Zukunftsplay II

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Percy
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Re: Zukunftsplay II

from Percy on 02/13/2017 12:57 PM

"Ich denke, genau das brauche ich jetzt", gab ich zurück und schenkte mir eine Tasse Kaffee ein, schüttete ein wenig Milch hinein und ein bisschen Zucker, ehe ich mich auf die Küchenarbeitsfläche setzte, weil ich mit dem Einräumen des Kühlschranks schon fertig war.
Ich blieb stumm, als sie redete und nippte abwesend an meinem Kaffee. Es war klar gewesen, dass das Gespräch noch einmal auf diese Sache zurückkommen würde. Man konnte ja nicht unbedingt sagen, dass wir das gestern besonders gut ausdiskutiert hatten.
Eine Pause entstand und mir wurde bewusst, dass sie wohl gerade von mir erwartete, dass ich etwas sagte. Allerdings wusste ich nicht wirklich was und vor allem wie. Nicht, dass ich das in letzter Zeit irgendwann gewusst hätte, mir schien, das wurde mir zur Gewohnheit.
"Ich denke nicht, dass ich dagegen etwas sagen darf. Wenn du das brauchst, dann werde ich dich gehen lassen." Meine Stimme klang irgendwie ausdruckslos und eigentlich wollte ich das Gegenteil sagen. Ich wollte jetzt nicht mit meinem Gewissen allein gelassen werden. Und ich wusste nicht, ob ich es ertragen würde, Tag für Tag in einer leeren Wohnung herumzugehen und daran zu denken, dass allein ich daran schuld war. Sicher, Valerie auch zu einem Teil, aber die hatte keine Freundin - oder in ihrem Fall einen Freund - den sie betrügen hätte können. Also war im Grunde nur ich schuld.
"Wirst du wieder kommen?", fragte ich leise, unsicher, ob ich die Antwort hören wollte. Außerdem wusste ich nicht genau, was sie mit Übergang meinte. Wollte sie, dass wir uns eine Wohnung suchten? Gab es nach dieser Übergangsphase überhaupt noch ein "wir"?

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Annabeth
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Re: Zukunftsplay II

from Annabeth on 02/10/2017 08:13 PM

Mit einem heißen Kaffe zwischen meinen Händen saß ich auf der Küchentheke und blätterte durch eine Zeitung der letzten Woche. Doch ich konnte mich nicht wirklich auf die gedruckten Zeilen konzentrieren. Schließlich blieb ich bei den Horoskopen hängen. Ich war immer noch sehr zwiegespalten was die Sterne und deren Voraussagungen anging, doch schon allein wegen der Quelle, schenkte ich dem nicht gerade mein Vertrauen. Mein Blick huschte dennoch zu dem Sternzeichen Krebs. Doch bevor ich zu dem Abschnitt Liebe und was mich diesen Monat erwartet, kommen konnte kam Percy zur Tür herein. Ich erwiderte sein Lächeln vorsichtig. "Ich hab Kaffe gekocht." antwortete ich und schweig dann erstmal. Ich nippte an meinem eigenen kaffe und atmete tief durch.
"Percy, ich...also ich hab nochmal nachgedacht..." begann ich zaghaft und nippte abermals von meinem Getränk. Wo sollte ich anfangen? Wortfetzen spukten in meinem Kopf herum und es viel mir schwer sie richtig zu ordnen. Ich wollte, dass meine folgenden Worte möglichst positiv klingen. "Ich kann nicht so weitermachen wie bisher, als ob nichts passiert wäre." ich schloss die Augen für wenige Sekunden und sah dann zu Percy. "Versteh mich nicht falsch...das was ich gestern gesagt habe, meine ich noch so. Ich brauche nur etwas Zeit..." mein Inneres zog sich zusammen. Ich fühlte mich elend. Doch ich spürte, dass ich das brauchte. Bald begann die Klausurenphase und ich wollte das gut meistern. Und mit der Situation klar kommen. "Ich werde nachher nach einer neuen Wohnung suchen, für den Übergang. Nicht für lange. Nur bis...-" ich stockte wieder und brach dann ab. Ich konnte nicht sagen wie lange.

