Vergangenheitsplay V

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Leonardo

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 06.11.2016 13:04

Manchmal stellte ich es mir praktisch vor, Gedanken lesen zu können. Der Typ sah nämlich gerade etwas depri aus. Vielleicht hatte er ja auch Depressionen? Wie er wohl damit umging. Es wunderte mich, dass mich so etwas tatsächlich interessierte. Meistens waren mir andere Menschen herzlichst egal und ich verschwendete nur sehr wenige Gedanken an sie. Selten hatte ich so viele Gedanken an jemanden verschwendet, wie an diesen Lucas. Das hörte sich zwar etwas... schwul an, was ich beim besten Willen nicht war, aber ich konnte es nicht anders beschreiben.
Lucas stand auf. Gutes Zeichen. Vielleicht sah ich ihn nie wieder, aber was kümmerte mich das? Ich kannte ihn ja nicht wirklich. Selbst wenn ich ihn gekannt hätte, hätte mir das vermutlich nichts gemacht. Ich kannte meine Eltern auch und freute mich, dass ich sie nicht wiedersah.
Belästigt, tja. Anfangs hatte er das tatsächlich, doch gegen Ende hin, wo er ruhiger geworden war, hatte er mich gar nicht mehr so sehr gestört. Eigentlich störte es mich gar nicht, jemandem zuzuhören. Im Prinzip konnte man mir alles erzählen und sich sicher sein, dass ich schwieg wie ein Grab. Nur wusste das keiner. Gut... ich hörte nicht immer zu. Aber ich hatte mal eine Freundin gehabt, die mir alles erzählt hatte, so wie andere Leute Tagebuch schrieben. Nicht, dass ich mich jetzt mit einem Tagebuch verglich, aber ein Tagbuch erzählte auch nichts herum. Man musste nur bestimmte Methoden kennen, um an den Inhalt zu kommen. Um es kurz zu fassen: Es störte mich nicht, wenn mir jemand etwas erzählte. Ich mochte nur nicht, wenn man mir Fragen stellte. Natürlich garantierte ich nicht dafür, dass ich zuhörte, das tat ich eigentlich nur, wenn es mich interessierte.
Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihn an. Ein wenig wütend. Ich mochte solche Sprüche nicht besonders. Ich redete dann, wenn ich wollte. Und ich wollte eben nicht.
Doch dann nickte ich. Ich hätte ihm ja die Hand oder so geschüttelt, aber ich mochte Berührungen nicht sehr. Um ehrlich zu sein fand ich sie sogar gruselig. Also machte ich nur eine Art Seemannsgruß, um mich zu verabschieden. Ich für meinen Teil wollte noch ein bisschen hierbleiben und Gitarre spielen und danach wollte ich mir noch neue Kopfhörer besorgen.


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 16.12.2016 21:30

Leonardo und Agaue - Do you need a friend?
Vor einigen Monaten auf einer Lichtung voller Blumen.


 Agaue
Die Schritte waren schnell und sicher, die die Chloristochter barfuß auf dem Gras tat. Sie kicherte leise, als sie sich bückte um eine Wiesen-Flockenblume zu berühren, welche einen abgeknickten Stil besaß. "Steh auf für mich", sie hauchte es leise, strich über die Blume, ehe sie für einen Moment die Augen schloss. Das blonde Haar war offen, schwang es umher, als sich Agaue aufrichtete und ihren Weg weitersetzte. Vollkommen fasziniert waren ihre großen Augen von den Blumen, bewegten sich ihre Lippen tonlos. Sie sprach mit sich selbst, sprach mit den Blumen. Es war besonders, das Verhältnis zwischen ihnen und Agaue war begeistert davon, so mit der Natur verbunden zu sein. Das Kleid war knielang und in Pastelltönen gehalten, doch die langen Ärmel gaben warm genug um auf Strumpfhosen angewiesen zu sein. Ein weiteres Kichern, während sie einer Blume lauschte, ehe sie ein Husten von sich gab. Rau und beißend brannte sich etwas in ihre Lungen, in ihre zarte Nase und so richtete sich die Tochter der Blumengöttin auf, schnupperte unsicher. Sie hatte schon einige Male Zigarettenrauch wahrgenommen und es hatte sie nicht sonderlich gestört, doch das war immer in den Städten gewesen. Da, wo eh schon alles vorbei war. Doch jemanden, der in freier Natur rauchte und nun die Luft, die Blumen verpestete, so einen jemand musste sie sich vorknöpfen. Agaue war sich sicher, dass es die Gruppe um Willow-Jerle war, welche sie kein bisschen leiden konnte und so ließ sie die Wut zu, die sich in ihrem Bauch sammelte. Ein kurzes Luftholen - gefolgt von einem Husten, denn sie hatte den Rauch schon wieder vergessen - ehe sie sich dem Monster näherte, das scheinbar in reiner Natur rauchen musste. 

