Vergangenheitsplay V

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Jason
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay V

von Jason am 13.02.2017 13:37

Wieso musste sie heiraten? Das war die Frage, die mein gesamtes Denken beeinflusste. War das wirklich so ernst mit Noah? Wieso war ich da nicht schon früher draufgekommen? Irgendwie hatte ich immer gedacht, dass es gar nicht so ernst zwischen den beiden war. Eher mehr eine Freundschaft als eine Beziehung. Aber vermutlich hatte nur ich das so gesehen, weil ich eine gestörte Wahrnehmung Piper betreffend hatte. Fehlte nur noch, dass ich mir Szenarien ausmalte, wie ich die Hochzeit crashen könnte und dann würde ich definitiv als der schlechteste Ex-Freund der ganzen Welt durchgehen.
Ich nickte und wollte etwas geistreiches wie ein "Aha" oder "Wie schön" von mir geben, ließ es dann aber doch bleiben. Sie sollte ja doch nicht glauben, dass ich komplett bescheuert war.
Sie... Wollte mir im Ernst eine Einladung schicken? "Piper... Es ist deine Hochzeit. Du darfst einladen wenn du möchtest und wenn du willst, dass ich komme, dann werde ich auch vorbeikommen. Aber meinst du nicht, dass Noah etwas dagegen hätte, wenn du mich einladen würdest?", fragte ich, überlegte mir aber gleichzeitig, wie ich das dann machen würde. Bonnie müsste dann natürlich mitkommen, weil sonst würde ich mich vermutlich sowieso vergessen. Aber allein der Gedanke, dass sie mit diesem Versager zum Altar ging und nicht mit mir, machte mich wieder aggressiv und tat gleichzeitig so unglaublich weh, dass ich mich vermutlich schon vor der Zeremonie einfach komplett betrinken würde, nur damit ich den Schmerz nicht mehr spürte.
Und dann würde sie vermutlich Kinder mit ihm bekommen. Nette, kleine, süße Kinder, die ihr und diesem Blödmann ähnlich sahen. Er wäre bestimmt ein großartiger Vater. Immer für sie da, brauchte anscheinend nie zu arbeiten. Wirklich toll.
Ich hasste mich dafür, dass ich ihr das nicht bieten konnte. Das heißt, eigentlich konnte ich es ja. Oder hätte es gekonnt. Wenn ich damals nicht so blöd gewesen wäre und diesen Job wichtiger als sie gefunden hatte. Wie konnte ich nur? Sie war doch mehr wert als alles Geld oder jeder Job auf dieser Welt.
Ich bemerkte, dass ich sie die ganze Zeit über angestarrt hatte und senkte wieder den Blick. Nein, ich hatte meine Chance vertan und jetzt hatte sie das Recht, jemanden zu heiraten, der sie offenbar glücklich machte. Denn das war mehr, als ich ihr gegeben hatte.

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Piper
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay V

