Flussufer

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Pandora
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Re: Flussufer

von Pandora am 08.04.2017 22:39

Pandora hatte sich heute nach dem Training schnell ans Flussufer verzogen und hatte darauf geachtet das niemand sie dabei sah ganz einfach weil sie nicht gestört werden wollte. Okay "nicht-gestört-werden-wollen" war wohl der falsche Ausdruck denn um gestört zu werden musste man ja zuerst einmal etwas Tun. Jetzt war die Brünette allerdings inzwischen seit Stunden am Flussufer und hatte nicht viel mehr getan als auf die Wasseroberfläche zu starren und in Erinnerungen zu schwelgen oder viel eher Wunschvorstellungen nachzuhängen wie ihr Leben verlaufen wäre wenn Hobe damals nicht gestorben wäre. Oder wie es wäre wenn ihr Vater nur in Ansätzen ein liebevoller Zeitgenosse gewesen wäre und nicht immer nur völliges Desinteresse für seine Tochter aufgebracht hätte. Dabei sollte sie inzwischen wohl am Besten wissen das solche Gedankengänge überhaupt nichts brachten außer ihre Laune ungefähr auf den Nullpunkt hinunter zu ziehen. Vielleicht hatte ihr Vater auch einen gewissen Instinkt gehabt und seine eigene Tochter deshalb Pandora genannt, denn immerhin schien sie über alle immer nur Unheil zu bringen. Deshalb hatte die junge Frau sich von den meisten ihrer Freunde auch zurück gezogen, einfach um nicht noch jemanden zu verlieren der ihr in irgendeiner Weise am Herzen lag. Sie zeigte sich zumeist kalt und unnahbar, war abweisend zu allen möglichen Leuten und die Meisten hielt das inzwischen glücklicherweiße von ihr fern. Natürlich war Pan nicht wirklich gefühlskalt und interessierte sich nur für sich selbst.. eher im Gegenteil, sie interessierte sich oftmals viel zu sehr für ihre "Mitmenschen", vor allem für ihre ehemaligen Freunde. Vielleicht hatten Leute gar nicht so Unrecht die Gefühle als nichts als eine Schwäche oder Ablenkung abtaten? Eigentlich spielte das jedoch absolut keine Rolle, denn ganz egal wie sehr sie auf Eiskönigin zu Tun versuchte - wer ihr einmal wichtig gewesen war, würde es auch bleiben. Selbst der Tod ihres Vaters wäre ihr nicht egal, auch wenn sie sich bereots früh von ihm abgewandt hatte. Nachdenklich spielte die Brünette an dem Anhänger ihres Amuletts herum und kickte geistesabwesend ein paar Steinchen ins Wasser, ehe sie ihre Augen schloss und die Ruhe zu genießen versuchte.

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Leonardo

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Re: Flussufer

von Leonardo am 30.10.2016 13:47

//Schon ja. Ou das ist cool. Schöne Ferien :) //

Offenbar war auch sie froh, hier zu sein und nicht ständig unter den anderen Menschen. Nachdenklich fuhr ich mir durch die Haare. Ich fragte mich, wie es wohl wäre, wenn ich öfter unter Menschen war. Aber alleine der Gedanke jagte mir schon Krämpfe ein. Nein danke. Nur so wenig Kontakt mit anderen, wie nur irgendwie möglich. Ich mochte es ja schon nicht, wenn ich trainieren sollte und ich wusste, dass andere Menschen in der Nähe sein konnten, weshalb man mich so gut wie nie und schon gar nicht tagsüber, auf irgendeinem Trainingsplatz anfand. Im Falle eines Kampfes hatte ich sowieso klare Vorteile, ich brauchte nicht zu trainieren. Mir wurde immer wieder gesagt, wie wichtig das war, und jedes Mal wieder ignorierte ich die, die es mir sagten, was in den meisten Fällen die Lehrer waren. Die waren auch schon die einzigen, die sich ab und an aufrafften und mit mir redeten. Das einzige, was sie dafür bekamen war ein Wenn-Blicke-töten-könnten-Blick.
Ich nickte. Ich liebte diese Band. Über alles. Vorallem, weil es mir manchmal wir Cobain erging. Klar, der Gedanken an ihn brachte auch meiner Erinnerungen an meinen Selbstmordversuch wieder hoch, aber mittlerweile hatte ich mich damit abgefunden. Mit der Tatsache, dass ich diese Band niemals live sehen würde, hatte ich mich auch abgefunden. Immerhin hatten wir etwas, was an sie erinnerte. Und Nirvana war einfach gute Musik. Viel besser als diese neuen Bands, in deren Songs es sowieso nur mehr um die Liebe ging. Ich hasste kitschige Lieder. Wenigstens gab es Metal und EDM und eben noch die gute, alte Musik.