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 16.12.2016 21:48

Ich hasste es. Diese ewigen Blumen und dieses ewige Bunt. Grauenvoll. Trotzdem saß ich draußen, mit einer Zigarette im Mund und meiner Gitarre in der Hand. In der Hütte hielt ich es selten aus. Das erinnerte mich wieder daran, wer mein Dad war. Und mit dem hatte ich ja eher weniger Glück gehabt.
Ich rauchte meine Zigarette zu Ende und begann zu spielen. Mein Tagesablauf sah meistens gleich aus. Später als alle anderen aufstehen, um alleine frühstücken zu können und danach hing ich einfach immer irgendwo herum, hauptsache ich war mit meiner Gitarre alleine.
Meine Finger glitten automatisch über die Bünde, während meine andere Hand die Saiten anzupfte. In letzter Zeit improviesierte ich viel und setzte mich auch immer öfter daran, etwas eigenes zu komponieren. Vor kurzem hatte ich sogar einen Song geschrieben, aber ich sang selten, wenn ich draußen saß. Dann kam sowas wie Schau mal, der Thanatos-Typ kann singen. Aber reden kann er nicht. Wie sehr ich Menschen doch hasste. Vor allem fröhliche Menschen.
Wenn man vom Teufel sprach... in dem Moment kam diese Chloris-Tochter vorbei. Ich wusste nicht viel über sie, bloß, dass sie eben eine Tochter der Chloris war. Und sie kam mir so ewig fröhlich vor.
Seufzend sah ich auf die Wiese und spielte einfach weiter. Sie würde schon vorbeigehen.


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 16.12.2016 22:03

Agaue

Als sie näher kam, bemerkte Agaue, dass es sich nicht um diese Gruppe handelte. Nein. Vielmehr saß ein einzelner hier und als die Blondine den Älteren so alleine erblickte, verpuffte ihre Wut. Ohne auch nur einen Moment darüber nachzudenken, musterte sie ihn. Er war zu alt für das Camp - zumindest um ganz darin zu wohnen. Und sie hatte ihn schon einige Male gesehen, immer alleine. War er ein Ausgestoßener? Trotz der Zigarettenstummel neben ihm schien sie eine Woge der Sympathie ihm gegenüber zu spüren, trat noch einige Schritte näher. "Hallo", hauchte sie, wollte schon Platz nehmen, ehe sie einen klurzen, sehr spitzen Schrei ausstieß. "Beweg Dich nicht, ja? Beweg dich bloß nicht. Wenn Du dein rechtes Bein jetzt ausstreckst, machst Du meine wochenlange Arbeit zunichte." Viel näher, als man normalerweise anderen Menschen kam, ließ sich die Jüngere auf die Knie vor ihm fallen, schloss vorsichtig die Hände um eine Kronen-Anemone. "Es ist viel zu kalt für diese Blumen. Sie kommt eigentlich nicht durch, aber ihre Wurzeln sind zu tief, um sie in unserer Hütte zu halten. Und ich kann nicht zulassen, dass Du sie jetzt ausversehen zerstörst, denn ich will nicht schuld an deinem schlechten Gewissen sein." Ihre Beine schlang sie seitlich von ihrem Körper, so dass die Pflanze geschützt vor ihm zwischen ihrem Po und ihren Fersen lag. Knappe zwei Handbreit trennten ihre Knie von seinem Knöchel, doch sie störte es nicht. Vielmehr musterte sie ihn einen Moment lang, blickte dann über die Gitarre. "Du bist kein Apollosohn, sonst wärst Du hier nicht alleine. Aber Du wirkst nicht wie ein Sohn eines der bekannten Götter. Ich bin Agaue. Chloristochter. Aber das weißt Du bestimmt. Magst Du Blumen auch? Sie sind so friedlich, oder?"