von Piper am 13.02.2017 21:51

Ich blickte Jason an und irgendwie war ich froh, dass er zu meiner Hochzeit kommen würde. Wenn ich auch nicht ihn heiraten würde. Aber er würde kommen, wenn ich ihn darum bat. Vermutlich würde er auch seine Freundin mitbringen, aber... dagegen hatte ich nichts... nein... Schließlich heiratete ich ja jemand anderen.
Ich brachte ein leichtes Lächeln zu stande. Dann schüttelte ich den Kopf. "Nein, bestimmt nicht. Ich meine... wir sind schließlich Freunde und... Freunde lädt man zu solchen Events doch ein, oder?" Ich biss mir leicht auf die Unterlippe. Ich war mir nicht sicher, ob es gut war Jason einzuladen, aber es fühlte sich nicht falsch an, gleichermaßen aber doch. Ein verwirrendes Gefühl, das ich ständig hatte, seit wir getrennt waren, wenn ich wieder mit ihm in einem Raum war. Jetzt war es noch verwirrender, seit er mir von dieser Bonnie erzählt hatte.
Ich stand auf, zog meine Hände wieder aus meinen Jackentaschen und ließ den Haustürschlüssel dort drinnen, gut aufbewahrt. Den würde ich nicht heraus geben.
"Ich ehm... das... das war eigentlich alles, was ich sagen wollte.", murmelte ich und blickte unschlüssig im Raum herum. Ich liebte Jasons Wohnung. Sie war eine gefühlte Ewigkeit mein Zuhause gewesen und es fühlte sich alles noch so normal an. Aber dann war ich gegangen und hatte alles kaputt gemacht. Und jetzt würde ich wieder gehen, in dem Wissen, dass die Kluft wohl nicht hätte größer werden können. Ich würde Noah heiraten und Jason hatte eine Freundin. Selbst wenn ich noch auf eine mögliche Beziehung zwischen ihm und mir gehofft hätte... dafür war es jetzt definitiv zu spät.
"Wir sehen uns dann, schätze ich.", meinte ich noch zum Abschied, bevor ich seine Wohnung verließ.

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Jason
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay V

von Jason am 18.02.2017 19:41

Sie sah mich mit einem etwas seltsamen Ausdruck in den Augen an und ich fragte mich, woran sie wohl dachte. Bestimmt an Noah, also wollte ich das Worüber doch nicht so gerne analysieren.
"Darf ich..." Ich räusperte mich. "Ich darf doch Bonnie mitbringen, oder? Wenn du lieber willst, dass ich alleine komme, dann werde ich deinem Wunsch natürlich Folge leisten." Aber vielleicht war mit Bonnie an meiner Seite das Risiko geringer, dass ich bei der Stelle von "Wer etwas gegen diese Heirat einzuwenden hat möge jetzt sprechen oder für immer schweigen" etwas machte, das ich eventuell bereuen könnte.
"Sicher. Freunde...", murmelte ich und nickte dann etwas unsicher. "Ich bin aber nicht sicher, ob das auch für Ex-Freunde gilt. Aber wenn du willst, dass ich da bin, dann werde ich da sein." Auch wenn es mir vermutlich das Herz zerreißen würde, wenn ich zusehen musste, wie sie diesen Typen heiratete.
"Oh... Tja, ähm... Danke, schätze ich", antwortete ich und stand auch auf. Sie sah sich im Raum um und wieder wollte ich wissen, worüber sie nachdachte. An die guten oder die schlechten Momente, die in dieser Wohnung geschehen waren? Ohne Piper fühlte sich diese Wohnung immer so leer und leblos an. Als wäre sie ein essentieller Teil davon gewesen, ohne den einfach nichts mehr stimmte.
"Ja, wir sehen uns", stimmte ich ihr zu und begleitete sie. "Ach ja und Piper?", hörte ich mich fragen und versuchte ein Lächeln. "Ich bin froh, dass du glücklich bist." Das stimmte zumindest zum Teil. Ich wollte ja wirklich, dass sie glücklich war. Nur nicht mit diesem Idioten.

Als sie gegangen war, schloss ich die Tür und ließ mich dagegen sinken. Pipers unerwarteter Besuch hatte mich völlig aus der Bahn geworfen, auch wenn ich versucht hatte, es nicht zu zeigen.
Ich ließ den Kopf in die Hände sinken und seufzte tief, atmete ein paar Mal tief ein und aus, ehe ich meine Hände wieder sinken ließ. Ich betrachtete meine linke Hand, auf der natürlich kein Ring war, im Gegensatz zu der von Piper. Schwankend stand ich auf und ging zurück ins Wohnzimmer, wo ich die Whiskeyflasche stehen sah. Ich wusste, dass es eine blöde Idee war, doch trotzdem ging ich hin und schnappte mir die Flasche, ließ mich aufs Sofa fallen und schaltete den Fernseher ein.


