu teil wurde. Doch das würde Agaue ändern. Das versprach sie sich.
Aus dem schon mal gehörten Lied wurde etwas Fremdes und die Melodie weckte Agaue ganz, brachte sie dazu, den Jungen vor sich mit glänzenden Augen anzusehen. "Das ist Apollonverdächtig, Sebastian. Dieses Lied ist wundervoll. Weißt du, wer der Interpret ist?"

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 03.01.2017 19:32

Das war eine gute Frage. Ich schüttelte den Kopf. Griechisch war er nicht und ob er modern war wusste ich nicht. Vermutlich nicht so. Zeitlos? Ich fand, dass er sich werder sonderlich modern, noch sonderlich altmodisch anhörte. Sie hatte die Augen geschlossen, vielleicht hatte sie mein Kopfschütteln gar nicht erst gesehen. Nun, auch nicht mein Problem.
Ehrlich hätte ich nicht damit gerechnet, jemals in eine Situation wie diese zu kommen. Eine, die mich ziemlich überforderte. Ich war dermaßen anhängliche Mädchen einfach nicht gewohnt und ich wusste auch wieso. Ich wollte es gar nicht.
Auf die Frage, wer mein göttliches Elternteil war hin, schüttelte ich den Kopf. Ich hätte auch nicht sagen können, welches Göttin ich am liebsten zur Mutter gehabt hätte, wenn ich es mir hätte aussuchen können, irgendwie sagten die mir nicht so zu. Vermutlich Nike oder Hekate oder so, keine Ahnung. War mir relativ egal. Mittlerweile war ich mit Thanatos recht zufrieden. Töten war gut, der Tod war gut und dank ihm hatte ich ja die richtigen Fähigkeiten dafür.
Agaue tat mir ehrlich leid. Sich den ganzen Tag bloß um Blumen kümmern...furchtbar. Das wäre mein reinster Albtraum.
Ich spürte, wie sie sich noch fester an mich drückte, jedoch konnte ich nicht mehr nach hinten ausweichen, da ich ja an einem Baum lehnte. Ich unterdrückte ein erneutes Seufzen und lächelte stattdessen, auch wenn es wohl ziemlich gezwungen aussah, zurück.
Ihr gehauchtes Danke brachte mich kurz aus der Fassung und ich sah sie verwundert an. Für mich war sowas selbstverständlich.
Durch das Gitarre spielen vergas ich fast völlig, dass sie immer noch auf mir drauflag. Ich war in meiner eigenen Welt, die ich über alles liebte. Hier gab es nur mich und die Musik. Hier gab es nicht einmal Zigaretten und Alkohol, sondern nur das, was mir im Leben am Wichtigsten war. Die Musik.
Doch dann war das Lied zu Ende. Ich legte meinen Kopf auf den Korpus der Gitarre und schloss die Augen, bevor ich ein neues Lied zu spielen begann. Diesmal etwas, was ich selbst geschrieben hatte. Ich hatte es erst vor wenigen Tagen fertig gebracht und nun war sie die erste, die es hören durfte. Wenn sie nicht schon längst eingeschlafen war. Unwillkürlich musste ich lächeln. Die Situation war einfach zu seltsam.


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 02.01.2017 22:19

Nachdem der Junge unter Agaue zum gefühlt 100.sten Mal über ihren Versuch, den Namen zu finden, tonlos seufzte - sie konnte es daran erkennen, dass sein Brustkorb leicht an ihren Hinterkopf stieß, wenn er die Luft wieder hinein in seineLungen presste - schloss sie ihre Augen. "Ist es überhaupt etwas griechisches oder hast Du einen moderneren Namen bekommen?" Ein Lächeln, ehe sie wieder hinaus in den Wald sah. Wieder striff sein Shirt ihre Haare, diesmal aber so stark, dass er den ganzen Oberkörper nach oben gezogen haben musste. Schwer einzuschätzen. Vor allem, da sie nicht einordnen konnte, welchen Worten diese Geste galt. 
Die Sache mit der Freundschaft schien ihn nicht allzu sehr zu begeistern, doch er tat es auch nicht als Verbrechen oder als anders negativ ab. Vielleicht war er heute einfach nur zu wortkarg, um sich über solch Angebot zu freuen.
"Ist deine Mutter von göttlichem Blut? Es wäre einfacher, das Elternteil zu bestimmen, wenn ich wenigstens das Geschlecht kennen würde." 
Sie drückte sich an ihn, musste es aber unterdrücken, ihm über die Haut zu streichen, die er ihr offenbarte. Er fände es wahrscheinlich weniger angenehm.  So warf sie ihm ein Lächeln zu, löste eine Hand unter ihrem Kopf um ihr Kleid richtig zu ziehen, wollte ihn nicht in Verlegenheit bringen, sollte etwas hochrutschen.
Agaue war extrem erleichtert, als der junge Mann den Stummel der Zigarette wegpackte und ihn nicht einfach wegschnippte und sie symbolisierte es mit einem einfachen Streichen über seinen Oberschenkel und einem geflüsterten "Danke". 
Und dann nickte er ihr zu, so das sie wegrutschte. Ihr rechter Arm lag abgeknickt auf seinem Schoss, ihr Kopf von ihm abgewand darauf. Die linke Hand strich immer wieder über seine Knie, zeichnete Muster, während sie ihm zuhörte. Es klang wundervoll, angenehm. So war sie still, die Augen geschlossen und nur die Finger bewegend. Sie genoß es, die Blondine und war auf dem besten Weg, in das Land der Träume abzugleiten.

