Zukunftsplay II

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Percy
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Re: Zukunftsplay II

von Percy am 31.01.2017 20:24

Als sie dann erwiederte, dass auch sie mich vermisst hätte, war ich beinahe so weit, dass ich schreiend vor mir selbst davonlaufen wollte. Was war ich doch für ein grausamer Mensch. Und ein furchtbarer Lügner und Heuchler noch dazu. Die Affäre gerade noch im Schlafzimmer gehabt und der Freundin jetzt erzählen, dass man sie vermisst hatte? Ich fragte mich wirklich, wann genau ich eigentlich zu so einem Arschloch geworden war.
"Ääääähm ich hätte eine bessere Idee", schlug ich hastig vor. Vermutlich zu hastig. Aber das versuchte ich durch ein breites Lächeln zu kaschieren und kam mir wie der beschissenste aller Freunde vor, als sie mich küsste. "Ich lade dich zum Essen ein und wir machen uns eine gemütlichen Tag, indem wir durch den Central Park bummeln und du mir die Unterschiede zwischen Europa und den USA erklärst?", versuchte ich ein Unheil abzuwenden, aber mir schien, ich stieß auf taube Ohren.
"Nein, du brauchst nicht duschen. Du bist wunderbar wie immer...", plapperte ich vor mich hin, weil ich keine Ahnung hatte, wo Valerie war. Aber die Wohnung war nicht so groß, als dass es viel Spielraum gab. Und im Schlafzimmer... Verdammt ich war nicht dazu gekommen, aufzuräumen.
Ich schloss kurz die Augen, ehe ich ihr wie ein Hündchen folgte und mit Bangen beobachtete, wie ihr Blick im Raum umherstreifte. Schnell trat ich ein und kickte eine Unterhose, die definitiv weder von mir, noch von Annabeth war, unters Bett.
Als sie sich zu mir umdrehte, bemühte ich mich so um ein unschuldiges Lächeln, dass ich schon fast einen Krampf im Gesicht bekam. Fuck, das lief so gar nicht nach Plan. Lief es eigentlich jemals nach Plan?
"Hey ähm...", ich trat einige Schritte auf sie zu und legte die Arme um sie. "Was hältst du davon, wenn wir gemeinsam duschen gehen?" Ich lächelte sie an und strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Du warst so lange weg, ich hab dich vermisst." Ging es eigentlich noch elender? Was wollte ich ihr eigentlich vormachen? Gab es irgendwo ein Handbuch, in dem man nachlesen konnte, wie man mit solchen Situationen umging? Wenn ja, dann brauchte ich das jetzt auf der Stelle. Oder noch besser gleich eine ganze Wagenladung davon.

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Valerie
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Re: Zukunftsplay II

von Valerie am 31.01.2017 21:10

Ich hörte Annabeth und Percy vom Flur aus reden. Da die Tür zum Schlafzimmer offen war, konnte ich deutlich verstehen, was sie sagten. Ich wünschte nur, ich müsste das alles nicht hören, während ich mich, so typisch Affäre, unter seinem Bett versteckte. Dann sagte Annabeth irgendwas über einen gemütlichen Tag im Bett verbringen und ich hoffte dass Percy sie irgendwie umstimmen konnte. Ich wollte nicht den restlichen Tag hier unten gefangen sein und ich wollte auch nicht wissen, was sie alles in dem Bett machen würden, außer Pizza zu essen. Auch Percy versuchte sie umzustimmen, aber da lief sie auch schon ins Zimmer. Ich sah nur die Füße der beiden und als Annabeth zum Schrank lief, war ich heilfroh, dass ich mich nicht dort drinnen versteckt hatte.
Ich konnte allerdings das Klamottenchaos auf dem Fußboden ziemlich gut sehen und hoffte inständig, dass Annabeth jetzt nicht allzu genau hin sah. Keine zwei Sekunden später gesellte sich meine Unterhose zu mir. Verdammt, Percy und ich hätten das Zimmer echt ordentlicher halten können.
Dann fragte er Annabeth, ob sie nicht gemeinsam duschen gehen wollen und mein Magen zog sich kurz schmerzhaft zusammen. Jep... das war definitiv ein Gefühl der Eifersucht, das da in mir hoch kam. Aber dann sagte ich mir, dass ich dazu verdammt noch ein überhaupt kein Recht hatte. Nicht, wenn es sich hierbei um meine Schwester handelte, die ich nach Strich und Faden hinterging. Dieser Gedanke half mir nicht wirklich mich besser zu fühlen, aber zumindest lenkte es mich von den Duschgedanken ab. Und vielleicht war es ja auch gut, wenn Percy und Annabeth gemeinsam im Bad waren. Dann konnte ich mich rasch auf und davon machen, ohne dass es irgendjemand mit bekam.

