Vergangenheitsplay V

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Leonardo

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 06.01.2017 19:35

Ich fragte mich immer noch, warum sie ausgerechnet zu mir gekommen war. Die meisten Menschen sahen mich bloß skeptisch und angewidert an und gingen weg. Das war mir eigentlich auch lieber, aber was sollte es? Jetzt war sie hier und es war wohl nicht wirklich zu ändern. Es störte mich aber auch nicht mehr wirklich. Irgendwie fand ich es sogar auf eine gewisse Art und Weise schön, da ich endlich wieder wusste, wie es sich anfühlte, akzeptiert zu werden. Seit meine Großeltern tot waren, hatte ich es nicht mehr erlebt. Ich hatte es auch nicht vermisst, war bloß stiller und stiller geworden und hatte mich immer mehr von allem und jedem abgesondert. Das wollte ich auch nicht ändern. Ich mochte das alleine sein, aber in diesem Moment fand ich es okay, dass sie dabei war.
Ich zuckte mit den Schultern und spielte einfach weiter, während sie meinen Namen flüsterte. Sie war die Erste, die sich bedankte, dass ich sprach und es wunderte mich irgendwie. Sprechen war für die meisten Menschen etwas Normales und nichts, wofür man sich bedankte.
Ich nickte bloß und freute mich, dass sie auf meine Gitarre aufpasste. Wenn die auch nur einen Kratzer abbekam, dann war der Zuständige danach tot. Es war seltsam, umarmt zu werden und ich zuckte zusammen.
Es war seltsam, irgendwie war auch sie ruhiger geworden. Hatte ich da tatsächlich irgendeinen Einfluss gehabt oder war ihr der Gesprächsstoff ausgegangen?
Verwirrt sah ich sie an und zuckte dann mit den Schultern. Vermutlich ganz normal. Dennoch legte ich vorsichtig meine Gitarre beiseite. Jetzt hatte sie die einmalige Chance, in meine Arme zu kommen, damit ich sie wärmen konnte. Vermutlich würde ich es nie wieder tun und wenn sie das nicht innerhalb von Sekunden tat, dann war diese Chance auch vorbei. Normalerweise durfte außer meiner Gitarre nämlich niemand in meinen Armen liegen.


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 06.01.2017 20:04

Agaue mochte Einsamkeit nicht. Besser gesagt, sie fürchtete sich sogar dafür. Wenn man sie nachts in den Armen halten würde und nach ihrer größten Angst fragen, sie würde müde lächeln. Und dann ganz leise antworten, die größte Angst wäre, einsam zu sein. Sie würde den Körper neben ihr fester fassen, vollkommen egal, wer da liegen würde und Agaue würde lautlos weinen, ehe sie dem anderen das Versprechen abringen würde, für immer bei ihr zu sein. 
Aber das war gerade nicht der Fall und so schenkte sie dem jungen Mann ihr gegenüber ein Lächeln, während ihre Finger über ihn strichen. Er hatte so einsam ausgesehen, so kaputt und wäre da besser geeignet als sie, um andere Menschen zu reparieren? "Mit Liebe bekommt man alles hin", hatte Daddy gesagt. Und dann ihren Vater angelächelt. 
Leonardos Blick zu ihr war weicher als zuvor und das nahm Agaue als positives Zeichen, rückte ein wenig näher. 
 Vielleicht war er doch gar nicht gebrochen, sondern nur angeknackst? Vielleicht war er nur beschädigt, aber nicht kaputt? Es würde ihr gefallen. 
Sein Schulterzucken brachte sie dazu, den Kopf leicht schief zu legen, aber sie akzeptierte sein Schweigen. "Eine Drachme für deine Gedanken", sie brachte es schmunzelnd hervor, zog ihre Füße unruhig näher an den Körper, ehe ihr ein Kichern über die Lippen kam. "Habe aber blöderweise kein Geld bei mir." Durfte sich Agaue darüber amüsieren, dass er nicht sprach? Solange sie es nicht böse meinte - und es eher auf sie selbst als auf ihn abzielte? Sie hoffte es.
Er hatte etwas nur für sie getan, was er ansonsten scheinbar verabscheute. Da war es doch nur gerechtfertigt, sich dafür zu bedanken. 
Agaue hob den Kopf und runzelte die helle Stirn, als er die Gitarre weglegte. Sie holte kurz Luft, ehe sie ihre Mundwinkel hochzog und in seine Arme krabbelte, die kalten Schienbeine unter ihrem Körper an seinen Schoß drückte, während sie kniend ihren Rücken an seine starke Brust schob.  Es dürfte nicht allzu unbequem für ihn sein und so lehnte sie ihre Stirn an seinen Kiefer, drehte ihren Kopf, um ihm einen Kuss dankbar auf die Wange zu hauchen. 
Erst als er die Arme um sie schloss, begann Agaue wieder zu sprechen. "Wenn es dunkel wird, ziehen sich Blumen zurück. Sie brauchen die Sonne um zu leben und um zu wachsen, um zu blühen. Und so bin auch ich auf die Tageszeiten angewiesen. Wenn es dunkel wird, werde ich ruhiger. Also nehme es nicht persönlich, wenn ich demnächst weniger gesprächig bin. Und sei bitte so nett und verlasse mich erst wieder im Camp." 
Brauchte sie zu erklären, wieso? Sie schmiegte sich an ihn, genoß die Wärme während sich ihre eigene Körpertemperatur stetig senkte und sie immer mehr müde an ihn sank. 