Mit diesem Satz sprach sie mir aus der Seele. Insgeheim bezeichnete ich Kurt als Gott der Musik. Apollo hätte da wohl keine Freude mit mir, wenn er das wüsste, aber andererseits: Was kümmerte mich denn Apollo? Genau. Gar nichts.
Obwohl Apollo bestimmt kein schlechter Dad war. Da war man garantiert musikalisch. Klar, ich konnte Gitarre und Schlagzeug spielen, aber als Sohn des Apollo hätte ich mehr gekonnt und besser.
Wohl oder übel musste ich mich jedoch mit Thanatos zufrieden geben. Wieder betrachtete ich die Zigarette in meiner Hand, bevor ich sie mir in den Mundwinkel steckte. Dann ward ich ihr einen Blick zu. Vielleicht erzählte sie mir ja irgendwas. Ich war gerade in der Stimmung, irgendwas zu hören.
Als ich erneut nach der Vodka- Flasche griff, streifte ich unabsichtlich ihren Unterarm. Unwillkürlich zuckte ich zusammen. Himmel, Berührungen waren vielleicht etwas gruseliges.

-Thread frei-


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Siobhan
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Re: Flussufer

von Siobhan am 30.10.2016 11:19

{Haha. Solche Zufälle sind immer die besten. *-*' Oh ja. :3 Und ich hab jetzt endlich Ferien, sollte also endlich mal wieder zum playn' kommen. :3 ♥'}

Ich blies den Zigarettenrauch hinaus und schloss für einen Moment meine Augen. Manchmal war das ganze hier so anstrengend und ich hatte keinen Bock mehr auf das Camp. Die Menschen hier waren teilweise ja ganz in Ordnung, doch würde es einfach nicht aushalten wirklich das  ganze Jahr bei ihnen zu sein und immer auf wundervolle heile Welt zu machen. Meine Ausflüge halfen mir auch dabei einen klaren Kopf zu behalten und nicht doch irgendwann durchzudrehen. Einfach mal abzuschalten, sich als wer anders auszugeben und ein paar Wochen lang durch zu feiern und über keine Konsequenzen oder so etwas in der Art nachzudenken - das war es, was mich glücklich machte. Zwar wollte ich auch das nicht mein ganzes Leben lang nur tun, doch es war gut als Ausgleich zu meinem Leben im Camp, was ich doch irgendwie auch mochte. Selbst das Training - oder vielleicht auch vor allem das Training - machte mir Spaß.
Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich kurz zu Leonardo und stellte fest, dass er auf mein T-Shirt sah und ein breites Grinsen auf dem Gesicht hatte. Verwundert zog ich eine Augenbraue hoch und schon war das kurze fröhliche Grinsen auch schon wieder von seinem Gesicht verschwunden. Es war sehr selten ihn so zu sehen - eigentlich sah man ihn so gut wie nie so. "Magst du die Band?", fragte ich dann und ein kleines Lächeln zog sich über meine Lippen. Nirvana war eine meiner Lieblingsbands. "Ich liebe Nirvana."
Kurt Cobain, der Leadsänger, war auch jemand gewesen, den ich gerne irgendwann kennen gelernt hätte. Sicher hätte ich mich ziemlich gut mit ihm verstanden und sein Lebensstil war auch nicht gerade zu verachten gewesen. Gut, er hatte sich unter Drogeineinfluss selbst erschossen, jedoch war das meiner Meinung nach kein schlechter Tod gewesen. Lieber sich glücklich in jungem Alter selbst umbringen, als ewig alt zu werden und als alter Mensch dann unter Qualen zu sterben. Ich würde es vermutlich genauso machen. Lieber zu früh, als zu spät. Außerdem wollte ich nie - wirklich nie - alt sein. Man war gebrechlich, krank und man konnte keinen Spaß haben, wie man es mit 17 haben konnte.