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Percy
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Re: Zukunftsplay II

from Percy on 02/05/2017 09:25 PM

Draußen empfing mich das übliche geschäftige Treiben von New York. Niemand schien sich darum zu kümmern, wer ich war und was ich tat. Ich war einfach nur ein Gesicht in der Menge. Ein Sandkorn am Strand. Ich merkte selbst, dass meine Gedanken in eine seltsame Richtung gingen und ich schüttelte den Kopf. Eigentlich sollte ich mich eher auf die wichtigen Dinge konzentrieren, nicht auf Sandkörner am Strand.
Ich besorgte Gebäck in der Bäckerei und noch ein bisschen Obst und andere Lebensmittel, weil der Kühlschrank relativ leer war. Und weil ich irgendwie Angst hatte, was mich erwartete, wenn ich zurückkehrte. Ich hatte keine Ahnung, ob Annabeth jetzt so tun wollte, als ob nichts geschehen wäre und das Thema auf sich beruhen ließ, oder ob noch eine Konfrontation auf mich warten würde.
Doch allzu lange konnte ich auch nicht weg bleiben, schließlich wollte ich auch nicht, dass sie dachte, ich wäre von der U-Bahn überfahren worden oder von irgendeinem Monster gekillt worden. Wahrscheinlich würde sie eher zuerst an Monster als an U-Bahnen denken.
Schließlich ging ich zurück zur Wohnung und man konnte mir nicht wirklich nachsagen, dass ich mich dabei sonderlich beeilte. Es war eher so eine Art schlendern. Auch langsam gehen genannt. Auch bekannt als dahinschleichen.
Trotzdem landete ich nach einer Zeit vor der Wohnung und ging die Stufen hinauf, schloss die Türen auf und beförderte die Einkaufssackerl, die ich hatte mit hinein. Annabeth war wach, denn ich roch Kaffee. Also trat ich in die Küche und lächelte, als ich sie sah. Keine Ahnung, ob es so angespannt war, wie ich mich fühlte, aber ich bemühte mich.
"Ich hab Frühstück besorgt", sagte ich und deutete auf die Tüten, während ich begann, den Inhalt in den Kühlschrank einzuräumen.

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Annabeth
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Re: Zukunftsplay II

from Annabeth on 02/04/2017 11:02 PM

Träume bedeuteten für Halbgötter meistens nie etwas Gutes, vor allem zu Krisenzeiten. Doch dieses eine Mal hatte ich einen wirklich schönen Traum. Ich konnte mich hinterher kaum noch erinnern, doch alles war hell und freundlich und absolut schmerzfrei. Ich schlief so tief, dass ich kaum merkte wie Percy aufstand und mich zudeckte, wie er aufräumte und dann die Wohnung verließ.
Blinzelnd schlug ich irgendwann die Augen auf und blickte aus dem Fenster. Ich fragte mich im ersten Moment, warum ich auf dem Sessel geschlafen hatte...Mein Nacken fühlte sich etwas steif an, aber ansonsten war der Sessel doch recht gemütlich. Mein Blick wanderte suchend durch den Raum. Wo war Percy? Ich richtete mich auf und rieb mir über mein Gesicht. Und dann, ganz langsam, kam alles vom gestrigen Tag zurück. Mein erster Instinkt war, mich wieder ins Bett zu kuscheln und wieder in Träumen zu versinken. Doch ich stand besser auf. Ich fand Percys Zettel und lächelte ganz leicht. Post it's waren doch eine tolle Sache. Gedankenverloren faltete ich den Post it in meiner Hand und zog mir meinen Morgenmantel an, der so seidig auf der Haut war. Ich kochte Kaffe und wagte es dann erst über gestern nachzudenken. Im nachhinein gefiel mir nicht wie das Gespräch geendet hatte. Ich musste das aufgreifen. Ich hatte noch einiges auf dem Herzen, wie mir jetzt bewusst wurde.