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 16.12.2016 22:49

Genervt sah ich sie an. Mädchen, das war eine Blume. Eine von zigtausend anderen. Aber ihre plötzliche Reaktion hatte mich etwas gelähmt, weshalb ich mich tatsächlich nicht bewegte. Sie kam mir ziemlich nahe, was ich nicht unbedingt mochte, weshalb ich ein Stück zurückrutschte. Ich war anderen Menschen nur ungern nahe, es beunruhigte mich.
Zu kalt also. Na das war doch mir egal! Ich nickte bloß, und starrte weiterhin auf die Wiese.
Als ob Apollo-Söhne nicht alleine sitzen durften! So einen Schwachsinn hatte ich auch noch nie gehört. Aber vermutlich hatte sie recht. Die hingen meistens in irgendwelchen Gruppen ab.
Ich nickte. Das wusste ich. War ja auch schwer zu übersehen. Dann schüttelte ich den Kopf. Ich mochte keinen Blumen. Mir egal, ob sie friedlich waren oder nicht!
Also wirkte ich nicht wie ein Sohn der bekannten Götter. Nun, ich hätte behauptet, dass Thanatos bekannt war. Immerhin war er der Tod. Und den kannte man. Aber er war keiner der zwölf Hauptgötter, da hatte sie recht.
Dann wandte ich mich wieder meine Gitarre zu und zupfte ein paar Töne. Ich hoffte, sie erwartete jetzt nicht, dass ich mit ihr redete. Darauf hatte ich nämlich gar keine Lust.


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 16.12.2016 23:08

Agaue

Er starrte sie scheinbar einige Sekunden an, ehe er sich wieder auf die Wiese und seine Gitarre konzentrierte. Sie schien zu versuchen, seine Gedankengänge zu verfolgen und so schenkte sie ihm ein Lächeln, das er wohl nicht sehen würde. "Oh. Du redet nicht gerne. Das macht nichts, ich rede für uns beide."  Und dann rutschte er einfach zurück. Die Lippen schob Agaue für einen Moment zusammen, zog eine Schnute. Dann zog sie die Mundwinkel hinauf, was aufgrund der zusammengepressten Lippen für Grübchen sorgte. Einige Male räusperte sich die Blondine, dann strich sie sich durchs Haar, lehnte sich ein Stück weiter zurück, natürlich auf die Blume achtend. "Hallo Agaue", sie verstellte ihre Stimme, sprach sehr tief und schaffte es sogar, ihren eigenen Namen falsch auszusprechen. "Ich bin.." Nun stoppte sie doch mit dem Stimmenverstellen, grinste ihn an. "Was sind schreckliche Namen? Du wirkst so, als wärst Du vom Mainstream nicht sehr begeistert." Wieder hoch und klar, ehe sie den Kiefer wieder etwas nach vorne schob und weiter mit dunklerer, männlich gestellter Stimme weitermachte "Ich bin Jeremy-Pascal und ich bin ein Sohn der Aphro..." Nun kicherte sie, schüttelte den Kopf, nur um dann wieder in ihre 'Rolle' als Leo zu schlüpfen. "Ich bin ein Sohn des Eros. Daran liegt es, dass ich so gutaussehend und anziehend bin. Und deshalb muss ich von Dir wegrutschen und Gitarre spielen. Ich stehe nämlich unfassbar auf blonde Mädchen und wenn ich meine Hände nicht an der Gitarre lasse, falle ich über Dich her." Nun nickte sie veständnisvoll und blickte Leo genauso mitleidig an, als hätte er die lächerlichen Worte gesagt. "Das kann ich nachvollziehen, Jeremy-Pascal. Blonde Mädchen sind schon etwas besonderes." Sie hatte zu ihrer eigenen Stimme gewechselt. Nun grinste sie spitzbübisch, ehe sie tief Luft holte. "Du spielst gut, Fremder. Und das sage ich Dir, obwohl ich aus New Orleans stamme und bis zum 12. Geburtstag nichts anderes als Jazz gehört habe."