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 06.01.2017 21:06

Ich schüttelte den Kopf. Meine Gedanken...ich hatte noch nie darüber nachgedacht, ob ich sie mit anderen Menschen teilen würde. Ich wollte sie nicht erzählen, aber wenn jemand versuchte, sie herauszufinden, würde ich es zulassen? Das kam ganz darauf an, worum es ging. Ging es um Musik, so hatte ich vermutlich kein Problem damit. Ich mochte die verschiendensten Bands und Musikrichtungen, interessierte mich wahnsinnig für Instrumente und war gut im Noten lesen.Ich hätte kein Problem damit gehabt, diese Gedanken zu teilen.
Doch viel zu oft auch dachte ich über andere Dinge nach. Mord, Selbstmord, Tod, Krieg. Jemanden umbringen. Ja, ich hatte viele Mordgedanken. Diese würde ich nicht teilen.
Und meine Erinnerungen schon gar nicht. Viel zu oft schossen mir die Bilder von der Rasierklinge durch den Kopf. Wie ich versuchte, meine Adern damit aufzuschlitzen. Ich sah immer noch vor mir, wie mein dunkelrotes Blut über meine bleiche Haut floss. Ich erinnerte mich noch, wie ich mir damals nichts mehr gewunschen hatte, als der Tod, der mich befreit hätte. Ich wusste nicht mehr genau, was geschah, plötzlich war mir seltsam schwarz vor Augen gewesen. Ich hatte nichts mehr gespürt und hatte erwartet einzuschlafen. Und nie wieder aufzuwachen. Doch so geschah es nicht. Ich wachte mit einbandagierten Händen auf, meine wütende Mutter neben dem Bett und sein Stiefvater, welcher ihm erstmals eine Ohrfeige verpasste. Ich hatte ziemlichen Anschiss dafür bekommen, dass ich mich selbst umbringen wollte, aber eigentlich hatte ich ja allen Grund dazu gehabt. Auch diese Gedanken hätte ich mit niemandem geteilt. Jedes Mal, wenn ich darüber nachdachte kam es mir vor, als würden meine Narben auf den Unterarmen brennen. Fast so, als wollten sie sich ebenfalls beschweren, dass ich ins Reich der Toten wollte. Nun, da hatte ich wohl Pech gehabt.
Ich sah auf den Boden, während ich meine Arme um Agaue schlang. Ich fühlte mich verdammt unwohl dabei. Zudem war es ungewohnt, aber irgendwas hatte mich dazu bewegt, es trotzdem zu tun.
Auf ihre Aussage hin nickte ich bloß. Ich merkte, wie sie immer müder wurde. Im Gegensatz zu mir. Ich liebte die Dunkelheit. Ich brauchte sie. Sie gab mir Kraft und ich fühlte mich wohl.