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Re: Zukunftsplay II

from Percy on 02/04/2017 08:19 PM

Wahrscheinlich war es nicht besonders klug, diese Konfrontation so zu lösen. Weil eigentlich löste man sie ja so nicht und ich war mir auch ziemlich sicher, dass ich morgen - mal wieder - ein schlechtes Gewissen haben würde. Nicht, dass ich das nicht kannte. Oh nein, es war ja nur Dauerzustand seit den letzten Monaten.
Aber irgendwie hatte ich es wirklich geschaft, für diesen Moment - so kurz er auch dauern mochte - mein Hirn auszuschalten. Ich ließ mir von Annabeth das Shirt über den Kopf ziehen und tat das gleiche auch mit ihrem Shirt.
Dann ließ ich mich von ihr auf die Couch ziehen und plötzlich war alles wie immer und für diese Zeit schaffte ich es wirklich, nur an Annabeth und an nichts Anderes zu denken.

*-*-*-*

Ich merkte, dass Annabeth aufstand, war aber nicht bereit, die Realität auf mich einprasseln zu lassen. Also stellte ich mich einfach schlafend und schlief tatsächlich noch einmal ein.
Irgendwann wachte ich wieder auf und verschlafen blinzelte ich. Annabeth schlief mit einem Glas Erdnussbutter - zumindest glaubte ich, dass es das war - in dem Sessel neben der Couch. Sie sah so friedlich aus und für eine Weile beobachtete ich sie einfach nur. Dann stand ich jedoch leise auf, nahm ihr vorsichtig das Glas aus der Hand und breitete eine Decke über sie aus, ehe ich weiter in die Küche ging, das Glas dort ablud und dann weiter in das Schlafzimmer ging.
Sofort überkam mich das schlechte Gewissen und von einem plötzlichen Drang getrieben, packte ich alle Kleidungsstücke, die ich fand und stopfte sie in die Waschmaschiene. Dann überzog ich das Bett neu und räumte auf. Was bei mir wirklich nur so ungefähr ein Mal im Jahr passierte. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, wenn ich das alles nicht mehr sah, dass ich es vielleicht vergessen würde.
Leise öffnete ich die Türe wieder, die ich geschlossen hatte, um Annabeth nicht zu wecken. Sie schien immer noch zu schlafen und ich überlegte, was ich tun sollte. Schnell kritzelte ich auf einen Zettel, dass ich kurz in die Bäckerei gehen würde, schlüpfte in meine Schuhe, schnappte mir meinen Schlüssel und ging leise aus der Wohnung.

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Annabeth
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Re: Zukunftsplay II

from Annabeth on 02/03/2017 08:52 PM

Ich ließ mich zu Percy auf den Schoß ziehen und merkte langsam aber sicher, dass das Zittern nachließ. Stattdessen durchströmte mich eine wunderbare Wärme und brachte mein Inneres zum Kribbeln. Percys physische Anwesenheit tat mir einfach viel zu gut, das geschah mittlerweile ganz automatisch. Sein ich liebe dich hallte in meinem Kopf wider und ich klammerte mich daran, als wäre es ein Rettungsring.
Ich fuhr mit meinen Fingern durch seine dunklen Haare und dann seinen Rücken hinab. Das alles sollte niemals enden. Niemals, niemals, niemals. Ich schob Percys Shirt nach oben und über seinen Kopf. Der Gedanke war vielleicht lächerlich, doch ich wollte nicht einmal das kleinste Bisschen zwischen uns haben, nicht einmal diesen dünnen Stoff.
Für den Moment war wieder alles wie immer und alles fühlte sich so wahnsinnig gut an. Ich rutschte langsam von Percys Schoß und zog ihn mit mir längs auf die Couch. Eins kam zum anderen und für einen klitzekleinen Moment blieb die Zeit tatsächlich stehen...