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 02.01.2017 21:28

Was hatte sie denn jetzt? Ich seufzte lautlos über ihr Husten und sah über sie hinweg, geradeaus in den Wald hinein. Ajax. Vielleicht sollte sie einfach mal zu den normalen Namen übergehen. Oder zu denen der Schauspieler. Leonardo DiCaprio zum Besispiel. Nicht, dass es mir wichtig war, dass sie meinen Namen wusste, denn hätte ich das gewollt, dann hätte ich es ihr gesagt, aber die Namen, die sie mir da verpasste waren ja wirklich das allerletzte.
Ich zuckte mit den Schultern. Das musste als Entschuldigung ja wohl reichen.
Entweder sie hatte als Kind zu viel oder zu wenig Liebe bekommen, aber ich tippte auf zu viel. Und jetzt schien sie das Bedürfnis zu haben, diese Liebe weiterzugeben. Und ich Unglücklicher musste darunter leiden.
Agaue war nett, ja. Aber sie war auch anstrengend, um einiges zu anhänglich und ziemlich eigenartig.
Innerlich schnaubte ich kurz auf. Als ob man beim Blumen sitzen und zuschauen beschützt werden müsste! Pah! Aber na gut, jedem das Seine. Ich nickte also bloß und fühlte mich wegen des Kompliments mit der negativen und tödlichen Ausstrahlung sogar ein bisschen geehrt.
Wieder zuckte ich mit den Schultern. Klar konnten wir Freunde werden, die Frage war bloß, ob sie glücklich damit war. Ich brauchte keine Freunde, ich kam auch sehr gut ohne zurecht, aber wenn sie undedingt meinte.
Ich rauchte meine Zigarette zu Ende, drückte sie aus und ließ die Überreste wieder in der Schachtel verschwinden. Niemals würde ich auch nur auf die Idee kommen, die Umwlt mit Zigarettenstummeln zu verschmutzen. Der Rauch genügte.
Daraufhin musste ich nicht lange überlegen. Ich nickte, ließ sie wegrutschen und nahm meine Gitarre. Ich liebte das Spielen und wenn sie zuhören wollte, dann war das okay für mich. Ich spielte einfach drauflos und wusste gar nicht, was ich spielen wollte, doch es kam, wie fast immer, ein Song von Nirvana raus. Lake of fire. Ich liebte dieses Lied und konnte und kannte es inn-und auswendig.


