Kleiner Steg

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Percy
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Kleiner Steg

von Percy am 02.09.2016 19:01

Dieser Steg ist ein sehr beliebtes Plätzchen für Turteltäubchen. Nicht wenige kommen aber auch zum Nachdenken hier her.

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Jean
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Re: Kleiner Steg

von Jean am 10.10.2016 16:46

Der Steg war ein Platz, an den ich häufiger kam, einfach, um ein wenig Ruhe vor allem zu haben. Ich mochte es nicht, wenn so viele Menschen um mich herum waren, wenn ich das Gefühl hatte, dass andere mir beim Training zusahen oder diesen oberflächlichen Small-Talk. Dann brauchte ich auch gar nicht reden, das war mir dann schon lieber.
Ich mochte die Stille hier. Nur selten kamen mal Leute her, wenn ich hier saß. Meist blieb ich so lange hier, wenn ich schon einmal hier war, bis die Sonne am Horizont verschwunden war und sich die untergehende Sonne im Wasser spiegelte. Das gab ein tolles Bild!

Vorhin hatte ich überlegt, ob ich mein Notizbuch mitnahm, um ein wenig darin zu schreiben, aber ich hatte immer viel zu viele Bedenken davor, dass jemand das Notizbuch sehen könnte oder nur einen Blick über meine Schulter warf und lesen könnte, was ich dort rein schrieb. Denn das ging niemanden etwas an. Das waren meine Gedanken und die wollte ich niemanden lesen lassen.

Ich ließ meine Beine vom Stegende herunter baumeln und starrte einfach zum Horizont, während ich meinen Gedanken nachhing und jetzt doch wünschte, mein Notizbuch hier zu haben, einfach um meinen ständig wirren Gedanken Ausdruck zu verleihen. Oder wenn Avery hier wäre... das würde mir schon ausreichen. Ich hatte sie heute den ganzen Tag noch kaum gesehen. Heute Morgen ja, aber dann war ich zum Schwertkampf gegangen und davon hielt sie gar nichts. Manchmal waren wir so unterschiedlich, dass es mich selbst schon überraschte, dass ich sie so gern hatte, wie sonst niemanden.

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Kenai

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Re: Kleiner Steg

von Kenai am 10.10.2016 19:18

Mit einem Törtchen und einem Donut in jeder Jackentasche, Schokolade in den Hosentaschen und mehreren Tüten Nüssen im Bund hinterm Gürtel ausgerüstet war ich unterwegs. Irgendwer hatte mir erklärt, dass ich hier so viel essen durfte wie ich wollte, aber zum einen: Irgendwie glaubte ich das nicht. Und zum anderen: Ich hatte immer Hunger und mir musste ja nicht jeder von den Superathleten dabei zuschauen wie ich haufenweise Oreos futterte. Dann lieber heimlich einstecken, einen Apfel schnappen, kräftig reinbeißen und raus!

Wenn nur nicht überall so viel los wäre. Leise vor mich hin grummelnd stapfte ich Richtung See und knabberte vom Apfel ab, was ich kriegen konnte, bis nur noch der eklige Schnitz über war. Den warf ich in den nächsten Busch und zwinkerte dem Eichhörnchen im Baum zu. "Nichts zu danken, Kumpel.", rief ich ihm hoch und stiefelte weiter.
Als ich gestern an diesem Ministeg gewesen war, da hatte ich keine Sau gesehen. Ich hatte endlich mal eine Stunde in Ruhe rumsitzen können, Schokorosinen essen und ein bisschen nachdenken können. Dad und ich hatten das früher gemacht. Abends ein bisschen am River Rouge herum hängen, gar nicht groß reden, den Schiffen zusehen und danach einen HotDog und ab in die Falle. 
Gut, hier gab es keine Schiffe...

Aber dafür saß ein Mädchen auf dem Steg als ich mir die erste Erdnuss in den Mund warf. Na klasse. Aber süß.. hier liefen viele, süße Mädchen rum. Aber die hier wirkte irgendwie bedrückt. Ich schmunzelte... und kaute. Ging ich jetzt lieber und ließ sie in Ruhe... oder blieb ich fragte ob alles okay war? Ich war für Gehen, aber da ich das Talent hatte immer das Falsche zu tun...
Innerlich seufzend trat ich auf den Steg, stellte mich neben sie und schaute mit übers Wasser. Irgendwann hielt ich ihr die Tüte runter, die ich in der Hand hielt und linste schräg zu ihr. "'N paar Nüsse?", fragte ich, weil ich nicht genau wusste, was ich sonst sagen sollte. "Der Film wird sonst ziemlich lahm."
Mit einem frechen Grinsen deutete ich auf den Horizont.