~♥~

Dicht an Percy gekuschelt, lag ich neben ihm auf der Couch. Zwischendurch war ich weggedämmert, aber sofort wieder aufgewacht. Langsam löste ich mich aus Percys Armen und stand auf um mir etwas zu trinken zu holen. Die Kopfschmerzen waren sanfter geworden, aber immer noch nicht weg. In Griechenland war es jetzt mitten am Tag und mein Magen knurrte unwillkürlich bei dem Gedanken an ein Mittagessen. Ich rieb mir über die Augen und beschloss duschen zu gehen. Eine komische Uhrzeit, doch auf jedenfall nötig. Nach der Dusche schlich ich in die Küche, schnappte mir einen Löffel und Erdnussbutter und machte es mir auf dem Sessel neben der Couch gemütlich um Percy nicht zu wecken. Irgendwann schlief ich dann wohl doch ein.

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Re: Zukunftsplay II

from Percy on 02/03/2017 07:01 PM

Irgendwann setzte mein rationales Denken einfach aus. Ich wusste nicht genau, was ich fühlte, oder was ich fühlen sollte und ob ich überhaupt etwas fühlte, aber es war mir in dem Moment auch egal. Man konnte mein Handeln entweder dem Alkohol oder der Verzweiflung zuschieben, es kam aufs gleiche hinaus.
Ich vergaß, was ich am Vormittag - nein eigentlich die letzten zwei Monate - getrieben hatte und das einzige, was gerade wichtig war, das war Annabeth.
Eigentlich hatte ich erwartet, dass sie mich wegstoßen würde, nur dass ich nicht wusste, wie ich hätte handeln sollen, hätte sie es getan. Aber dass sie den Kuss dann auch noch erwiederte, das brachte mich dann doch etwas aus dem Konzept. Als sie kurz inne hielt und mich ansah, blickte ich zurück. Ihr Anblick war so vertraut, dass mich ein Schaudern überkam. Auf ihr Ich liebe dich erwiderte ich nichts. Stattdessen küsste ich sie noch einmal und legte all meine Verzweiflung, all meine Reue und meine Liebe, die ich für sie empfand in diesen Kuss. Ich zog sie enger an mich, weil ich sie nie wieder gehen lassen wollte. Und ich wollte nicht, dass dieser Moment endete, weil ich mir sicher war, dass mein schlechtes Gewissen und meine Schuldgefühle wiederkommen würden, wenn er vorbei war.
Ich drängte sie rückwärts, zurück zu unserem Sofa, ließ mich darauf sinken und zog sie auf meinen Schoß. "Es tut mir leid", flüsterte ich und dann wieder "Ich liebe dich", während ich sie küsste und mich fragte, warum zum Henker ich das alles aufs Spiel gesetzt hatte.

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Annabeth
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Re: Zukunftsplay II