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 26.12.2016 22:06

Agaue schien überrascht darüber, dass er die Namen der Gründer Roms nicht kannte. Ein Husten entwich ihr, war ihre Lunge solche Ausstöße nicht gewöhnt. "Bitte, Ajax.", keuchend brachte sie es hervor, schloss die Augen um die darin sich sammelten Tränen zu verbergen. Es war wirklich unangenehm und es brannte in den Augen. 
Als sie lag, war es besser und sie schmiegte sich ohne Hintergedanken an ihn. Es war kein Heranwerfen, keine Anmache. Doch war sie aufgewachsen mit einem überdurchschnittlichen Anteil an Berührungen, mit mehr Kuscheleinheiten als die meisten bekamen und nun konnte sie es nicht lassen. Immerzu musste sie andere Menschen anfassen, sich an sie drücken und sie keusch zu küssen, ohne auch nur einen Hauch von inplatonischen Gefühlen zu hegen. 
Er zog seine Hand zurück und sie konnte sein Zittern spüren, konnte sein Unbehagen beinahe schmecken.  Doch es hielt sie nicht davon ab, ihre Wange an seinem Oberschenkel zu lassen, die Augen zu schließen und kleine Muster an seinem Knie zu zeichnen.
"Ich habe mir immer einen großen Bruder gewünscht, Orest. Ich habe es mir so sehr gewünscht, weil ich dann jemanden hätte, der auf mich Acht gibt, während ich hier alleine bei meinen Blumen sitze. Weißt Du, ich glaube, Du könntest mich beschützen. Du hast solch eine negative, tödliche Ausstrahlung, dass man sich nur sicher fühlen kann." Sie blickte hinauf, schenkte ihm ein Lächeln, ehe sie sich wieder von ihm abwand, die großen Augen schloss. "Krystoph, ich finde wir sollten Freunde werden. Du bist viel zu sehr alleine und ich habe kein Problem damit, dass Du nicht mit mir sprichst."  Begeistert von der Idee nickte sie auf seinem Schenkel, lächelte mehrfach vergnügt, ehe sie sich vollständig umdrehte und ihre Arme verschränkte, den Kopf darauf bettete. Agaue blinzelte nach oben, grinste frech. "Wenn ich still bin und etwas weiter von Dir wegrutsche, damit Du Platz für die Gitarre hast, spielst Du mir dann etwas vor?" 

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 26.12.2016 21:23

Über ihre Namen, die sie mir gab, konnte ich bloß den Kopf schütteln. Klar. Romulus. Auf jeden Fall. Remus. Na der Hammer! Wer wollte denn bitte nicht so heißen?
Und ihre Schnute interessierte mich einen feuchten Dreck. Um ihr das zu verdeutlichen bließ ich ihr den Rauch ins Gesicht, bevor ich mich wieder in die entgegengesetzte Richtung drehte.
Sie war eine Weile lang still gewesen und auf einmal lag sie auf meinem Oberschenkel. Ich merkte, wie dieser zu zittern begann. Berührungen waren äußerst unangenehm und gruselig noch dazu. Und als reichte das nicht schon, nahm sie auch noch meine Hand. Mir war bewusst, dass ich gut aussah, ich fand mich selbst recht hübsch, aber dass ich anscheinend derart anziehend war hatte ich nicht gewusst. Da ist Stoff dazwischen. Ja und?! Das machte es auch nicht besser! Ich versuchte, meine Hand wegzuziehen, aber sie hatte irgendwie einen festen Griff. Mittlerweile zitterte ich am ganzen Körper. Bei Zeus, wie ich es hasste, wenn ich berührt wurde! Ich war seit gut fünf Jahren im Camp, glaubt ich. Und heute ging ich nicht, also zuckte ich als Antwort bloß mit den Schultern.
Streichelst du mein Haar? Einen Teufel tat ich! Ich warf ihr nur einen wütenden Blick zu und schüttelte den Kopf. Dann zog ich meine Hand mit einem Ruck zurück, damit die auch endlich wieder frei wurde. Das Zittern ließ nach, aber es hörte nicht auf. Es war eine Mischung aus Zorn und Berührungsängsten, die das Zittern verursachte.
Ihre beiden Väter also. Aber einer davon hatte etwas mit Chloris gehabt. Na von mir aus. Kümmerte mich reichlich wenig. Sie konnte von mir aus weiterreden, auch wenn mir Mund halten und Ruhe genießen lieber wäre. Wenn sie schon auf meinem Oberschenkel lag.
Ich legte den Kopf in den Nacken und bließ den Rauch in Richtung Himmel. Womit hatte ich das bloß verdient? Ich meinte alles hier? Wahrscheinlich würde ich es nie erfahren.