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Jean
Gelöschter Benutzer

Re: Kleiner Steg

von Jean am 10.10.2016 20:34

Der Wind brauste einmal kurz auf und ich entschied mich dazu meine Haare wieder zu einem Zopf zu binden, damit sie mir nicht störend ins Gesicht flogen. Ich fand Zöpfe sowieso schöner, als diese langen, offenen, einem in den Mund fliegenden Haare.

Ich merkte erst, dass jemand außer mir auf dem Steg war, als das Holz beim Drüberlaufen ein wenig knarzte, doch ichdrehte mich nicht um. Vielleicht würde wer auch immer merken, dass ich keine Lust auf Gesellschaft hatte, wenn ich ihn einfach irgnorierte. Wobei ich einen kurzen Moment lang hoffte, dass Avery mich vielleicht aufgesucht hatte. Doch dann blieb die Person neben mir stehen und ich wagte einen Blick zur Seite, wobei ich nur Schuhe und Beine sah. Aber nein, das war definitiv nicht Avery. Das war zu männlich. Ich runzelte die Stirn, sah jedoch dann wieder zum Horizont. Der Sonnenuntergang müsste jeden Augenblick einsetzen und ich wollte nichts verpassen.

Erst als der Typ mir seine Tüte Nüsse unter die Nase hielt, die er die ganze Zeit schon kaute, wagte ich dann doch einen Blick in seine Richtung. Ich kannte ihn nicht. Die langen Haare wären mir sicherlich in Erinnerung geblieben. Im Ernst, der Kerl hatte längere Haare, als ich! Warum er mir jetzt seine Gesellschaft aufzwang, wusste ich auch nicht. Ich hatte schließlich noch nie mit ihm gesprochen. Er grinste und ich wusste nicht, ob das etwas Gutes bedeutete oder nicht. Einen Moment zögerte ich in die Tüte Nüsse zu greifen. Was wenn er da etwas rein gemacht hatte? Wer wusste das schon? Es gab ja hier die ein oder anderen Leute, die es witzig fanden sich auf Kosten anderer einen Spaß zu erlauben. Aber da er die ganze Zeit schon selbst aus der Tüte aß, hoffte ich einfach mal, dass dem nicht so war.
"Ehm.. danke.", meinte ich und griff in die Tüte, um mir ein paar Nüsse rauszunehmen. Ich war nicht so ein riesiger Nüsse-Fan, aber ich hatte gerade enormen Appetit und da würde ich zu so einem Angebot dann nicht nein sagen. Der Typ jedoch machte keine Anstalten wieder zu gehen, also seufzte ich leise.

"Willst du dich nicht hinsetzen? Es macht mich verrückt, wenn du so neben mir stehst. Ich fühl mich klein.", sagte ich dann mit einem Blick zur Seite, um ihn anzusehen. Aber seine Haare sahen ja schon irgendwie schön aus. Gepflegt, dafür, dass es viele Jungs gab, die den Wert auf Haarpflege gar nicht gelegt hatten. Und dafür, dass er lange Haare hatte, die noch einmal mehr Pflege beanspruchten.

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Kenai

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Re: Kleiner Steg

von Kenai am 10.10.2016 21:42

"Kein Ding.", murmelte ich und überließ ihr die Tüte. War ja nicht so als wenn ich nicht vorbereitet wäre und die eine Tüte konnte ich da doch noch verkraften. Immerhin sah sie jetzt wirklich nicht so sonderlich fröhlich aus. Also zog ich einen meiner Schokoriegel aus der Tasche, pulte das Plastik ab und biss herzhaft hinein bevor ich den Blick wieder hoch und mit ihr über den See sah. Nur noch ein bisschen und die Sonne würde für heute verschwinden. Ich mochte es wie die noch auf dem See vor sich hin glitzerte. Hatte das schon immer gemocht. Das war wie Skyline ansehen, wenn man abends auf dem Dach eines Hauses saß und sich vorstellte, dass hinter jedem Licht ein Mensch wohnt, mit eigenem Leben und Problemen. Ein beängstigendes Gefühl. Aber schön.