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Re: Flussufer

von Leonardo am 22.10.2016 11:23

//Jo, Österreich halt^^ Uiiiiiiiiiiiiiii <3 ich liebe deinen Musikgeschmack. Ich hör nebenbei Nirvana und du schreibst einfach, dass sie ein Shirt von denen anhat :) find ich cool xD EDM ist sowieso das geilste//

Da erst fiel mein Blick auf ihr T-Shirt. Nirvana. Ich liebte diese Band. Ich kannte so ziemlich jedes Lied auswendig und konnte es mit der Gitarre begleiten. Ein breites Grinsen stahl sich in mein Gesicht. Sie wurde mir immer sympathischer. Allerdings machte es mich traurig, dass ich diese Band wohl nie live sehen würde. Sofort verschwand mein Grinsen wieder. Generell war Lachen etwas, was mir sehr schwer fiel. Wegen meiner Depressionen? Ich wusste es nicht, aber ich tat es ungern und es kostete mir unheimlich viel Kraft. Natürlich gab es Dinge, die mich glücklich machten, vor allem natürlich alles was mit Musik zu tun hatte. Jedoch währte dieses Glücksgefühl dann nur für kurze Zeit. Dennoch waren meine Depressionen nicht immer so offensichtlich. Lag vielleicht daran, dass ich mich zurückgezogen im Hintergrund hielt und fand, dass der Rest der Menschheit nicht zu wissen brauchte, wie es mir ging.
Aber die Musik war etwas, was mich immer wieder für kurze Zeit aus meinem Loch herausholte. Selbst wenn ich mir nur für ein paar Minuten irgendwelche Metal oder EDM- Sachen reinzog und voll abging. In solchen Momenten war es mir nur wichtig, dass die Musik laut war. Ich mochte ruhig sein, ja. Dafür war meine Musik umso lauter.
All das waren Dinge, die mich glücklich machten und mich immer weiterbrachten. Keiner brauchte meine Tanzkünste zu kennen, keiner brauchte zu wissen, dass ich singen konnte. Das mit meiner Gitarren und Schlagzeugspieleri war eher bekannt, aber die meisten Leute waren der Meinung, dass ich meinen Mund nicht aufbekam. Und offenbar dachten sie wohl auch, ich hätte keine Ohren. Jedes Mal, wenn ich irgendwo vorbeiging hörte ich Getuschel und Gemurmel, wie seltsam ich nicht sei.
Erneut nickte ich zustimmend, war geistig aber immer noch bei Nirvana hängen geblieben. Allerdings brachte es mich auch zum Nachdenken. Da waren die Leute doch traurig, nach so einer Trennung, das fand ich gar nicht so schlecht. Ich fand es lustig, sie alle mit blutunterlaufenen Augen, roten Nasen und zerstörten Frisuren vorzufinden.
Das war eine verdammt gute Idee und ich brachte wieder ein zögerliches, wenn auch boshaftes Grinsen zustande. Einsperren war immer gut. Je weniger Menschen auf der Welt, desto besser. Eindeutig.
Ich überlegte erneut, ob ich ihr vielleicht etwas antworten sollte, aber irgendwie hatte ich einfach gerade relativ wenig Lust darauf. Stattdessen zog ich eine neue Zigarette hervor und steckte sie mir an, dann nahm ich den Vodka und spülte den ekelhaften ersten Zug hinunter.


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Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.10.2016 12:39.

Siobhan
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Re: Flussufer

von Siobhan am 21.10.2016 22:44

{9 Wochen? o.o Oha. :'D Aber ich hab' Dafür noch eine Woche Faschingsferien und jeweils zwei Wochen Pfingst- und Osterferien. }