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Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.02.2017 19:41.

Iouri
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay V

von Iouri am 25.03.2017 11:04

Iouri
Der Junge mit dem verschmitzten Lächeln hatte es sich auf der Flussbrücke gemütlich gemacht. Es war angenehm, hier zu sitzen und die Ruhe zu genießen. Nicht, dass er keine Gesellschaft mochte, aber der Nicht-Anerkannte war auch über die Momente froh, in denen er im völligen Einklang mit seinem inneren Ich war. Es bestärkte ihn, sich regelmäßig eine Auszeit zu nehmen und darüber nachzudenken, welcher Superheld sein liebster war, wie er den Tag am besten überstehen konnte und warum es seine Mutter nicht fertig brachte, ihn zu bestätigen.  Zumindest auf eine der Fragen hatte er eine Antwort. Deadpool. Deadpool war sein liebster Superheld.
Der kleine Nerd zog die Beine an seinen Körper und schloss die Augen, besann sich auf das rauschende Wasser. Es war angenehm hier zu sitzen. Und so, so schaffte es der Junge mit dem verschmitzten Lächeln, verschmitzt zu lächeln. Grundlos.  

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Carlie
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay V

von Carlie am 25.03.2017 14:31

Carlie

Carlie war heute morgen schon mit einem sehr unruhigen Gefühl aufgewacht und egal was sie machte oder machen wollte, es hatte keinen Sinn denn ein Buch konnte sie so schonmal gar nicht lesen. Und sie wollte auch niemandem ihre Gesellschaft zumuten - zumindest nicht wenn sie so aufgekratzt war. Denn wenn sie so drauf war konnte sie anderen nur auf die Nerven fallen, weshalb sie sich irgendwann zu einem Spaziergang entschied, einem möglichst langen und ausgedehnten. So konnte sie nämlich immer am ehesten den Kopf wieder frei bekam und sich beruhigen konnte. Deshalb zog sie sich einfach gemütliche Kleidung an, eine schwarze Leggins mit einfachem hellblauen T-Shirt und einer leichten Weste und Ballerina´s. Ob die Sachen so hundertprozentig zusammen passten wusste sie nicht so genau aber es war ihr auch egal. Ihren Spaziergang begann sie irgendwo im Wald - in dem es einfach wunderbar roch und es angenehm friedlich war. Und sie merkte schon auf dem Weg dahin und hindurch wie sich die ersehnte Ruhe langsam in ihr auszubreiten begann. Langsam aber sicher begann sie sich auch wieder zuzutrauen in Kontakt mit anderen zu treten. Aber zunächst blieb sie noch etwas im Wald und lauschte dem Gezwitscher der Vögel und konzentrierte sich ganz darauf, ebenso wie auf die anderen Geräusche des Waldes. Natürlich vermischt mit dem leisen Geräusch ihres Atems, sogar des Heben und Senkens meines Brustkorbs war sie sich bewusst und wusste das sie wieder zu ihrer inneren Ruhe gefunden hatte. Als sie ihre Augen, die sie unbewusst geschlossen hatte, wieder öffnete stand sie am Waldrand und ließ ihren Blick kurz über alles schweifen das sie von dort aus sehen konnte.
Ihr Blick blieb schließlich am Fluss hängen, oder viel eher an der Flussbrücke auf der sie eine Gestalt ausmachen konnte. Auf die Entfernung konnte Carlie zwar noch nicht sagen wer die Person war aber das ließ sich ja herausfinden. Deshalb setzte sie sich langsam in Bewegung und näherte sich mit gleichmäßigen Schritten dem Fluss und der Brücke. Dort angekommen erkannte sie die Person schließlich: Es war Iouri mit einem für ihn typischen verschmitzen Lächeln auf den Lippen, was sie selbst zum Lächeln brachte. Er sah so friedlich aus und das war irgendwie so schön mit anzusehen das der Rotschopf sich gar nicht sicher war ob er ihn überhaupt ansprechen sollte. Zunächst ließ sie sich nur vorsichtig neben ihm nieder, um ihn nicht zu stören und blickte auf den Fluss hinaus, ehe sie sich irgendwann schließlich doch leicht räusperte. Sie wollte ihn ja nicht erschrecken und auch nicht stören, sollte sie stören würde sie auch direkt wieder gehen. Sie schenkte im ein sanftes Lächeln und wand sich ihrem Gegenüber zu, ehe sie zu Sprechen begann. "Hey Iouri, wie gehts dir? Oh und falls ich dich stören sollte dann sag es mir ruhig, dann lasse ich dich wieder allein. Das wäre auch nicht schlimm immerhin warst du ja zuerst hier und ich will dir deinen Ruheplatz nicht weg nehmen."