 
Remember all the things we wanted. Now all our memories, they're haunted. We were always meant to say goodbye. Even with our fists held high, it never would have worked out right. We were never meant for do or die. I didn't want us to burn out. I didn't come here to hurt you now I can't stop. I want you to know that it doesn't matter. Where we take this road, but someone's gotta go. It started with the perfect kiss then. We could feel the poison set in. "Perfect" couldn't keep this love alive. You know that I love you so. I love you enough to let you go.

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Annabeth
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Re: Zukunftsplay II

von Annabeth am 31.01.2017 21:30

Was war nur los mit Percy? Er hatte doch sonst nichts gegen einen Tag im Bett einzuwenden, inklusive Pizza... "Das können wir doch morgen machen!" Ich bin seit mittlerweile über 16 Stunden auf den Beinen und in Europa wäre ich jetzt sicher schon am einschlafen. "Versprochen! Aber ich möchte einfach ein bisschen mit dir alleine sein und nichts tun. Du hast ja keine Ahnung was ich alles dort gemacht habe! Naja...bald hast du eine Ahnung davon. Und Unterschiede zwischen USA und Europa bezüglich der Architektur kann ich dir sicher auch noch aufzählen!.." schmunzelte ich und lächelte noch ein wenig mehr, als er mir sagte wie wunderbar ich war. Auf sein Angebot mit dem gemeinsamen duschen hätte ich sicher eingewilligt, doch die Art, wie lächelte und die Klamotten auf dem Boden einfach überging, entging mir ganz und gar nicht. Auch wenn mir gerade nicht danach war, in meinem Innern begann es heftig zu kirbbeln als Perce mich so berührte. "Percy..." sagte ich leise, wandte mich aus seiner Umarmung und trat von ihm weg. Ich zwang mich ruhig zu atmen und klammerte mich immer mehr an das Shirt in meinen Händen. Ich lachte nervös und in einer viel zu hohen Tonlage der meinen sehr unähnlich. "Trägst du neuerdings BH's oder hast du solche Sehnsucht nach mir gehabt, dass du ...einen von meinen angezogen hast?" wenn ich das Teil jetzt länger ansah, kam es mir tatsächlich bekannt vor. Vielleicht war es ja wirklich nur ein Missverständnis. Ich hoffte wirklich darauf. Nichts wäre jetzt mehr in meinem Interesse als mit Percy zusammen unter die Dusche zu steigen und den ganzen Stress der letzten Wochen und diesen Verdacht von mir abzuwaschen. Mein Blick wurde schon fast flehent.

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Percy
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Re: Zukunftsplay II

von Percy am 31.01.2017 21:47

Verdammt, das hatte so gar nicht funktioniert, wie ich das wollte. Natürlich war es verständlich, wenn sie lieber daheim bleiben wollte. Nach einem langen Flug und vermutlich wenigen Stunden Schlaf, würde ich auch nicht in einer Stadt wie New York herumlaufen wollen. Aber Valerie war ziemlich sicher noch irgendwie in der Wohnung und irgendwas musste ich machen, dass das ganze nicht aufflog. Wobei diese Hoffnung schön langsam aber sicher schwand.
"Nein, natürlich hast du recht. War wohl keine gute Idee. Ich dachte nur, so einmal wieder nett ausgehen und schick essen gehen, das haben wir doch schon so lange nicht mehr gemacht. Und der Anlass ist auch da", startete ich einen letzten Versuch, auch wenn er ziemlich halbherzig war.
Ich merkte, dass ich sie absolut gar nicht überzeugt hatte und seufzte innerlich. Als sie dann tatsächlich auf den BH zu sprechen kam, überschlug ich meine Möglichkeiten. Zu sagen, dass ich ihr den gekauft hätte, wäre eine Möglichkeit, allerdings etwas unlogisch, weil warum sollte ich das tun? Vor allem einen so schlichten.
Also entschied ich mich für das zweite, das mir auf die schnelle einfiel: Leugnen der Tatsachen und einen auf unwissend machen.
"Annie... Bei aller Liebe, aber deine BHs trage ich eigentlich relativ selten. Obwohl sie mir sicher gut stehen würden", sagte ich, um die Stimmung aufzulockern, was aber nicht so ganz fruchtete.
"Was soll die Frage? Willst du, dass ich deine BHs trage?" Vielleicht sollte ich alles zugeben. Den Verdacht hatte sie doch sowieso schon. Andererseits konnte ich das Vally nicht wirklich antun. Obwohl sie ja mit schuld war an der ganzen Sache. Wir hätten ins Camp gehen sollen. Es war eine ganz blöde Idee von mir gewesen, dass wir hier her gekommen waren. Aber für mich war es einfacher mit der Uni und Valerie hatte behauptet, ihre Eltern zu besuchen. Und die Ungestörtheit hier war natürlich besser, als im Camp zu sein. Und so wurde mein Leichtsinn also bestraft. Ich sah Annabeth vorsichtig an. "Unterstellst du mir gerade etwas?", fragte ich leise und schaffte es, ihr in die Augen zu schauen.