Es kam ein bisschen Wind auf, doch mir machte das nichts aus. Es war eher angenehm und ich fühlte mich wohl in dem schwarzen Nirvana T-Shirt, das ich trug. Ich mochte die Band irgendwie, auch wenn sie schon älter war. Sonst war ich allerdings eher der Typ für neuere Sachen. So was wie twenty one pilots, The Vamps oder auch einfach alles in Richtung EDM - also Martin Garrix, Tiësto, Hardwell, Marshmello und Co. Ich könnte sicherlich noch tausend weitere nennen. Auch manche unbekanntere fand ich gut - Pierce Fulton zum Beispiel. Er war Amerikaner - einer der wenigen guten - und No More war eines meiner Lieblingslieder. Jedoch konnte ich das auch nicht immer hören. Meistens passte ich die Musik, die ich hörte meiner Stimmung an.
Wenn ich mal richtig wütend war, hörte ich schnelleres und auch härteres, wenn man es so nennen konnte, wie beispielsweise Dirty Vibe von Skrillex, Diplo, CL und G-Dragon. Oft hörte ich das ganze dann noch auf Speed und dann konnte ich mich richtig gut abreagieren und auch trainieren. Und in dem Moment sollte man mich wirklich besser nicht antreffen. {Wenn ich erstmal DJs aufliste, die wahrscheinlich niemand außer mir kennt.. :'D}
"Schlimmer ist jedoch die Phase noch, wo sich dann wieder alle trennen", sagte ich dann und stöhnte bei dem Gedanken daran genervt auf. Vermutlich sollte ich dieses Jahr in dieser Phase einfach abhauen. War eigentlich keine schlechte Idee, wenn ich so darüber nachdachte.
"Man sollte die echt irgendwo einsperren, so dass sie nicht jeden um sich herum stören", murmelte ich und schüttelte meinen Kopf. Wenn die sich halt wenigstens nur an einem bestimmten Platz herumtreiben würden - aber nein, sie waren einfach überall. Wie eine Invasion gegen die man absolut nichts ausrichten konnte.
Wenn ich eine Konversation mit Leonardo betrieb, war das eigentlich immer ein Monolog. Ich hatte ihn vielleicht zwei Worte jemals sprechen gehört. Vielleicht auch ein paar mehr. Allerdings war er wirklich still und es war manchmal echt witzig mitanzusehen, wenn jemand versuchte Konversationen mit ihm zu betreiben und er sie einfach ignorierte. Vor allem bei den Leuten, die ich nicht ausstehen konnte, machte mich das glücklich.
Manche Leute konnte ich halt einfach nicht ausstehen.
Und wenn ich jemanden nicht mochte, dann spürte es dieser auch ziemlich deutlich und nun ja, sagen wir mal, dass das nicht angenehm ist.

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Re: Flussufer

von Leonardo am 19.10.2016 20:27

//Mach dir nichts draus, wir haben dann das nächste Mal zu Weihnachten so richtige Ferien. Dafür 9 Wochen Sommerferien^^//

Als der Wind aufkam fragte ich mich, ob ihr tatsächlich warm war. Ich saß hier mit einem schwarzen Hoodie, aber mir war auch nicht kalt. Mir war so gut wie nie kalt, was wohl auch einen Zusammenhang mit Dad haben konnte. Der Grund warum ich von früh bis spät mit Pullis und Westen herumrannte war ganz einfach. Ich fühlte mich, als konnte ich mich darin verstecken und unscheinbarer wirken. Manche Leute machten sich darüber lustig, vor allem, da mein so ziemlich alles was ich besaß schwarz und lang war. Leute die lachten büßten auch dafür. Umsonst war ich ja kein Sohn des Todes. Angst einjagen ging ja schließlich auch, ohne dass ich mich zeigte.
Dankbar nahm ich erneut den Vodka. Es war ja schon echt nett von ihr, mir das Zeug einfach so ohne irgendeine Gegenleistung dafür zu verlangen. Die hätte sie zwar wahrscheinlich sowieso nie bekommen. Obwohl ich mir bei Siobhan da nicht einmal so sicher war. Ich glaubte, sie zu mögen. Oder um es einfacher auszudrücken, ich verspürte nicht den geringsten Hass gegen sie, weshalb ich davon ausging, dass man das mögen nennen konnte.
Auf ihre Aussage hin nickte ich nur. Ich hatte ernsthaft überlegt auch einmal irgendwas zu sagen, aber Ja erschien mir als ein unnötig verschwendetes Wort. Ein Nicken musste reichen.
Ein erneutes Nicken meinerseits. Obwohl es die Verliebten doch eher im Frühling gab. Oder waren die nicht eigentlich immer da? Nun ja, sie waren nervig. Sie kicherten und warfen sich schnulzige Bemerkungen zu, bei denen man ihnen am Liebsten die Fresse polieren würde. Ich hasste Kitsch. Abgrundtief.
Und dann war es mit ihrer, ach so tollen, Beziehung aus und den ganze Tag jaulte und heulte irgendwer herum. Gab es etwas Schlimmeres, als verliebte Pärchen? Wohl kaum.
Man konnte meinen, ich war neidisch, weil ich niemanden hatte und auch nie gehabt hatte. Ob man es glaubt oder nicht, ich hatte es tatsächlich einmal probiert, hatte mich gezwungen in einen Club zu gehen und nach irgendeinem Mädchen Ausschau zu halten. Die "Beziehung" hielt genau fünf Stunden, weil es das Mädchen wahnsinnig gemacht hatte, dass ich nichts geredet hatte. Aber wir hatten echt besseres zu tun gehabt als zu reden.
Lange saß ich da und überlegte, ob ich etwas sagen sollte, aber ich wusste weder was, noch wieso. Sie würde es auch überleben, wenn ich nichts redete.
Stattdessen nahm ich einen Stock und begann, gedankenverloren etwas damit in die Erde zu zeichnen. Es war nichts besonderes, manchmal zeichnete ich einfach irgendwas, um nichts sagen zu müssen. Ich wusste nicht warum, aber Menschen hatten immer das Bedürfnis, sich mitzuteilen. Das war einfach so. Wohl höhere Psychologie. Und manche Menschen taten das eben nicht über verbale Sprache. Wobei ich mich nicht wirklich fühlte, als müsste ich irgendwem irgendwas mitteilen. Die Situation hatte mich nur gerade an ein Buch über Psychologie erinnert, welches ich gelesen hatte.