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.03.2017 15:33.

Iouri
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay V

von Iouri am 25.03.2017 23:09

Iouris Gedanken drehten und wendeten sich. Wie in einer Achterbahnfahrt schüttelte es ihn durch, wirbelte es jeden Gedankengang durcheinander. Fast war es, als würde dem Jüngling dabei schlecht werden. 
Die Schritte, auf die er sich konzentrieren konnte, kamen den Halbgott nur allzu recht. Trotzdem weigerte er sich, die Augen zu öffnen, während er alle Sinne darauf konzentrierte, sich von den Schritten ablenken zu lassen. Würde er sich vielleicht nicht rühren, der Fremde hinter ihm würde weiter ziehen und ihn wieder sich selbst überlassen. Das wollte Iouri doch, oder? Ruhe und ....? Was war es noch gleich? Ein Seufzen stieß er hervor, senkten sich die Mundwinkel. Die Blicke auf sein Gesicht konnte er nicht leugnen und so öffnete er mit flatternden Lidern seine Augen, blickte geradewegs in das Gesicht der Harmoniatochter. 
"Hey, Poison-Ivy",  brachte er mit einem müden Lächeln hervor, spielte auf die Superheldin an, welche für ihr flammend rotes Haar bekannt war. Carlie sollte wissen, was für ein Geek er war. Nicht nur, das er jeden Superheldenfilm zitieren konnte, auch unter seinem Bett stapelten sich die Comics - zumindest konnte man das hoffen. In der Hermeshütte war man sich da nie sooo sicher. 
Iouri ließ den Blick über das Mädchen neben sich schweifen, dann drehte er sich ihr vollständig zu, lehnte die Schulter an das Geländer. "Du wirkst unausgeglichen. Geht es Dir gut?" Seine Sorge war echt, war er immerzu dabei, eine angenehme Stimmung zu schaffen, anderen bei ihren Problemen zu helfen und damit die Waage zwischen schlechten und guten Menschen im Gleichgewicht zu halten.
Und auch so musterte er sie jetzt erneut, versuchte es mit einem scheuen Lächeln. Sie würde es ihm schon erzählen, oder? 

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Carlie
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay V