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Valerie
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Re: Zukunftsplay II

von Valerie am 31.01.2017 22:12

Ich hörte weiterhin aufmerksam zu, was die beiden besprachen. Im Moment war es mir egal, ob Annabeth mit Percy duschen gehen wollte oder ob sie allein duschen ging, so lange ich damit eine Möglichkeit hatte unter dem Bett vor zu kommen und zu gehen, damit Annabeth jetzt nicht wirklich noch dahinter stieg. Aber sie kam schon auf einen meiner BH's zu sprechen und ich schloss die Augen. Verdammt, sie war zu schlau, als dass Percy sie mit seinen Notlügen abwimmeln könnte.
Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich den entsetzlichsten und gruseligsten Geschöpf der Erde entgegen. Eine Spinne. Und die hier hatte auch noch beachtlichen Durchmesser von bestimmt 20cm. Okay vielleicht waren es auch nur 6... Aber das war schon groß genug. Und sie war dick und haarig und sie sah mich mit ihren unzähligen Augen an. Verdammt ich konnte ihre Augen sehen! Ich versuchte einen Aufschrei zu unterdrücken, quietschte nur auf und weil ich so heftig zusammen zuckte, stieß ich mir den Kopf am Bett, welches nur ein paar Zentimeter über mir war.
Bei dem Gedanken, dass sich hier unter dem Bett noch mehr solcher Spinnen befinden könnten, lief mir ein unangenehmer Schauer über den Rücken und ich fing an Panik zu bekommen. Ich starrte die Spinne mit großen Augen an und gab ihr mit meinen Gedanken zu verstehen, dass sie sich nicht bewegen sollte. Scheinbar konnte sie meine Gedanken nicht lesen oder sie wollte mich wirklich fressen oder vielleicht hasste sie mich auch einfach nur, aber das Ding setzte sich in Bewegung und krabbelte genau auf mich zu. Okay, wenn ich mich zwischen einer wütenden Annabeth, die mich vermutlich auf ewig hassen wird und eventuell auch gleich an Ort und Stelle für meine Schandtaten lebendig vergraben würde und einer haarigen Spinne, die auf mich zu krabbelte entscheiden musste... Dann würde ich definitiv Annabeth wählen.
Die Spinne war schneller als ich und als ich dachte, gleich hätte sie mich, entfuhr mir doch ein spitzer Schrei und ich kam schneller unter dem Bett hervor, als ich Hades sagen konnte. Ich stand auf und stolperte rückwärts, während ich zitternd auf das Bett zeigte.
"Spinne..", sagte ich nur und als wären wir im Theater und ich würde der Typ sein, der die Darsteller am Ende noch einmal auf die Bühne ruft, kam die Spinne unter dem Bett vor gekrabbelt, als würde sie sich erhoffen für ihren legendären Auftritt einen Applaus einzuheimsen.

 
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Annabeth
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Re: Zukunftsplay II

von Annabeth am 31.01.2017 23:04

Ein bisschen überrascht sah ich sah ich Percy an. "Du willst schick essen gehen?" ich gluckste und küsste Percy auf die Wange. "Das werd ich mir merken!" sagte ich schmunzelnd. Ja, darauf Lust hatte ich schon. Vielleicht nach dem duschen...? Aber mir lief das ja nicht davon. Dann würden wir heute eben ein Restaurant auswählen, sehr sorgfältig und schicke Klamotten raussuchen. Die Jogginghose müsste Percy dann noch loswerden...