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Siobhan
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Re: Flussufer

von Siobhan am 18.10.2016 23:19

{Ich find das so schrecklich, wenn dann alle Leute schreiben, dass sie schon Ferien haben. o.o Und ich sitz hier in Bayern und hab' noch 2 Wochen Schule. :'D}

Ich legte meine Jacke neben mich und nahm dann die Vodka Flasche, welche Leo zwischen uns gestellt hat und trank noch einen Schluck, ehe ich die Flasche hinstellte, damit Leo, falls er wollte, auch etwas daraus trinken konnte. Mit manchen Leuten kam ich echt gar nicht zurecht, doch Leo gehörte nicht dazu, auch, wenn er vermutlich das Gegenteil von mir war vom Charakter her. Ich mischte so ziemlich überall mit und war oft gerne von Menschen umgeben, während Leo das überhaupt nicht zu schätzen wusste. Natürlich hatte ich selbst auch manchmal solche Tage, an denen ich einfach gar nicht mit den Leuten um mich herum zurechtkam, doch dann nahm ich mir halt ein paar Stunden für mich oder zog auf eine meiner Touren los und fuhr ersteinmal ein paar Tage mit dem Bus, ehe ich dann mit den Partys anfing. Und nach einer Weile ging es dann aber auch immer wieder zurück zum Camp, denn irgendwie sah ich das hier schon als mein Zuhause an und kam schon irgendwie gern wieder hier her zurück.
"Es wird wieder kälter", stellte ich nach einigen Minuten der Stille fest. Mir war klar, dass ich keine Antwort von dem Sohn des Thanatos zu erwarten brauchte, doch es störte mich nicht. Er konnte ganz gut zuhören. Oder auch nicht. Vielleicht war er selbst in seinen Gedanken gefangen. "Bald gibt es sicherlich wieder einen Überschuss an frisch verliebten Pärchen." Ich verdrehte meine Augen. Das war immer das schlimmste. Sobald es kälter wurde, hatten plötzlich alle so ein Kuschelbedürfnis und da eigenete sich natürlich eine Beziehung perfekt, allerdings nervte das ganze auch ziemlich. Die meisten Beziehungen endeten dann sowieso wieder nach ein paar Wochen und dann begann die Phase, in der alle Mädchen weinend in den Hütten saßen. Bei den Areskindern war das - den Göttern sei Dank - meistens nicht so schlimm, da wir größtenteils auf richtige Gefühle pfiffen und eher von der harten Sorte waren. Natürlich gab es Ausnahmen - die musste es ja immer geben - doch die verzogen sich zum Größten Teil in den Wald, da ich ihnen so Lange blöd komme, bis sie endlich abhauen.
Ich war allerdings auch sonst relativ zufrieden mit meinen Geschwistern. Wenn ich in der Aphrodite Hütte gelandet wäre, würde ich mir wohl selbst die Kehle aufschlitzen. Zwar trug ich selbst Make-Up und stylte mich immer, jedoch anders als die 'Diven' aus Hütte 10. Ich hatte fast immer Smokey Eyes und mein Kleiderschrank bestand weder aus Minikleidchen, noch aus pink glitzernden Accessoires. Bei mir fand man mehr schwarz und Leder, was eindutig mehr meinem Charakter und Stil entsprach.