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 06.01.2017 21:31

Der Körper unter sich verspannte sich ziemlich und Agaue konnte das Zittern im ganzen Körper bemerken. "Shhht", gab sie von sich, drehte sich in einen Scheidersitz auf seinem Schoß. Ihre Hände legte sie an seinen Kiefer, zog seinen Kopf liebevoll, aber bestimmt zu sich herunter, so das ihre Blicke sich ineinander verharkten. 
"Leonardo", hauchte sie ihm entgegen, unterdrückte das Bedürfnis, ihn nicht nur zu halten, sondern auch zu streicheln. "Es war ein Scherz. Ich will nicht wissen, was Du denkst, ja? Verstehst Du das? Ich höre auf zu scherzen, ja?" Ihr Blick war entschuldigend, tat es ihr leid, ihm solch Unbehagen zu bereiten. Ihre Finger zuckten kurz, dann löste sie die Finger von ihm, lehnte sie gen seiner Brust. 
Noch einen Moment genoß die Blondine die Wärme, dann lächelte sie ihn zaghaft an. "Es wird dunkel, Leonardo. Ich bin Dir dankbar für deine Zuneigung. Aber ich will dich nicht sofort überfordern. Ich sollte zurück ins Camp." Die Blondine schmiegte sich an ihn, drückte ihm nochmals einen Kuss auf die Wange und erhob sich dann, versuchte das eigene Zittern vor ihm zu verstecken.  Es wären nur ein paar Schritte bis zur Grenze, das würde sie alleine schaffen. Ohne ihn. Ohne seine Wärme. 
"Bis morgen", flüsterte sie ihm zu, winkte lächelnd. Ja, sie würde besser gehen und ihn dafür morgen wieder sehen. Es wäre besser für sie alle. 

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 07.01.2017 17:59

Ich nickte nur und sah auf den Boden. Eigentlich hatte ich kein Problem, wenn es jemand wissen wollte, er würde es ja doch nicht erfahren. Wieder nickte ich. Auch mit Scherzen hatte ich kein Problem. SIe hatte mich ja auch nicht verschreckt. Ich war bloß nicht der Typ, der über Scherze lachte oder grinste.
Ein paar Augenblicke später hauchte sie mir einen Kuss auf die Wange und stand auf, um zurückzugehen. Ich nickte ihr zum Abschied kurz zu und nahm wieder meine Gitarre.
Je dunkler es wurde, desto wohler fühlte ich mich. Keine Ahnung, wie lange ich noch da saß, aber ich schlief irgendwann ein.

Einen Tag später...

Als ich erwachte lag ich auf der Wiese. Meine Gitarre lag neben mir. Es durfte in etwa Mittag sein. Die Sonne stand irgendwo mitten am Himmel und beleuchtete das Camp.
Ich bleib liegen und sah hinauf in die Baumkronen, durch welche sich ein paar Sonnenstrahlen schlängelten. Ich schloss die Augen. Ich mochte das Sonnenlicht nicht besonders.
Hatte ich das mit Agaue bloß geträumt, oder war es tatsächlich passiert? Es war jedenfalls nicht das erste Mal, dass ich unter freiem Himmel eingeschalfen und wieder aufegwacht war. Ich richtete meinen Oberkörper auf und stützte mich auf meine Unterarme. Dann zog ich meine Zigarettenpackung und mein Feuerzeug hervor, zündete die Zigarette an und legte mich wieder hin. Erneut schloss ich die Augen. Ich lauschte dem Wind, der durch die Blätter fuhr, hörte die Vögel singen und in der Ferne den Bach rauschen.
Ich zog an meiner Zigarette und bließ kurz darauf den Rauch aus. Mit geschlossenen Augen hörte man alles so viel besser.