Ich warf wieder einen Blick auf den BH, dann zu Percy. Machte er gerade wirklich Witze? War es zu viel verlangt, dass er einmal Ernst blieb?! "Nein, ich will nicht dass du meine BH's trägst, ich suche nur nach einer Erklärung was...was hier gerade läuft, ich verstehe das nämlich nicht!!!" brach es aus mir heraus und ich fuhr mir fahrig mit den Fingern durch die Haare. Ob ich ihm etwas unterstellte? Ich sah Percy an und schüttelte den Kopf, jetzt plötzlich mit einem schlechten Gewissen. Das war Percy. Mein Algenhirn. Er tat manchmal dumme Sachen, aber so etwas würde er nie tun. Ich presste die Lippen aufeinander und wollte mich entschuldigen, als meine Aufmerksamkeit auf das Bett gelenkt wurde. Beziehungsweise auf die Person, die unter dem Bett hervorkam. ich starrte Valerie an, als wäre sie ein Geist. Was..äh...machte sie denn...- Spinne?! Warte was? Meine Augen weiteten sich und sofort legte ich einen meiner besten auf- und abhüpfer hin. "WIE IST DIE HIER REIN GEKOMMEN PERCY!!!" rief ich und trommelte panisch auf seinem Arm herum. "TU WAS bitte bitte das was du immer machst, dieses Glas und Papier Ding und schaff sie raus!!!" Für Percy war das vermutlich nichts neues. Nur...dass da jetzt zwei Mädchen waren die seine Hilfe brauchten. Aber daran dachte ich gerade nicht. Arachnes Kinder ließen mich nach dem kleinen Vorfall vor ein paar Jahren alles andere als in Ruhe.
Dann fiel mein Blick wieder auf Valerie und die Spinne wurde plötzlich uninteressant. Nicht nur das, ich vergaß sie sogar. "Val...?" fragte ich leise und meine Unterlippe zitterte dabei. Sie trug nur ein Tshirt soweit ich sehen konnte. Percys Shirt. Ich erinnerte mich noch daran, wie ich es ihm gekauft hatte. Wir waren einen Tag am Meer gewesen und dieses Shirt hatte uns beide zum lachen gebracht. Was genau darauf war entfiel mir in diesem Moment. Es brachte mich auch nicht zum lachen oder schmunzeln wie sonst....Mein Blick fuhr zu Percy. Ich konnte nicht mal im entferntesten beschreiben, was in mir vorging. Ich fühlte mich verraten. Über alle maßen. Von meinem besten Freund seit über 10 Jahren. Meinem Seelenverwandten. Und meine Schwester. Den Menschen den ich bedingungslos vertraut hatte. Das konnte nicht sein. Ich schüttelte den Kopf. Es war sicher nicht das wonach es aussah. Mein Athene-Hirn war sicher übermüdet und zog falsche Schlüsse.

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Percy
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Re: Zukunftsplay II

von Percy am 01.02.2017 09:52

Eigentlich hasste ich es ja, schick essen zu gehen, aber das war jetzt wirklich das letzte, das mir einfiel. Und seltsamerweise schien es tatsächlich zu funktionieren. Was ich mir fast nicht vorstellen konnte. Vertraute sie mir wirklich so sehr, dass sie meine an den Haaren herbeigezogenen Ablenkungsversuche und Lügen einfach glaubte? Das gab mir einen weiteren Stich in mein Herz und mein schlechtes Gewissen wuchs ins Unermessliche.

Ich konnte nicht anders, als das Gesicht zu verziehen, als sie dann mit ihrem Verdacht herausbrach. Warum konnte sie mir nicht einfach ins Gesicht sagen, was sie vermutete und mich dann anbrüllen, verprügeln oder was auch immer sie dann tat? Warum sah sie plötzlich so aus, als hätte sie ein schlechtes Gewissen, dabei war ich doch der, der eines haben sollte. Und auch eines hatte, aber das war eine andere Geschichte. Sie schien zu bereuen, was sie gesagt hatte, denn ihr Gesichtsausdruck wurde weicher. Und hätte mich vielleicht nie zur Rede gestellt, wenn nicht auf einmal Valerie unter dem Bett hervorgekrochen kam. Es war vielleicht ziemlich blöd von meinem Hirn, so zu ticken, aber das erste was ich mir dachte war nicht: "Scheiße, jetzt bin ich dran", sondern: "Warum zur Hölle hat Valerie sich unter dem Bett versteckt?" War ja klar, dass es dort drunter mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit Spinnen gab.
Als Annabeth dann zu kreischen begann war ich kurz verwirrt. Wen genau meinte sie jetzt mit "die"? Valerie oder die Spinne. Obwohl es eigentlich eher weniger zur Sache tat, weil früher oder später würden beide Fragen auftauchen. Da war die Doppeldeutigkeit vermutlich sogar berechtigt.
Ich schüttelte den Kopf, trat zum Bett und packte die Spinne, ehe ich das Fenster öffnete und ihr einen guten letzten Flug bescherte. Als ich das Fenster dann jedoch wieder geschlossen hatte und mich umgedreht hatte, hatte sich die Atmosphäre jedoch merklich verändert. Und nicht unbedingt zum Guten, wie mir bewusst wurde.
Ich konnte Annabeth nicht in die Augen sehen, Valeries Blick mied ich ebenso. Stattdessen hob ich die Hände und fuhr mir über das Gesicht. Irgendwie fühlte ich mich, als wäre ich plötzlich total müde und ausgelaugt. Resigniert ließ ich die Hände wieder sinken und stopfte sie in die Taschen meiner Jogginghose.
"Tja, ähm... Scheiße", war alles, was mir dazu einfiel.