Irgendwo hatte ich ja gehofft, dass sie mir einen patzigen Spruch drücken würde und ich einfach wieder verschwinden konnte. Aber den Gefallen tat sie mir nicht. Nein, sie wollte sogar, dass ich mich hinsetzte. Na klasse. Wär ich einfach vorher gegangen, aber was sollte man machen?
"So klein bist du nun auch wieder nicht.", meinte ich nur.
Einen Moment stand ich da noch so unentschlossen herum, dann setzte ich mich neben sie, die Beine hübsch auf dem Steg, die Hacken der Dockers zwischen zwei Holzbretter geklemmt. Wasser war nicht so.. meins. Nur zum Ansehen. Und das tat ich dann auch. Saß einfach nur so bei ihr, störte sie nicht, sie störte mich nicht. Kleine Symbiose. Und wir sahen uns an wie der Wind über das Wasser zog und die letzten Sonnenstrahlen darauf herumglitzerten.
Und vielleicht war das ja die Art hier seine Ruhe zu haben.

Bis mir die Spitze ihres Pferdeschwanzes ins Gesicht wehte. Einen Moment versuchte ich sie wie eine lästige Mücke fortzuscheuchen und pustete, damit ich nichts in den Mund bekam, dann fasste ich ihren Zopf und steckte die Spitze vorsichtig in ihrem Haargummi fest. Schon besser.
Als meine Finger ihren Nacken streiften spürte ich... Einsamkeit. Und Überforderung.
Aha...

Wieder saßen wir. Still und stumm wie die Fische. Sie war eine gute Schweigepartnerin. Vielleicht, weil sie sich so einsam fühlte.
Ich kramte den gesamten, geklauten Süßkram aus den Taschen und legte ihn auf das Holz zwischen uns. Dann schob ich ihr eins der Sahnetörtchen hin. Und wandte mich wieder ab. Sahnetörtchen konnten alles retten, zu jeder Zeit. Heilige Sahnetörtchen. 

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Jean
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Re: Kleiner Steg

von Jean am 10.10.2016 22:10

Ich war überrascht, als er mir gleich die ganze Tüte gab, sagte allerdings nichts dagegen, sondern aß die Nüsse einfach vor mich hin, während ich der Sonne beim Untergehen zusah. "Ist es nicht irgendwie ein wunderschöner Gedanke, dass gerade irgendwo auf der Welt die ersten Sonnenstrahlen aufgehen und ein neuer Tag für die Menschen dort anbricht?", fragte ich eher leise und eigentlich wollte ich darauf auch keine wirklich Antwort haben. Ich fand es schön.
Zwei Sekunden später realisierte ich allerdings, dass ich gerade arg anfing in meine philosophische Welt einzutauchen und das mochte ich nicht, wenn Menschen in der Nähe waren. Sie behinderten mich beim Denken und meiner Kreativität. Ich wusste nicht warum, aber die Anwesenheit anderer störte mich dabei meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf zu lassen und ich fühlte mich unwohl, wenn es dann doch mal kurz passierte, dass ich sowas, wie gerade eben von mir gab.

"Im Gegensatz zu dir bin ich schon klein. Oder es wirkt nur so, weil du stehst.", sagte ich und war froh, als er sich dann endlich hinsetzte. Wobei, so froh war ich eigentlich auch nicht darüber. Aber zumindest saß er nebenmir und ich fühlte michihm nicht mehr unterworfen, weil er im Stehen so viel mächtiger wirkte, als ich neben ihm stizend.
Und dann verfielen wir in ein Schweigen, sahen der Sonne nur beim Untergehen zu, wie die Strahlen sich im Wasser spiegelten und dieses in ein seidenes Gold tauchten. Der schönste Anblick des Lichts, bevor es Dunkel wurde, meines Erachtens nach. Naja, vielleicht waren Polarlichter noch schöner, aber die hatte ich bisher noch nie richtig gesehen.

Als ich spürte, wie der Kerl an meine Haare griff und an meinem Zopf hantierte, hätte ich ihm am liebsten auf die Finger geschlagen, aber da hatte er seine Hand auch schon weg genommen, also begügte ich mich damit ihm einen warnenden Blick zuzuwerfen. Ich mochte es nicht, wenn mir fremde Menschen so nah waren. Ich fühlte mich nicht wohl dabei. Mein mahnender Blick verflog allerdings, als er plötzlich ein Haufen Süßigkeiten auspackte und auf den Steg legte, mir sogar ein Törtchen zuschob. Ich musste unwillkürlich grinsen.
"Hattest du vor auszuwandern?", fragte ich ihn belustigt, griff jedoch nach dem Sahnetörtchen und drehte es unschlüssig in meiner Hand. Trotzdem interessierte es mich, was er mit so viel Essen machte. Warum hatte er es nicht im Pavillion gegessen?