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 08.01.2017 02:15

Agaue warf sich müde die ganze Nacht hin und her, kreischte, wann immer sie in Halbschlaf fiel und drückte sich ansonsten in ihre Laken, schmiegte sich weinend daran. Sie war nach der Begegnung bald ins Bett gegangen, doch als die ersten Sonnenstrahlen ihr gefühlt gläsernes Zimmer (es hatte mehr Fenster- als Wandanteil) beleuchteten, hatte Agaue noch keine halbe Stunde geschlafen. 
Trotzdem hellwach und hibbelig stand sie bald unter fließendem Wasser, scherrte sich in Kleidung und setzte sich für einige Zeit zu ihren Geschwistern unter den Pavillion an den Frühstückstisch. Ihr Blick suchte dauernd nach dem Jungen von gestern, blieb sie auch danach sitzen, weil sie ihn noch nicht erblickt hatte.Länger als bis zum Mittag hielt die Ruhe nicht, dann sah sich Agaue nochmals panisch um. Leonardo war nicht da und das konnte nur bedeuten, ihm war etwas zugestoßen. Keinen Bissen hatte sie zu sich genommen, als sie sich erhob, und auf die Lichtung rannte, nur um dort einen verschlafenen Leonardi vorzufinden. "Ich habe mir Sorgen gemacht", wisperte A'. vorwurfsfrei, ehe sie sich wie immer vollkommen anstandslos einfach auf Leonardos Hüfte setzte, breitbeinig. Die langen, engen Jeans war mit einer weiten, jedoch sehr kurzen Tunika kombiniert, waren die Schultern und ihre schmale Taille stofflos. Ihre Füße waren nackt, die blonden Haare offen. Es war laut ihrer Meinung zu kalt für nackte Beine gewesen, denn auch wenn  sich die Sonne herunterschien, so hatte Agaue viel zu lange nicht mehr geschlafen, als ein normales Wärmeempfinden zu haben. Sie lehnte sich nach vorne, umarmte den Jungen unter sich halb, um ihm dann einen Kuss auf die Wange zu drücken. Trotzdem blieben ihre Knie, ihre Schienbeine am Boden, lehnte ihr Oberkörper an seiner Brust, ihr Gesicht an seinem Hals."Hast Du hier draußen geschlafen?  Im Kalten?" Sie löste ihre Beine, schob sie vorsichtig ausgestreckt zwischen seine. Ein Lächeln trat auf ihre Lippen, während sie sich an ihn schmiegte. "Konntest Du im Gegensatz zu mir schlafen, Leonardo? Oder hattest Du auch... Träume?"
Die Augen schloss sie, biss sich auf die Lippen.
"Was machst Du denn noch hier draußen? Hast Du Hunger? Es hätten Monster kommen können, Leonardo. Du hättest.. sterben können und ich hätte es nichtmal gemerkt. Das tut man nicht mit Freunden. Man passt auch auf sich auf, damit der Andere sich keine Sorgen machen muss." 

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.01.2017 11:27.

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 10.01.2017 09:06

Müde sah ich mich um, als plötzlich Agaue auf mich zugerannt kam und sich erneut auf mich setzte. Da lag mein einmal am Boden und sollte es auch schon sofort bereuen.
Mein Blick war fragend. Warum? Um mich brauchte sie sich wohl eher weniger Sorgen machen. Erst sollte sie sich um sich selbst Sorgen machen. Ich hatte noch nie viel Wert darauf gelegt, ob sich jemand um mich sorgte oder nicht. Schließlich war die einzige Person, der ich vertraute ja ich selbst. Ich bekam es wohl ganz gut hin, auf mich selbst aufzupassen.
Und wenn hier jemandem kalt war, dann ja wohl auch eher ihr, oder? Immerhin hatte ich weit mehr an, als sie.
Ich stütze mich wieder auf meine Unterarme und richtete meinen Oberkörper halb auf. Dann nickte ich. Natürlich, ich schlief oft draußen. Es störte mich nicht. Ich hatte ein anderes Kälteempfinden als die meisten anderen Menschen.
Nachdenklich sah ich mich um, bevor ich den Kopf schüttelte. Ich merkte mir meine Träume nur selten und ich fand, dass ich mich recht ausgeschlafen anfühlte.
Ich warf ihr einen kurzen fragenden Blick zu, aufgrund ihrer Träume, bevor ich erneut die Umgebung musterte und dann auf den Boden sah. So kalt war es doch gar nicht, oder? Als Sohn des Thanatos nahm ich das vermutlich komplett anders wahr. Kälte hatte doch irgendwie etwas mit dem Tod zu tun, von daher konnte es gut sein.
Grinsend schüttelte ich den Kopf. Hunger hatte ich ebenfalls selten. Zu viele Menschen im Speisepavillion. Meistens aß ich einfach irgendwann in der Nacht. Und bei den Monstern war ich wohl auch nicht sonderlich beliebt und selbst wenn, dann war ich recht gut darin, sie zu töten. Mir fiel das Töten nunmal leicht.
Und außerdem hatte ich ja auch nie gesagt, dass sie meine Freundin werden musste. Das hatte sie sich selbst zuzuschreiben.