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 23.12.2016 22:39

Agaue

Die Blondine hatte bemerkt, dass der Ältere sehr zusammengezuckt war und keinen Wert auf Berührungen legte. Doch ehrlich gesagt, tat sie alles dafür, es wieder zu vergessen. 
"Dich zwingt keiner zu reden, Romulus. Oder Remus?", Agaue verschränkte die Hände vor der Brust, nachdem sie ihre Hand von seinem Knie nahm, lehnte sich ein Stück zurück. Es war interessant und aufregend, mit jemandem zutun zu haben, der partout nicht sprach. 
Er legte seine Gitarre zur Seite und nestelte an der Packung Zigaretten, was Agaue dazu trieb, eine Schnute zu ziehen. Dann lächelte sie ihn an, beugte sich nochmal herab um ihren Fingern einen Kuss aufzuhauchen und diesen an ihre Blume weiterzureichen. Er versuchte gerade etwas, um sie zu ignorieren.  Und sie wäre nicht Agaue, wenn sie dem nichts entgegensetzen würde.  Bevor er überhaupt wissen konnte, wie ihm geschah, hatte sie sich so umgesetzt, dass ihre Beine weggestreckt von ihm lagen, ihm den Rücken zugedreht. Als sie sich nun in eine liegende Position sinken ließ, lag sie im 90°Winkel zu ihm, die Wange auf seinem Oberschenkel, den Blick auf sein Knie und in die Ferne gerichtet. Ihre Finger strichen durch das Gras vor ihm, schloss sie die Augen um dann zu gähnen. 
Er hatte gegrinst, als sie ihn gefragt hatte. Trotzdem glaubte sie nicht daran, dass der junge Mann ihr etwas tun würde. 
"Bist Du noch lange im Camp? Oder gehst Du heute schon wieder?" Natürlich würde er nicht antworten und sie konnte seine Reaktion nicht sehen. So fasste sie hinter sich, den Ärmel über ihre schmale Hand schiebend, fasste seine Hand.
"Da ist Stoff dazwischen also berühre ich Dich eigentlich gar nicht und Du kannst es nicht schlimm finden." 
Sie schob sie an ihren Kopf, drehte sich etwas, um ihn anzublinzeln. "Streichelst Du mein Haar? Und wenn Du gegen etwas bist oder ich ein Nein hören sollte, hörst Du auf, ja? Ganz kurz." 
Die Idee gefiel ihr recht gut, war es doch angenehmer als ihn die ganze Zeit anzustarren. Wieder drehte sie sich zurück auf die Seite, schloss die Augen. 
"Meine Papas sind mit einigen tauben Menschen befreundet. Beherrschst du die Gebärdensprache? Daddy sagt, man fragt Menschen nicht einfach ob sie taub sind. Aber du hörst mich, denn Du reagierst ja. Also bist Du stumm. Und dann kannst Du die Gebärdensprache. Papa hat sie mir beigebracht." Ihre Hand tippte gegen die Stirn, kicherte sie leise. "Ich habe Dir ja gar nicht erzählt, dass ich zwei Väter habe. Entschuldige.  Ja, mein Erzeuger und sein Mann sind schwul - und beides meine Väter." 
Munter plapperte sie weiter, tat ihr bestes, den Rauch zu ignorieren.   

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 23.12.2016 20:44

Ich stieß einen lautlosen Seufzer aus und sah auf meine Hände. Dann schüttelte ich den Kopf. Ich wollte nicht reden. Selbst mein Name war mir heute zu viel. Außerdem hatte ich nicht das Bedürfnis, ihn ihr mitzuteilen. Die Leute, dich ich mochte, die kannten meinen Namen. Von Leute, von denen ich es wollte. Aber sie kannte ich nicht. Sie unterhielt sich zum ersten Mal mit mir. Sie musste meinen Namen nicht kennen. Aber offenbar hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, ihn herauszufinden.
Ich zuckte stark zusammen, als sie meine Hand nahm. Berührungen fand ich seltsam. Ich hasste sie. Aber Agaue tat das anscheinend nicht, denn sie fuhr irgendwelche Linien nach. Ständig wollte ich meine Hand zurückziehen, aber die Kleine hatte einen ganz schön festen Griff.
Bei Hannibal zeigte ich ihr einen Vogel mit meiner endlich frei gewordenen Hand. Hannibal Lecter war cool, definitiv ein Vorbild, aber sein Name war echt nicht der Tollste.
Sie glaubte also, ich hatte Angst. Das erkannte ich an ihrem Blick. Das dachten so viele Leute von mir. Aber eigentlich war es das Gegenteil. Ich wusste, dass ich besser war und bloß, weil ich nicht gerne redete, hieß das nicht, dass ich schüchtern war. Um das zu beweisen legte ich meine Gitarre beiseite und warf ihr einen weiteren finsteren Blick zu, bevor ich mir eine neue Zigarette aus der Schachtel holte.
Du tust mir nichts, oder? Ich zuckte mit den Schultern und grinste sie böse an, bevor ich meine Zigarette anzündete. Es war mir egal, ob ihr der Rauch ins Gesicht wehte, sie konnte mir nicht viel anhaben. Wenn ich wollte, konnte ich sie hier und jetzt sterben lassen, ohne etwas dafür zu tun. Ich konnte ihr natürlich auch bloß eine Heidenangst einjagen, die sie davon laufen ließ. Aber ich wollte nicht. Sie war die Anstrengung nicht wert. Sie war aufdringlich, ich mochte keine aufdringlichen Menschen, aber sie einfach zu ignorieren war das einfachst, was ich tun konnte.