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Re: Kleiner Steg

von Kenai am 10.10.2016 22:42

Ganz langsam wanderten meine Brauen zusammen und meine Stirn legte sich in Falten als das Mädel zu sprechen anfing und ich sah vorsichtig zu ihr rüber. Es war jetzt nicht als wenn ich über sowas nicht auch schon nachgedacht hatte, aber ich hatte einfach nicht erwartet, dass sie solche Gedanken mit wildfremden Nüsse-Essern teilte, die mit ihr auf einem Steg herum hockten. Erwartete sie, dass ich darauf antwortete? Oder nicht? Oder war es genug wenn ich einfach nur verpeilt nickte? Ich entschied mich für Letzteres und nickte. Dann sah ich mir weiter an wie das Orange auf dem Wasser zu einem seichten Rot wurde. 

Ihren Blick kommentierte ich nur mit einem charmanten Grinsen und einem unschuldigen Heben der Hände. Sie sollte nicht denken, dass ich sie begrabbeln wollte, mir war nur ihr Haar auf den Sack gegangen. Nicht, weil ich es nicht mochte, aber Donuts zwischen den Zähnen waren mir doch lieber.
Gerade in dem Moment in dem meine Haare in ihre Richtung fliegen wollten zog ich die Mütze aus der Tasche, stülpte sie mir über den Schädel und stopfte meine Strähnen wahllos und ungeordnet darunter. Und schon ging das. Vorteil daran ein Kerl zu sein. Vielleicht besänftigte sie das ja ein wenig.

Zumindest nahm sie das Törtchen und das war doch schonmal ein gutes Zeichen. Ich selbst griff nach dem Donut und knabberte wie immer zuerst die Schokoglasur ab. Sah ich da richtig? Sie grinste? Mit einem halben Lächeln musterte ich sie und zuckte schließlich mit den Schultern.
"Ich hatte Hunger. Okay, ich hab immer Hunger.", gestand ich und ließ mal weg, dass ich damit Süßkram und ungesundes Zeug meinte. Hätte es Burger gegeben, dann hätte ich ihr einen Burger gegeben. Aber es gab hier gesundes Essen. Also, richtig, nicht wie das, was sie in der Schulküche gesund nannten. Und einen Tisch für Süßzeug für alle. Ich verzog das Gesicht. Die Blicke wollte ich mir ersparen von den sportlichen Salatfressern. Und richtig angekommen war ich hier eben noch nicht. "Ich mags nicht, wenn mir jeder beim Essen zuseh'n kann."

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Jean
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Re: Kleiner Steg

von Jean am 12.10.2016 22:31

Er antwortete auf meinen Gedanken nur mit einem Nicken, das ich nicht wahr nahm, weil ich nicht zu ihm sah. Aber das störte micha uch nicht. Ich hatte schließlich auch keine Antwort von ihm erwartet. Im Prinzip war ich sogar froh, dass er nicht weiter darauf einging, denn es war nur ein Gedanke gewesen, den ich versehentlich laut ausgesprochen hatte.

Er grinste schon wieder. Er grinste ständig! War das so eine Angewohnheit? Ich wusste bei Leuten, die ständig lächelten nie, was genau ich von ihnen halten sollte. Mir kam es immer vor, als würden sie entweder etwas hinter ihrem Lächeln verbergen oder aber sich ständig über mich lustig machen. Oder sie waren einfach ständig quietschvergüngt und das fand ich auf die Dauer anstrengend. Außer bei Avery. Ihre Art mochte ich.
Ich mustere ihn, während er seine Haare unter seiner Mütze bändigte. Er hatte wirklich lange Haare. Ich hatte solche Frisuren eher bei Metal-Fans erwartet. Ob er einer war, wusste ich nicht. Aber irgendwie wirkte er nicht so. Könnte aber auch sein, dass ich einfach nur unbewusst an Vorurteile gehaftet war. Vielleicht mochte er auch einfach nur lange Haare. Wobei ich mir fast dachte, dass er mit kürzeren noch ein Stück besser aussehen konnte. Verwirrt darüber, dass ich mir jetzt schon Gedanken über sein Aussehen machte, wandte ich den Blick ab und biss stattdessen in mein Sahnetörtchen.