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 10.01.2017 09:28

Agaue schmiegte sich weiter an den Halbgott, lächelte kurz in seine Halsbeuge. Dann setzte sie sich wieder auf, schien er ja halbwegs das Gleiche zu tun. Ihre Beine fanden wieder breit über seinen Körper, hockte sie rittlings auf ihm. Die Reaktionen bekam sie gut mit und so war es einfacher als gestern, ein Gespräch zu führen.  
"Warum ich mir Sorgen mache? Ich mag Dich und naja. Es ist unüblich, dass man gerne zwischen Monstern schläft und vielleicht brauche ich ein wenig Zeit um mich an deinen Risikodrang zu gewöhnen!" Um ihre Aussage zu unterstreichen stemmte sie die Hände in die Hüfte, blickte ihn von oben herab an. Diese Zeit würde er ihr ja wohl noch gönnen.
Sein Nicken galt wahrscheinlich dem Schlafen und so schüttelte sie den Kopf. "Dann werde ich Dich wohl nächste Nacht in mein Bett zerren müssen, Leonardo, damit Du nicht nochmal sowas tust." Ein freches Grinsen, beugte sie sich vor um ihm in die Augen zu starren. "Wobei - wahrscheinlich hast Du die Gabe der Unsterblichkeit und könntest vom Alter her mein Urgroßvater sein. Bist Du das?" Sie musterte ihn ausgiebig, die Augen in seinen verkeilt, ehe sie ihm ein Lächeln schenkte. "Gehen wir mal besser nicht davon aus." Hyperaktiv wie eh und je schob sie sich auf seinem Schoss herum, sprang ab um wieder unsanft auf ihm zu landen und konnte keine Sekunde ruhig sein. Würde er darauf bestehen, sie ruhig zu haben, müsste er sie schon festhalten. "Doch, es ist kalt. Schau, meine Finger sind eisig." Zur Bestätigung schob sie ihre Hände unter seinen Hoodie, grinste auf, als sie seine wärmere Haut fand und dachte gar nicht daran, ihre Finger wieder da wegzunehmen. "Vielleicht ist auch nur mir kalt." Sie plapperte weiter, erzählte von einem Schneeurlaub mit ihren Eltern, bei dem sie dachte zu erfrieren, ehe ihr ihre Eltern erklärten, dass es knapp 15 Grad hatte und der Schnee unecht war. 
Vielleicht schmückte sie die Geschichte auch mit 300 Details mehr aus. Ungewiss. 
Die Träume verneinte er und sein Gesichtsausdruck ließ auf einen angenehmen Schlaf deuten. Die fragenden Blicke stießen auf Ignoranz. 
"Kein Hunger? Wäre ich vor Sorgen nicht halb gestorben, hätte ich bestimmt was gegessen." 
 