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Leonardo

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Re: Flussufer

von Leonardo am 18.10.2016 15:32

//Keine Sorge, das mit viel Schule kann ich nachvollziehen... geht mir auch nicht besser//

Es wunderte mich jedes Mal wieder, dass sie bei mir sitzen blieb. Zum reden hatte sie ja nicht wirklich jemanden mit mir. Natürlich konnte sie mir alles erzählen, die Frage war nur, ob ich zuhörte. Mit dem Antworten hatte ich es ja sowieso nicht so, aber das durfte sie ha wohl mittlerweile schon mitbekommen haben. Vielleicht hing es damit zusammen, dass Thanatos mein Vater war, ich ging mal davon aus, dass der es auch nicht so mit reden hatte. Aber ich hatte ja keine Ahnung, was der den lieben langen Tag so tat. Ich wusste nur, dass ich nicht unbedingt stolz auf ihn war. Immerhin war er es gewesen, der sich von Sisyphos hatte abfüllen lassen. Offenbar war er leicht zu verarschen. Klar war ich stolz darauf, ein Demigott zu sein, aber so wie es aussah war Thanatos ein ziemliches Opfer. Zumindest in meinen Augen. Natürlich gab es auch viele Menschen, die ihn fürchteten, was ich dann doch wieder recht akzeptabel fand. Ich mochte es, wenn Menschen sich fürchteten. So hielten sie wenigstens die Fresse. Außer die, die kreischten, die waren einfach blöd.
Gedankenverloren nahm ich die Flasche und trank daraus. Ich stellte sie zwischen uns, denn sie war offenbar beschäftigt damit, sich die Jacke auszuziehen. Vielleicht rannten ihr viele Jungs hinterher, schließlich war sie ja auch hübsch, aber ich war definitiv nicht der Typ, der Mädchen in die Arme fiel, nur weil sie sich auszogen. Man konnte ruhig von mir behaupten, ich bekam nichts von der Welt mit, aber das stimmte nicht. Ich sah ja, was so abging. Und ich fand es furchtbar. Ich mochte die Liebe nicht. Da waren alle so glücklich. Und glückliche Mensche waren furchtbar. Die mit dem "gebrochenen Herzen" waren mir da schon um einiges sympathischer.
Ich wünschte, ich hätte meine Gitarre dabei gehabt, dann hätte ich wenigstens etwas anderes tun können, als nachzudenken. Allerdings hätten die Klänge die Ruhe zerstört und das hätte mir dann auch wieder nicht gefallen.
Immer noch über meinen Vater und die Liebe nachdenkend drückte ich meine Zigarette aus und steckte den Rest wieder in die Verpackung zurück. Umweltverschmutzung mochte ich nicht, auch wenn mir bewusst war, dass der Rauch, beziehungsweise die darin enthaltenen Stoffe, nicht besonders gut für die Luft waren, aber das konnte ich auch nicht ändern.
Erneut sah ich zu Siobhan und fragte mich, wieso sie sich ausgerechnet zu mir gesetzt hatte. Was man so hörte, fanden mich die meisten entweder komisch, gruselig, psycopathisch oder einfach nur sterbenslangweilig. Aber andererseits interessierte es mich dann doch wieder nicht.


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Siobhan
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Re: Flussufer

von Siobhan am 17.10.2016 22:24

{Tut mir mega leid mit den langen Antworten... Ich hab' grad halt viel mit der Schule zu tun. o.o}