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 20.12.2016 16:46

Agaue

Er schien nicht sehr begeistert davon zu sein, dass die Blondine ihn bereden wollte, doch er schien zumindest nicht zu flüchten.
Überrascht war sie aber, was sich mit einem breiten Lächeln zeigte, als er ihr den Kopf zu wand und wirklich zuhörte, über ihre Worte nachdachte. Es schien ihm nicht sonderlich zu gefallen, dass sie ihn mit fremdem Namen nannte, doch es ließ sie nur die Schultern zucken bei seinem bösen Blick. "Würdest Du mir deinen Namen nennen, müsste ich mir keine Eigenen ausdenken. Aber wir können es auch gerne anders machen. Ich nenne Dir jeden, der mir einfällt und wenn dein Name dabei sein sollte, piekst Du mich an. Oder machst anders auf Dich aufmerksam." Ihr Blick wanderte herab zu der Gitarre, fiel ihr diese blöde Rateshow ein, in dem es gewisse Geräusche gab, wenn der Kandidat etwas richtig - oder falsch - hatte. So ähnlich konnte sie sich das hier auch vorstellen, aber er würde wahrscheinlich nicht sehr begeistert sein. So also holte sie nochmals Luft, um sich umzusehen, atmete die rauchfreie Luft nur allzu gerne ein.
"Eros und Aphrodite scheinen es wohl nicht zu sein." Ihre Finger schnellten voran, nahmen sie seine rechte Hand in Besitz, um diese sanft von der Gitarre zu lösen und sie an sich zu ziehen, sie in ihren kleinen Händen zu betrachten und seine Lebenslinien mit ihren Fingerspitzen nachzuziehen. "Handwerklich wirst Du auch nicht so begabt sein, Dexter. Du brauchst kein Schwert um Dich zu wehren, sonst hättest Du mehr Schwielen an den Fingern. Also schließen wir alles an Göttern aus, was mit Waffenkampf und Handwerk zu tun hat, Maxim." Sie legte die Hand wieder zurück, bevor er sie hätte zurückziehen können und begeistert klatschte Agaue einige Male enthusiastisch. "Dann bleiben ja nur noch wenige hunderte Götter über, Hannibal."
Die Blondine betrachtete ihn interessiert, achtete auf jede seiner Bewegungen, jeden Blick. Irgendwann würde er schon die Augen aufreißen, weil sie vollkommen alleine sein göttliches Elternteil herausgefunden hatte und dann - dann wäre sie glücklich über seine Reaktion.
Immernoch schweigend saß er vor ihr, den Blick recht deutlich abgewand und die Gitarre beschützend vor seiner Brust. Kurz wanderten ihre Gedanken, während ihre Finger unruhig auf den nackten Oberschenkeln trommelten, ihre Fingernägel rote Kratzer hinterließen. War die Gitarre da, um ihn vor ihr zu schützen, damit er seine Ruhe hatte und sich dahinter verkriechen konnte, wenn ihm danach war - oder schützte dieses Stück Holz, das von ihm mit solch ehrfürchtigen Blicken bedacht wurde etwa sie? Sollte es ihn wirklich davon abhalten, sich auf sie zu stürzen und helle Hautstückchen aus ihrem Körper zu reißen?
"Du tust mir nichts, oder?"  Ihr Blick gab Einblick auf ihr Wesen, denn trotz ihrer Frage offenbarte er all dieses Vertrauen, dass sie in ihn - einen Fremden - hatte, all ihre Naivität - denn wer erwartete schon auf solche Fragen eine ehrliche Antwort außer ihr? - und diese Selbstverständnis, das er sie mögen würde, wenn er sie lange genug kannte. Und dieses warme, ernstgemeinte Lächeln auf ihren Lippen, welche für einen Augenblick ruhig zusammenlagen, hatten fast keine Verbindung zu ihren schmalen Händen, die einerseits auf seinem Knie wie auch um den Stängel der Kronenanemone lagen.

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