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 11.01.2017 19:05

Ich merkte, wie sich eine Gänsehaut über meinen ganzen Körper zog. Ich mochte Berührungen einfach immer noch nicht sonderlich.
Kurz schüttelte ich verständnislos den Kopf. Wie konnte man nur den ganzen Tag auf irgendwelchen Leuten herumsitzen? Das ergab für mich überhaupt keinen Sinn und war auch nicht im Geringsten nachvollziehbar.
Ich zwang mich zu einem Grinsen und zuckte mit den Schultern. Und wenn mich eins von denen umbrachte? Na, das war doch mir egal! Ich wollte mich ja auch schon selbst umbringen, wieso sollte es mich also stören, wenn es jemand anders tat?
Um es anders auszudrücken: Mittlerweile war ich nicht mehr scharf darauf, zu sterben, aber wenn es passieren würde, dann würde es mich nicht stören. Ob ich nun lebte oder irgendwo im Reich der Toten herumkroch, das war dann wirklich recht egal.
Wie immer wich ich ihrem Blick aus. Anderen Leuten in die Augen zu sehen war ebenfalls eine Qual für mich, auch wenn es nicht so schlimm war, wie zu reden. Aber dennoch eine Qual.
Oh bitte nicht! Das war das Einzige, was ich dachte, als sie das sagte. Warum wollte sie mir unbedingt in die Augen sehen? Sofort legte ich den Kopf in den Nacken, und starrte hinauf. Ich mochte es nicht. Ich konnte es nicht. Punkt, aus, Ende!
Ich schüttelte den Kopf. Außer ihr Urgroßvater was seit neuestem bloß drei Jahre älter als sie, was sich rein rechnerisch nicht annähernd ausgehen konnte. Und biologisch schon gar nicht!
Dann beging ich den Fehler, ihr kurz in die Augen zu schauen. Aber was sollte ich auch anderes tun? Ich fühlte mich einfach angestarrt.
Innerlich stöhnte ich vor Schmerz auf, während ich mich zurück in die Wiese sinken ließ, die Augen schloss und mir mit den Händen übers Gesicht rieb, bevor ich mich wieder auf meine Unterarme stützte. Zu gern hätte ich mich wieder hingesetzt, aber das ging schlecht, wenn jemand auf einem herumhüpfte.
Ihre Hände spürte ich kaum. Beziehungsweise spürte ich, dass sie ihre Hände auf mich gelegt hatte, aber die Kälte störte mich nicht. Sofort zuckte ich wieder zusammen, doch es war schon um Einiges weniger geworden, als am Tag davor. Ihre Geschichte hörte ich mir an, während ich ihre Hände unter meinem Hoddie hervorzog und sie dann langsam an den Hüften packte, um sie von mir hinunter zu schieben. Es war mir definitiv zu viel geworden. Es war definitiv nicht angenehm, jemanden anzugreifen, aber immerhin hatte ich so die Kontrolle darüber, was sie auf mir tat.
Ich schüttelte wieder den Kopf. Nein hieß nein. Ich hatte keinen Hunger, das hatte ich gesagt. Ich wiederholte mich nicht gerne.


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 11.01.2017 19:34

Agaue konnte die Gänsehaut an ihren Lippen spüren, waren diese an seinen Hals gelegt. Sie lächelte leicht, drückte einen kurzen Kuss auf seinen Hals. "Shht. Ich husch ja schon weg". Sie setzte sich auf, blickte ihn an. 
Das Kopfschütteln war für sie nicht zuordbar, brachte es sie zum Stirnrunzeln. "Leonardo", meinte sie nur sanft, schenkte ihm ein zartes Lächeln. "Es tut mir leid, dass ich Dich nicht immer verstehe. Ich gebe mir Mühe, das weißt Du, oder? Ich versuche es!" Er wich ihren Blicken wieder aus, doch sie verzieh es. 
Ein Grinsen? Sie hatte verdammt noch mal stundenlang auf ihn gewartet und jegliches Monster bildlich vorgestellt.
Aber es schien zumindest ein wenig amüsant für ihn zu sein und so lächelte sie wieder, streckte sich. 
Sein Gesichtsausdruck brachte sie zum Lachen, legte die Arme kurz um den Jungen. "Keine Angst, Schatzi.  Ich warte darauf, dass Du freiwillig mitkommst". Die Zunge streckte sie ihm frech entgegen, dann den Kopf schief. Die weißen Zähne fanden in die Unterlippe und Agaue stellte fest, dass er ihrem Blick wieder auswich. "Leonardo? Ist es wegen mir oder verabscheust Du den Blick in die Augen anderer Menschen?" Sie hatte geflüstert, interessierte es sie ungemein.  Er verneinte die Verwandschaft, ließ sie spontan wieder das Thema wechseln. 
"Müde? Du brauchst deine schönen Augen nicht zumachen.  Ich höre ja schon auf. Tut mir leid.  " 
Agaue erstarrte, als er ihre Hände nahm. Es verwunderte sie kurz, ehe sie es verstand.  "Mhhh, ich mochte die Stellung, aber wenn Du da anderer Meinung bist...."  Sie ließ ihn machen, zog ihren Fuß über ihren Körper um ihm behilflich zu sein. Kaum saß sie neben ihm auf dem Boden, fanden ihre Füße in den Schneidersitz, eine ihrer Hände auf seinen Oberschenkel.  Sie brauchte die Berührung. 

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