von Carlie am 26.03.2017 00:07

Natürlich beobachtete sie Iouri auch während er seine Augen noch geschlosen hielt, immerhin hatte er sie mehr oder weniger an dasFlussufer gelockt - nun generell wohl der Wunsch nach Gesellschaft. Und doch war sie froh gewesen das er es war der dort saß und nicht irgendwer Anders, zwar hätten es auch noch andere Campbewohner sein können. Aber es waren nicht viele derren Anwesenheit sie jetzt gerade ertragen hätte können. Allerdings nahm Carlie dann natürlich mit leichter Bestürzung wahr das sich seine Mundwinkel senkten, was zu sehen ihr so leid Tat, das sie drauf und dran war aufzuspringen und zu verschwinden. Er hatte so friedlich ausgesehen und das hatte sie unter keinerlei Umständen zerstören wollen, bedauerlicherweiße konnte sie das nun aber schwerlich rückgängig machen. Sein müdes Lächeln zu sehen bereitete ihr beinahe körperliche Schmerzen und weckte in ihr das Bedürfnis Iouri in den Arm zu nehmen, welchem sie aber zu widerstehen versuchte da es ihr unangebracht erschien. Stattdessen bemühte der Rotschopf den leichten Anflug eines Lächelns auf ihre Lippen und sie musste einfach auf seine Begrüßung eingehen. "Ich nehme Mal an das du dass auf meine Haarfarbe beziehst und nicht wirklich davon ausgehst das ich eine Art rachsüchtige Naturgöttin werden könnte, oder? Wobei ich zugeben muss das ich auch nicht unbedingt damit einverstanden bin was die Menschheit der Natur antut." Langsam winkelte sie ihre Beine an und musterte ihr Gegenüber dann im Schneidersitz sitzend, wobei sie bei seiner Frage und Angesichts seiner Besorgnis nachdenklich die Stirn runzelte. Carlie wusste genau das seine Besorgnis echt wahr und sie war einmal mehr verblüfft darüber wie leicht es Iouri zu fallen schien ihre unausgeglichenheit zu bemerken. Ungeachtet dessen ob sie es zu verbergen versuchte oder sich derer gar selbst noch nicht wirklich bewusst war. Zwar hatte sie eigentlich gehofft die Unruhe endlich losgeworden zu sein aber bereits bevor er sie angesprochen hatte, hatte sich die Unruhe wieder wie eine eiskalte Hand um ihre Eingeweide gekrallt. Einmal mehr musterte sie den jungen Mann verblüfft und schüttelte leicht verblüfft und zugleich ein wenig schmunzelnd den Kopf. obei das scheue Lächeln seinerseits ihr ein echtes, wenn auch kleines Lächeln auf die Lippen zauberte. "Weißt du Iouri, du verblüffst mich immer wieder, ich bin fast geneigt zu glauben du hättest selbst Superkräfte, was mich daran erinnert das ich noch deinen Lieblingscomic sehen wollte. Wenn du mir die Ehre erweißt." Dann allerdings fuhr sie sich kurz durch ihr langes Haar und wurde nach einem leisen Räuspern erneut nachdenklich. "Du hast Recht, ich bin unausgeglichen. Irgendwie habe ich schon seit heute morgen ein ungeheures Gefühl der Beunruhigung und es will einfach nicht verschwinden. Ich weiß auch nicht woran es liegt, ich meine es ist immerhin alles friedlich und ruhig. Und wenn ich ganz ehrlich bin.. manchmal fühle ich mich einfach schrecklich alleine, obwohl man hier wohl eigentlich nie wirklich alleine ist." Abschließend zuckte Carlie mit den Schultern und schüttelte leicht den Kopf, sie wusste einfach nicht was los war, war mit ihrem Latein am Ende wie man so sagte.

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Iouri
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay V