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Re: Zukunftsplay II

von Valerie am 01.02.2017 12:03

Annabeth schien genauso begeistert von der Spinne zu sein, wie ich. Ich konnte nur einfach paralysiert auf die Spinne starren, während Percy sie einfach nahm und aus dem Fenster warf. "Er hat sie angefasst!", flüsterte ich mit einem Hauch Hysterie in der Stimme, weil ich nie, nie, niemals im Leben eine Spinne anfassen würde und weil ich Menschen, die das einfach so konnten, irgendwie dafür bewunderte.
Allerdings blieb für großartige Bewunderung jetzt nicht viel Zeit, denn Annabeth' Blick hatte sich einen Moment lang auf mich gelegt und auch wenn ich es nicht über mich brachte sie anzusehen, tat mir allein schon der Klang ihrer Stimme weh, als sie meinen Namen aussprach.
Percy war auch nicht besonders hilfreich in diesem Moment. Als ich zu ihm sah, wich er nur meinen Blick aus, ebenso wie Annabeth'. Ich schluckte schwer.
"Annie..", flüsterte ich und wollte irgendwas machen. Zu ihr gehen, sie in den Arm nehmen, ihr sagen, dass es mir wahnsinnig leid tat, aber ich befürchtete, dass ich mit jeglichen Aktionen alles nur noch schlimmer machen würde.
Ich wusste nicht, ob ich die Spinne unterm Bett dafür hassen sollte, dass sie da war, oder ob ich ihr dankbar sein sollte. So mussten Percy und ich uns der Sache jetzt zwar stellen und alles würde irgendwie aus dem Ruder geraten, aber zumindest musste ich nicht mehr Versteckspielen.
"Es tut mir leid.", murmelte ich leise und sah meine Schwester an. Das alles hatte sie nicht verdient und ich hasste mich gerade selbst dafür. Ich war komplett planlos. Ich wusste nicht, was ich ihr sagen sollte. Sie hatte uns ja im prinzip inflagranti erwischt.
Ich wünschte sie würde mich anschreien. Oder Percy. Oder uns beide. Ich wünschte sie würde mit Sachen um sich werfen und ihre Wut raus lassen. Aber dass sie einfach nur da stand und so elend aussah, das tat mir noch mehr weh, als alles andere.

 
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Annabeth
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Re: Zukunftsplay II