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 20.12.2016 15:48

Ich schüttelte den Kopf. In der Tat, ich hasste es zu reden, das hatte sie sehr gut erkannt. Ich schenkte ihr einen Jaja-mach-du-nur-Blick und kümmerte mich nicht weiter um sie.
Gerade wollte ich weiterspielen, als sie tatsächlich zu reden begann. Seine Stimme hörte sich zwar nicht annähernd so an, aber was sollte es?  Ich senkte den Blick, drehte aber den Kopf zu ihr. Ach, wirkte ich so? Nun, da konnte sie sogar recht haben, ich wusste nicht, was andere Menschen gern taten. Aber für meinen Namen, und ob dieser nun mainstream war oder nicht, konnte ich ja nichts. Den hatten mir ja Mom und Dad verpasst.
Aber Jeremy-Pascal? Das ging dann wirklich überhaupt nicht und ich sah sie finster an. Jeremy-Pascal... um Himmels willen, nein! Dazu Sohn von Aphrodite. Zum Glück hatte sie sich augebesset, aber Eros? Warum Eros? Klar, ich sah gut aus, das wusste ich auch so, aber das hieß noch lange nicht, dass ich ein Sohn von Eros oder Aphrodite war. Klar, sie sah jetzt auch nicht so schlecht aus, was aber nicht hieß, dass ich über sie herfallen wollte. Eher das Gegenteil. Wegrennen stand mehr in meinem Sinne.
Ich schüttelte bloß verständnislos den Kopf, bevor ich sie ansah und ihr mit einem Blick ein Danke, weiß ich vermittelte. Ob sie das mit ihrem Blondschopf verstand wusste ich allerdings nicht.
Jazz... Ich mochte Jazz nicht besonders. Irgendwie war diese Art von Musik ziemlich hektisch und stressig und einfach komisch. Nicht so mein Ding. Metal und elektronische Musik war definitiv das beste, auch wenn das mit meiner normalen akustischen Gitarre nicht immer umsetzen konnte.