Leonardo war noch nie ein Mensch vieler Worte gewesen, weshalb es mich nicht wunderte, dass er mir nur kurz zunickte ohne etwas zu sagen. Viele hielten ihn vermutlich für komisch, doch ich kam eigentlich ganz gut mit ihm zurecht, auch wenn ich natürlich mit anderen Leuten mehr zu tun hatte. Leonardo würde ich eher auch unter die Kathegorie Saufkumpanen oder ähnliches einordnen, denn das war es, was wir meistens taten. Wenn halt einer von uns etwas hatte. Leider musste ich dafür meistens meine Ausflüge unternehmen, denn im Camp kam man eigentlich an nichts ran. Außer man kaufte das total überteuerte Zeug von den Hermeskindern ab. Na gut, ich bekam oft einen Sonderpreis. Ich wusste einfach, wie ich bekam, was ich wollte.
Der Sohn des Thanatos nahm die Flasche mit einem Nicken ab, trank einen Schluck und gab sie mit mit einem Grinsen zurück, welches ich als ein Danke deutete. Solche Gesten waren bei Leonardo ziemlich selten, doch ich erwiderte nichts und trank erst einmal selbst noch einen Schluck. Der Vodka ging bei mir runter wie Wasser und ich mochte ihn eindeutig lieber als Bier oder diese versüßlichten Cocktailgemischte. Allgemein war eher das 'harte' Zeugs das, was ich bevorzugte. Also auch Whiskey, Absinth oder Rum. 
Ich sah auf den Fluss und zog an meiner Zigarette, bevor ich Leo wortlos die Vodkaflasche hinhielt und dann meine Zigarette kurz zwischen die Zähne nahm um meine Lederjacke auszuziehen. Es war nicht sonderlich kalt und in gewissem Maße wärmte auch der Alkohol. Allgemein wurde mir aber auch eher selten kalt und mich nervten die ganzen Mädchen, die immer rummaulten, dass es so kalt sei, nur um die Aufmerksamkeit von irgendwelchen Jungen zu bekommen. So tief würde ich selbst wohl nie sinken. Mir liefen die Typen auch so nach und ich machte mir eher einen Spaß daraus sie zu manipulieren, als an eine richtige Beziehung zu denken. Die würde ja sowieso nicht lange halten, nicht bei mir.

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Re: Flussufer

von Leonardo am 08.10.2016 11:31

Mit jeder Minute, in der es dunkler wurde, fühlte ich mich wohler. Außerdem wurde es auch immer stiller, was mir noch besser gefiel. Mit meiner freien Hand spielte ich mit dem Feuerzeug herum, doch das Licht, welches die Dunkelheit durchbrach, störte mich und ich ließ das Teil wieder in meiner Tasche verschwinden.
Ich atmete tief durch, bevor ich den Rauch erneut ausbließ und mir stieg der Geruch von Tod in die Nase. Aber anscheinend war das Wesen, welches hier sein Leben gelassen hatte, schon länger tot. Zudem roch es nicht menschlich, sondern eher nach verottentem Tier. Manchmal störte mich die Fähigkeit, dass ich den Tod riechen konnte und auch noch feststellen konnte, wie lange es tot war und was ungefähr da gestorben war. Es nervte, weil so ziemlich überall schon einmal irgendwas oder irgendjemand gestorben war. Und es gab wirklich bessere Gerüche als totes Zeug.
Auf einmal sprach jemand durch die Finsternis. Ich hatte jemanden kommen gehört, aber mich nicht wirklich darum gekümmert. Doch als ich Siobhan endeckte fand ich es gar nicht so verwunderlich, dass jemand um diese Zeit draußen herumstrich. Außer mir natürlich. Siobhan war eine der wenigen Menschen, die mir sympathisch waren. Sie redete nicht viel, sie rauchte und sie trank.  Zwar war sie ein Mensch, aber es störte mich nicht allzusehr, wenn sie in meiner Nähe war.
Zur Begrüßung winkte ihr nur zu. Ein Hey wäre unnötige Wortverschwendung gewesen. Warum sollte man reden, wenn man doch auch alles mit Gesten oder Mimik ausdrücken konnte?
Ich nickte, nahm den Vodka und trank einen Schluck. Als Dank schenkte ich ihr nur ein kurzes Grinsen, welches mich ganz schön viel Aufwand kostete, und drückte ihr die Flasche wieder in die Hand. Der Vodka schmeckte gut, weshalb ich ihr einen Daumen nach oben zeigte. Dann wandte ich mich wieder dem Boden und meiner Zigarette zu. Nachdenklich nahm ich einen Stein und drehte ihn ein paar Mal zwischen meinen Fingern hin- und her. Ich konnte ihn ins Wasser werfen, aber das Geräusch, wenn er aufs Wasser aufschlug und dann unterging, würde die Stille ziemlich laut durchbrechen, worauf ich keine Lust hatte. Daher legte ich ihn lautlos auf den Boden zurück und warf Siobhan einen kurzen Blick zu.


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