from Annabeth on 02/03/2017 06:13 PM

Nach meinem Ausbruch konnte ich schwören, dass einzige was zu hören war, war mein Herz, welches so heftig schlug als wollte es meinen Körper durchbrechen und sich einen comfortableren Ort zum schlagen suchen. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Und wenn es weg war, würde es mir sicher auch ein ganzes Stück besser gehen.
Die Stille dauerte an und ich dachte schon Percy hätte nichts davon mitbekommen was ich gesagt hatte. Mir war schleierhaft inwiefern der Alkohol heute auf ihn wirkte und ich redete mir ein, dass es mir ja egal sein konnte, dass er mir egal sein konnte, doch beim Himmel, das war er nicht. Das würde er auch niemals sein. Ob es mir gefiel oder nicht. Als ich Percy dann endlich reden hörte, hob ich langsam den Kopf. Sein verzweifelter und schuldbewusster Blick versetzte mir einen weiteren Stich. Er hat es doch verdient sich so zu fühlen! sagte eine Stimme hinten in meinem Kopf, doch selbst jetzt konnte ich das nicht mit ansehen. Und dann stand er auf einmal wieder vor mir und umschlang meine Hände mit seinen. Ich hatte schon immer gedacht, dass sie die perfekte Form für meine Hände hatten, abgesehen davon, dass es so etwas vermutlich nicht einmal gab. Ich blinzelte die Tränen weg, da ich seine Hände jetzt nicht loslassen wollte und nahm seine Worte in mir auf. Er sagte mir, er liebt mich noch immer. Es war doch alles wunderbar. Was wollte ich mehr? Vielleicht war mein Gehirn vom Stress und Erschöpfung mittlerweile so vernebelt, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Jedenfalls zögerte ich nicht lange und erwiderte Percys Kuss. Mit klarem Verstand hätte ich es vielleicht nicht getan, doch jetzt war es eben so und ich wollte ihm nur noch so nah wie möglich sein. Der erste Kuss war noch verhältnismäßig sanft, beim nächsten standen wir schon eng umschlungen in unserem Wohnzimmer. Langsam trockneten die Tränen auf meiner Haut und mein Herz hatte jetzt wohl doch beschlossen, dass es ganz nett in meiner Brust sein konnte. Für einen Moment unterbrach ich den Kuss und sah Percy in seine meerblauen Augen. Ein paar Augenblicke sah ich ihn einfach nur an, sog seinen Anblick in mir auf. Seine dunklen Haare, die feinen Grübchen und dieser unwiderstehliche Blick. Ich konnte mir nicht vorstellen dieses Gesicht nicht jeden Tag sehen zu können. "Ich liebe dich..." sagte ich leise, mit all meiner Zuneigung und gewiss auch etwas schmerzlich. ich schmiegte mich an ihn und verlor mich in weiteren Küssen.

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Re: Zukunftsplay II

from Percy on 02/03/2017 05:07 PM

Ich sah in ihrem hübschen Gesicht, dass das nicht das war, was sie erwartet hatte und schon gar nicht, worauf sie gehofft hatte. Aber ich konnte nicht einfach nur dasitzen und sie ertrug das alles. Und zum ersten Mal begriff ich wirklich, was Schuld war. Und dass es das grausamste Gefühl war, das es auf dieser Welt gab.
Und endlich stand sie auf und schrie mich an. Irgendwann realisierte ich dann auch, WAS sie sagte, weil ich einfach nur froh war, dass sie eine andere Emotion als Enttäuschung und Hoffnung zeigte. Ich wollte, dass sie wütend war, am liebsten hätte ich gehabt, dass sie mich angeschrien hätte, wie noch nie in ihrem Leben und mir einfach ins Gesicht gesagt hätte, dass ich ein Arsch war und dass ich sie nicht verdient hatte und dass ich mir jetzt was einfallen lassen sollte, um das Dilemma wieder gut zu machen, das ich da angerichtet hatte.
Ich ertappte mich, wie ich zu jedem ihrer Aussagen nickte. Ja, was hatte ich mir eigentlich dabei gedacht, sie zu betrügen und diese Person dann auch noch in diese Wohnung zu holen? Die Wahrheit war, dass ich nicht gedacht hatte, sondern einfach danach gehandelt hatte, was praktisch war.
Es war Still nach ihrem Monolog, bis auf ihr leises Schluchzen und mein unregelmäßiges Atmen. Irgendwann spürte ich etwas Nasses auf meiner Hand und ich bemerkte, dass ich heulte. Wütend wischte ich mir übers Gesicht.
"Ich weiß doch auch nicht mehr, wer ich bin", sagte ich verzweifelt und wandte mich wieder zu ihr. In ein paar großen Schritten war ich wieder bei ihr und schnappte mir ihre Hände in der Gefahr, dass sie sie wegziehen würde. "Ich weiß, dass ich dich belogen habe und dass ich dich betrogen habe und dass ich mir dafür vermutlich keine schlechtere Person aussuchen hätte können als Valerie. Und ich weiß nicht einmal, warum ich es getan hab. Es war einfach... Es ist passiert und ich weiß nicht wieso! Aber ich liebe dich doch. Schon seit immer. Seit ich dich gesehen habe, damals als du mir gesagt hast, ich würde im Schlaf sabbern und..." Die Flut der Erinnerungen, die auf mich einstürzte brach meinen sinnlosen Wortstrom ab.
"Ich liebe dich immer noch", flüsterte ich und ehe ich mir auch nur irgendetwas denken konnte, beugte ich mich vor und küsste sie.