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 20.12.2016 16:46

Agaue

Er schien nicht sehr begeistert davon zu sein, dass die Blondine ihn bereden wollte, doch er schien zumindest nicht zu flüchten.
Überrascht war sie aber, was sich mit einem breiten Lächeln zeigte, als er ihr den Kopf zu wand und wirklich zuhörte, über ihre Worte nachdachte. Es schien ihm nicht sonderlich zu gefallen, dass sie ihn mit fremdem Namen nannte, doch es ließ sie nur die Schultern zucken bei seinem bösen Blick. "Würdest Du mir deinen Namen nennen, müsste ich mir keine Eigenen ausdenken. Aber wir können es auch gerne anders machen. Ich nenne Dir jeden, der mir einfällt und wenn dein Name dabei sein sollte, piekst Du mich an. Oder machst anders auf Dich aufmerksam." Ihr Blick wanderte herab zu der Gitarre, fiel ihr diese blöde Rateshow ein, in dem es gewisse Geräusche gab, wenn der Kandidat etwas richtig - oder falsch - hatte. So ähnlich konnte sie sich das hier auch vorstellen, aber er würde wahrscheinlich nicht sehr begeistert sein. So also holte sie nochmals Luft, um sich umzusehen, atmete die rauchfreie Luft nur allzu gerne ein.
"Eros und Aphrodite scheinen es wohl nicht zu sein." Ihre Finger schnellten voran, nahmen sie seine rechte Hand in Besitz, um diese sanft von der Gitarre zu lösen und sie an sich zu ziehen, sie in ihren kleinen Händen zu betrachten und seine Lebenslinien mit ihren Fingerspitzen nachzuziehen. "Handwerklich wirst Du auch nicht so begabt sein, Dexter. Du brauchst kein Schwert um Dich zu wehren, sonst hättest Du mehr Schwielen an den Fingern. Also schließen wir alles an Göttern aus, was mit Waffenkampf und Handwerk zu tun hat, Maxim." Sie legte die Hand wieder zurück, bevor er sie hätte zurückziehen können und begeistert klatschte Agaue einige Male enthusiastisch. "Dann bleiben ja nur noch wenige hunderte Götter über, Hannibal."
Die Blondine betrachtete ihn interessiert, achtete auf jede seiner Bewegungen, jeden Blick. Irgendwann würde er schon die Augen aufreißen, weil sie vollkommen alleine sein göttliches Elternteil herausgefunden hatte und dann - dann wäre sie glücklich über seine Reaktion.
Immernoch schweigend saß er vor ihr, den Blick recht deutlich abgewand und die Gitarre beschützend vor seiner Brust. Kurz wanderten ihre Gedanken, während ihre Finger unruhig auf den nackten Oberschenkeln trommelten, ihre Fingernägel rote Kratzer hinterließen. War die Gitarre da, um ihn vor ihr zu schützen, damit er seine Ruhe hatte und sich dahinter verkriechen konnte, wenn ihm danach war - oder schützte dieses Stück Holz, das von ihm mit solch ehrfürchtigen Blicken bedacht wurde etwa sie? Sollte es ihn wirklich davon abhalten, sich auf sie zu stürzen und helle Hautstückchen aus ihrem Körper zu reißen?
"Du tust mir nichts, oder?"  Ihr Blick gab Einblick auf ihr Wesen, denn trotz ihrer Frage offenbarte er all dieses Vertrauen, dass sie in ihn - einen Fremden - hatte, all ihre Naivität - denn wer erwartete schon auf solche Fragen eine ehrliche Antwort außer ihr? - und diese Selbstverständnis, das er sie mögen würde, wenn er sie lange genug kannte. Und dieses warme, ernstgemeinte Lächeln auf ihren Lippen, welche für einen Augenblick ruhig zusammenlagen, hatten fast keine Verbindung zu ihren schmalen Händen, die einerseits auf seinem Knie wie auch um den Stängel der Kronenanemone lagen.

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Re: Vergangenheitsplay V

von Leonardo am 23.12.2016 20:44

Ich stieß einen lautlosen Seufzer aus und sah auf meine Hände. Dann schüttelte ich den Kopf. Ich wollte nicht reden. Selbst mein Name war mir heute zu viel. Außerdem hatte ich nicht das Bedürfnis, ihn ihr mitzuteilen. Die Leute, dich ich mochte, die kannten meinen Namen. Von Leute, von denen ich es wollte. Aber sie kannte ich nicht. Sie unterhielt sich zum ersten Mal mit mir. Sie musste meinen Namen nicht kennen. Aber offenbar hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, ihn herauszufinden.
Ich zuckte stark zusammen, als sie meine Hand nahm. Berührungen fand ich seltsam. Ich hasste sie. Aber Agaue tat das anscheinend nicht, denn sie fuhr irgendwelche Linien nach. Ständig wollte ich meine Hand zurückziehen, aber die Kleine hatte einen ganz schön festen Griff.
Bei Hannibal zeigte ich ihr einen Vogel mit meiner endlich frei gewordenen Hand. Hannibal Lecter war cool, definitiv ein Vorbild, aber sein Name war echt nicht der Tollste.
Sie glaubte also, ich hatte Angst. Das erkannte ich an ihrem Blick. Das dachten so viele Leute von mir. Aber eigentlich war es das Gegenteil. Ich wusste, dass ich besser war und bloß, weil ich nicht gerne redete, hieß das nicht, dass ich schüchtern war. Um das zu beweisen legte ich meine Gitarre beiseite und warf ihr einen weiteren finsteren Blick zu, bevor ich mir eine neue Zigarette aus der Schachtel holte.
Du tust mir nichts, oder? Ich zuckte mit den Schultern und grinste sie böse an, bevor ich meine Zigarette anzündete. Es war mir egal, ob ihr der Rauch ins Gesicht wehte, sie konnte mir nicht viel anhaben. Wenn ich wollte, konnte ich sie hier und jetzt sterben lassen, ohne etwas dafür zu tun. Ich konnte ihr natürlich auch bloß eine Heidenangst einjagen, die sie davon laufen ließ. Aber ich wollte nicht. Sie war die Anstrengung nicht wert. Sie war aufdringlich, ich mochte keine aufdringlichen Menschen, aber sie einfach zu ignorieren war das einfachst, was ich tun konnte.