von Annabeth am 01.02.2017 12:35

Mein Blick ruhte auf Percy und erwartete eine plausible Erklärung für alles. Val ging es vielleicht nicht besonder gut, vielleicht war sie krank gewesen und hatte deshalb hier übernachtet. Ich hatte ihr ja immer gesagt, sie könnte ruhig zu uns kommen wenn irgendwas wäre und jetzt war ich einfach nicht da gewesen. Das klang doch nach einer guten Erklärung, damit konnte ich leben. Doch die Reaktion der beiden deutete etwas ganz anderes an, etwas, das mir unerträglich erschien.
"Tja, ähm... Scheiße.", hörte ich Percy sagen. Er wirkte über alles erschöpft und müde. Eine Spur von Reue? Ich war mir nicht sicher, da er mich nicht einmal ansah. Ich presste meine Lippen immer heftiger aufeinander um das Zittern zu stoppen, welches mittlerweile meinen ganzen Körper ergriffen hatte.
"Es tut mir leid.", sagte Val leise. Ich drehte mich zu ihr um, doch ihr Anblick schmerzte mich nur erneut. "Was genau tut dir denn leid?" brachte ich hervor und war überrascht davon wie fest sich meine Stimme noch anhörte. Ich konnte es nun nicht weiter leugnen. Aber ich konnte sie dazu bringen es auszusprechen. Warum genau ich das wollte wusste ich nicht, aber ich fühlte mich wie die person im Raum die am wenigsten wusste. Und obwohl ich mich innerlich dagegen streubte mehr darüber zu erfahren, musste ich es einfach wissen. War es das erste Mal, dass Val hier geschlafen hatte? Spielte es überhaupt eine Rolle wie lange das schon ging? Ich versuchte die letzten Wochen Revue passieren zu lassen und zu erfassen ab welchem Moment etwas passiert sein konnte. Vor ein paar Wochen an der Fichte war Valerie ganz komisch gewesen... War sie wirklich krank gewesen oder hatte es da schon begonnen? Mein Magen zog sich immer schmerzhafter zusammen und ich hatte plötzlich Angst keine Luft mehr zu bekommen. Meine Augen sahen nach oben an die Zimmerdecke, doch eigentlich sandte ich gerade ein Eilgebet an die Götter, dass das nicht passiert sein durfte. Hatte ich dort oben irgendjemanden verärgert?
Mein Blick blieb wieder an Percy hängen. "Sie mich an, Algenhirn...!" ich wusste gar nicht, dass es so wehtun konnte, diesen Kosenamen auszusprechen. Ich wollte ihn dazu bringen mich anzusehen, doch die aufkommenden Tränen in meinen Augen ließen nicht mal zu, dass ich ihn richtig ansehen konnte. Mein Hals schnürte sich zusammen und meine Schultern begannen zu beben. Das Tshirt hielt ich immer noch fest umklammert, als wäre es meine letzte Hoffnung.

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Percy
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Re: Zukunftsplay II

von Percy am 01.02.2017 13:14

Von all den Arten, wie Annabeth hätte reagieren können, war dieses enttäuschte Schweigen diejenige, mit der ich am wenigsten umgehen konnte. Fast wünschte ich mir, dass sie mich anschrie, irgendwelches Zeug in der Gegend herumschmiss und einfach zeigte, dass sie wütend war.
Aber sie wirkte auf mich nicht wütend, sondern eher enttäuscht. Zutiefst enttäuscht. Und das tat viel mehr weg, als körperlicher Schmerz.
Als sie dann zu mir sagte, ich solle sie ansehen, hob ich langsam den Kopf und warf ihr einen gequälten Blick zu, während ich gleichzeitig versuchte, ihr mitzuteilen, wie leid es mir tat. Auch wenn ich wusste, dass es ihr vermutlich ziemlich egal war, was ich in dem Moment sagte oder tat. Immerhin hatte ich sie wohl gerade wirklich verletzt.
"Annabeth...", sagte ich leise und zwang mich selbst, dem Blick aus ihren sturmgrauen Augen standzuhalten. "Valerie und ich hatten eine Affäre."
Damit war es dann wohl raus. Gesagt und nicht mehr zurückzunehmen. Auf der einen Seite war ich irgendwie froh, dass sie es jetzt wusste, auf der anderen Seite liebte ich sie doch und ich hasste mich selbst so sehr dafür, dass ich sie hintergangen hatte.
Dabei war ich mir nicht einmal sicher, warum ich es getan hatte. Es war irgendwie einfach passiert und natürlich hatte ich ein schlechtes Gewissen gehabt und natürlich hatte ich mir jedes Mal gedacht, ich sollte damit aufhören. Aber irgendwie war es nie geschehen. Im Nachhinein betrachtet fragte ich mich, was ich mir selbst bei der Sache beweisen wollte. Vielleicht war ich auf der Suche nach Veränderung gewesen, aber war es das wert? Ich hasste es, wenn die Menschen, die ich liebte verletzt wurden. Aber was, wenn ich auf einmal der war, der die Menschen, die ich liebte, verletzte?
"Annie... Sag doch was!", sagte ich beinahe flehend. Den Blick zu Valerie vermied ich tunlichst. Ich wollte sie nicht ansehen, irgendwie empfand ich gerade wohl auch so etwas wie Hass für sie. Weil sie mich nicht davon abgehalten hätte, weil sie die war, die Annabeth verletzt hatte.
Aber meine Wut verpuffte schnell. Valerie war nicht mehr und nicht weniger schuld an dem Misere, als ich.
"Valerie... Vielleicht ist es besser, wenn du jetzt gehst", sagte ich ohne sie anzusehen.

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