Ich musste ein wenig schmunzeln. Ich hatte zwar nicht immer Hunger - wobei dieser Süßkram ja echt verlockend war - aber ich konnte ihn in der Hinsicht ziemlich gut nachvollziehen. "Ich mag es auch nicht, wenn ich von Leuten angestarrt werde. Ich geh meist entweder als eine der ersten oder als eine der letzten essen, damit ich nicht in der vollen Masse essen muss.", gestand ich. Ich mochte das nicht. Dann saßen dort noch alle mit ihren Freunden und redeten heiter und ich wurde vielleicht mal von jemandem angesprochen, aber ich mochte es selten beim Essen zu reden. Wenn ich aß, dann wollte ich mit meinem mund kauen und nicht noch nachdenken, was ich auf irgendwelche Smalltalk-Fragen antworten könnte. Meist setzte ich mich irgendwo weiter abseits hin, damit ich ungestört essen konnte, was meist auch nicht so klappte. Wir waren einfach viel zu viele hier, als dass man dort ungestört essen könnte. Auf die Idee mir das Essen einfach mutzunehmen, war ich allerdings noch nicht gekommen. Obwohl das so sinnvoll war, dass ich mich wunderte,warum ich noch nie auf den Gedanken gekommen war.

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Re: Kleiner Steg

von Kenai am 15.10.2016 20:33

"Den Dreh hab ich noch nicht raus. Ich ess am liebten wenn ich Hunger hab und das war's dann schon.", entgegnete ich und schmunzelte vor mich hin während ich den Donut vor mich hin mümmelte. Mir auch noch Gedanken darüber zu machen ob ich nun bei den ersten oder letzten war, die zum Essen gingen war mir dann doch zu anstrengend, musste ich zugeben. Immerhin... war hier so viel komisches Zeug los, dass ich kaum hinterher kam mich mit normalen Dingen zu beschäftigen. Schwertkampf, ich meinte, was sollte das? War ich in einem Shakespeare-Stück?

Neugierig und misstrauisch musterte ich das Mädel von der Seite und fragte mich, ob sie mit all dem was anfangen konnte. Und was - wenn es denn stimmte - sie so drauf hatte. Anscheinend liefen hier ja ganz besondere Leute mit ganz besonderen Gaben herum, das erzählte man mir zumindest. Was das mit mir zu tun hatte, das verstand ich nicht wirklich. Okay, ich hatte hin und wieder Aussetzer und sah irgendwelches Zeug, aber... wer wusste schon, ob meine Mum nicht doch irgendeine Crack-Nutte gewesen war und das jetzt irgendein Fehler in meinem Gehirn, wie Epilepsie oder sowas?

"Hältst du dich auch für irgendein.... Gotteskind, oder sowas?", fragte ich deswegen, weil ich mir durch ihr Ansehen nur eins zusammen reimen konnte: Sie war ein unheimlich niedliches Mädchen. Ein bisschen vergrämt vielleicht, aber extrem süß. Und wenn ich nicht so müde, überfordert und hungrig gewesen wäre, dann hätte ich sie sicher angebaggert. 
Ich verschlang den letzten Bissen Donut und öffnete mir eine neue Tüte Nüsse bevor ich wieder zum Horizont sah. Die Sonne war untergegangen. Und als hätte alles nur darauf gewartet kühlte der Wind gefühlt 10 Grad runter. Aber die Farben am Himmel waren immer noch verdammt schön.  

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Jean
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Re: Kleiner Steg

von Jean am 15.10.2016 21:52

Ich musste unwillkürlich lachen. "Das sehe ich.", sagte ich grinsend. Wer so viel Essen bunkerte, der musste ja quasi ständig Hunger haben. "Dafür hälst du deine Figur aber ziemlich gut.", merkte ich dann, mit einem Blick zu ihm, an. Nun, ich wusste ja, dass viele hier keinen schlechten Körperbau hatten - das war einfach logisch, wenn man ständig trainierte. Aber viele gingen ja auch zwischendurch zur Schule, waren Zuhause und kamen nur in den Ferien hier, da konnte man das Training mal schleifen lassen. Ich hingegen dürfte das ganze Jahr hier verbringen. Ich hatte keine Familie mehr außerhalb. Avery sah das zwar anders, aber ich empfand unsere Mutter eher als Erzeugerin, statt als richtige Mutter.

"Ich halte mich nicht für ein Gotteskind.", sagte ich kopfschüttelnd. "Ich bin allerdings Apollos Tochter, das kann ich nicht leugnen, schließlich hat er mich als Tochter anerkann. Und Apollon ist ein Gott. Demnach bin ich praktisch ein Gotteskind.", sagte ich zwinkernd. Denn so war es nunmal. Und auch, wenn ich Apollo nicht persönlich kannte, hatte er im Prinzip mehr für mich getan, als meine 'Mutter' in den elf Jahren vorher. Sie hatte meine Schwester ins Krankenhaus gebracht und er hatte uns von der Straße geholt und uns ein neues Zuhause gegeben...

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