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Re: Vergangenheitsplay V

von Argia am 23.12.2016 22:39

Agaue

Die Blondine hatte bemerkt, dass der Ältere sehr zusammengezuckt war und keinen Wert auf Berührungen legte. Doch ehrlich gesagt, tat sie alles dafür, es wieder zu vergessen. 
"Dich zwingt keiner zu reden, Romulus. Oder Remus?", Agaue verschränkte die Hände vor der Brust, nachdem sie ihre Hand von seinem Knie nahm, lehnte sich ein Stück zurück. Es war interessant und aufregend, mit jemandem zutun zu haben, der partout nicht sprach. 
Er legte seine Gitarre zur Seite und nestelte an der Packung Zigaretten, was Agaue dazu trieb, eine Schnute zu ziehen. Dann lächelte sie ihn an, beugte sich nochmal herab um ihren Fingern einen Kuss aufzuhauchen und diesen an ihre Blume weiterzureichen. Er versuchte gerade etwas, um sie zu ignorieren.  Und sie wäre nicht Agaue, wenn sie dem nichts entgegensetzen würde.  Bevor er überhaupt wissen konnte, wie ihm geschah, hatte sie sich so umgesetzt, dass ihre Beine weggestreckt von ihm lagen, ihm den Rücken zugedreht. Als sie sich nun in eine liegende Position sinken ließ, lag sie im 90°Winkel zu ihm, die Wange auf seinem Oberschenkel, den Blick auf sein Knie und in die Ferne gerichtet. Ihre Finger strichen durch das Gras vor ihm, schloss sie die Augen um dann zu gähnen. 
Er hatte gegrinst, als sie ihn gefragt hatte. Trotzdem glaubte sie nicht daran, dass der junge Mann ihr etwas tun würde. 
"Bist Du noch lange im Camp? Oder gehst Du heute schon wieder?" Natürlich würde er nicht antworten und sie konnte seine Reaktion nicht sehen. So fasste sie hinter sich, den Ärmel über ihre schmale Hand schiebend, fasste seine Hand.
"Da ist Stoff dazwischen also berühre ich Dich eigentlich gar nicht und Du kannst es nicht schlimm finden." 
Sie schob sie an ihren Kopf, drehte sich etwas, um ihn anzublinzeln. "Streichelst Du mein Haar? Und wenn Du gegen etwas bist oder ich ein Nein hören sollte, hörst Du auf, ja? Ganz kurz." 
Die Idee gefiel ihr recht gut, war es doch angenehmer als ihn die ganze Zeit anzustarren. Wieder drehte sie sich zurück auf die Seite, schloss die Augen. 
"Meine Papas sind mit einigen tauben Menschen befreundet. Beherrschst du die Gebärdensprache? Daddy sagt, man fragt Menschen nicht einfach ob sie taub sind. Aber du hörst mich, denn Du reagierst ja. Also bist Du stumm. Und dann kannst Du die Gebärdensprache. Papa hat sie mir beigebracht." Ihre Hand tippte gegen die Stirn, kicherte sie leise. "Ich habe Dir ja gar nicht erzählt, dass ich zwei Väter habe. Entschuldige.  Ja, mein Erzeuger und sein Mann sind schwul - und beides meine Väter." 
Munter plapperte sie weiter, tat ihr bestes, den Rauch zu ignorieren.   

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