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Annabeth
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Re: Zukunftsplay II

from Annabeth on 02/02/2017 04:09 PM

Wie ersarrt blieb ich auf der Couch sitzen, als Percy aufsprang und mich regelrecht anbrüllte. Seine Worte trafen mich unerwartet und hart und machten alles zu nichte woran ich eben noch geglaubt hatte. Ich starrte auf meine Füße und wagte es nicht hochzusehen. In meinem Kopf hämmerte es los, vom Stress und Erschöpfung nahm ich an und auch wenn es weh tat, es war nichts gegen meinen inneren Schmerz, der immer noch angehalten hatte. War ich wirklich so naiv zu denken, dass wir das hinbekommen würden? Vielleicht weil ich einfach bisher angenommen hatte, dass es nicht groß zu bedeuten hatte und aus dem Impuls heraus passiert war. Hätte er mir diese Illusion nicht lassen können?
Ich bohrte mir meine Fingernägel in meine Handflächen als ich mit geballten Fäusten aufstand und mich Percy gegenüberstellte. "Ich versuche doch nur unsere Beziehung zu retten du Idiot! Keiner kann rückgängig machen was passiert ist aber wir haben die Zukunft in der Hand! Wir können es aktzeptieren und daran arbeiten, daran wachsen, das macht uns nur stärker! Wir...wir können das schaffen, ich werde nicht aufgeben, ich kann einfach nicht! Ich...-" ich wollte auf irgendwas einschlagen. Aber meine Fäuste zitterten so heftig, dass ich sie kaum heben konnte. Verzweifelt und erschöpft sah ich Percy an, der sich jedoch von mir abgewandt hatte. Er sagte, dass er mich noch immer liebte, doch was genau das für uns hieß wusste ich nicht. Ein Schluchzen bahnte sich durch meinen Körper als ich wieder zu sprechen begann. "Ich verstehe einfach nicht wie du mir das antun könntest!!! Nicht nur, dass du mich einmal betrogen hast. Du hast sie hierher eingeladen Percy! In unser gemeinsames Zu Hause!" Meine Knie begannen zu zittern und ich merkte wie meine Kräfte langsam schwanden. "Du hast mich belogen, betrogen, mein Vertrauen ausgenutzt und das über Wochen hinweg!!! Ich weiß ehrlich nicht ob sich das je wieder aufbauen kann ich weiß nicht mehr wer du eigentlich bist Percy!!! Wolltest du so etwas in der Art von mir hören?! Was macht das jetzt besser? Es tut so weh, dass ich kaum atmen kann!!! Und ich habe Angst, ich hab Angst dich zu verlieren, Valerie zu verlieren! Ich kann das einfach nicht zulassen!!! Was hab ich denn dann noch?!!" meine Stimme war heiser und mein Puls raste. Durch den Wassermangel schmerzte mein ganzer Körper und meine Vernunft riet mir dringend zu einer Runde Schlaf, doch das konnte ich hier nicht einmal in betracht ziehen.
"Du bist mein Zuhause, Algenhirn." es war wohl nicht mehr als ein verzweifeltes Flüstern und ich wusste nicht ob Percy das überhaupt hörte. Vielleicht war es auch egal. Er schien nicht in der Lage zu sein diese Beziehung fortzuführen. Er sah mich nicht einmal an.

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