von Iouri am 26.03.2017 00:38

Es war angenehm zu betrachten, wie leicht es auch Carlie fiel, seine Gedanken zu lesen. Iouri schenkte dem Mädchen ihm gegenüber die ganze Aufmerksamkeit, betrachtete sie genauso wie er es bei ihr tat. Seine Füße waren selbst unter die Knie des anderen Fußes gezogen und die Finger lagen verschränkt dazwischen, den Kopf zu der Schulter an das Holz nebst ihm gelegt. Viel zu selten gönnte er sich solch ruhige Gespräche, doch gab es viel zu wenig Halbgötter, die die Ruhe wirklich schätzten. Für Iouri gab es kaum Schöneres, als einen Mittag auf seinem Bett zu verbringen, ein Comicheft vor der Nase und vielleicht noch etwas vegane Chips neben sich. Nicht, dass der Junge vollständig auf Milch und Eier verzichtete, nein, aber aus Respekt vor den Tieren versuchte er sich zurückzuhalten, Fleisch aß er gar keines. Eines der wenigen Dinge, die er mit vielen Halbgöttern gleich hatte. Was hingegen seinen Charakter anging, war Iouri sich sicher, niemals einen Seelenverwandten zu finden. Die Zwillinge, seine besten Freunde um es einmal so zu nennen, waren wundervolle Töchter der Aphrodite, welche von einem Abenteuer zum nächsten hetzten und sich kaum Ruhe gönnten. Logan, sein Bruder von einer anderen Mutter - immerhin war dieser ein Hermeskind, im Gegensatz zu ihm selbst - konnte kaum eine Minute still sitzen. Und Caden, mit dem er gerne Zeit verbrachte, war noch nie länger still, als Iouri bis Zwölf zählen konnte.
Der Ausspruch zu seiner Begrüßung ließ den Jungen schmunzeln. "Ich bin vor kurzem wieder einem Aphroditesohn begegnet, der meinte, er müsse mir zuzwinkern. Glaub mir, ich wünsche mir eine naturliebende Rachegöttin. Aber nein, Liebes, ich fande es nur passender, als Dich Mystique zu nennen." Es war ein offenes Geheimnis, das der gutgläubige Harmoniasohn einem Aphroditekind nach dem nächsten verfiel. Er war häufig zu beschäftigt damit, diesen weiterzuhelfen um auf Charmsprech und ähnliches zu achten und so war es beinahe zwei Monate das letzte Mal gegangen, ehe Iouri mitbekam, wie der Aphroditesohn ihn bezauberte und er ihm beinahe hinterherhechelte. Dabei stand der Nicht-Anerkannte nicht einmal auf Männer, konnte diesen sexuell nicht abgewinnen. Und trotzdem war er Tag für Tag an der Hütte aufgetaucht, um den Hübschling an den Essenspavillon zu begleiten, hatte mit Blumen und Schokolade gradezu um sich geworfen. 
Erst die Zwillinge hatten ihm die Augen geöffnet, als sie sein Leid nicht mehr ertragen hatten.
Und nun erzählte Carlie ihm, wie angenehm sie seine Empathie fand, dabei sah es Iouri nur als Menschlichkeit. Und so winkte er auch nur ab, lächelte zaghaft. "Es würde jeder bemerken, wenn er sich Zeit dafür nehmen würde. Ich bin nichts besonderes." Ein müder Versuch, sie davon zu überzeugen, denn Iouri dachte wirklich so. Hätte er wirkliche Fähigkeiten, hätte er sie gewiss schon entdeckt und dann wäre er anerkannt worden. Aber so? So war Iouri der festen Überzeugung, er war nicht gut genug, nicht besonders genug um eine Mutter zu verdienen. 
"Hilft es Dir, gegen die Unruhe zu laufen? Ich lese dann lieber, aber ich würde Dich auch begleiten, wenn Du möchtest. Immerhin würde es Dir dann besser gehen und Du müsstest Dich nicht einsam fühlen?"   

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Carlie
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay V

von Carlie am 26.03.2017 10:27

Seine Gesselschaft war angenehm für die Harmoniatochter und es war seltsam aber alleine hier zu sitzen und mit ihm zu sprechen schenkte ihr zumindest etwas Ruhe, die ihr eine gewisse Rastlosigkeit bescherrte, die sie eigentlich sonst gar nicht kannte. Und selbst wenn er keine besonderen Fähigkeiten hatte - was ziemlich ausgeschlossen werden konnte denn er war defenitiv ein Halbgott - konnte er trotzdem etwas Besonderes sein. Ihrer Meinung nach zumindest hatte jeder Etwas das ihn besonders machte und zwar konnten manche Halbgötter anderen gleichen, hatten aber noch immer eine individuelle Besonderheit. Sie fand es schade das Iouri das nicht sehen konnte aber das bedeutete nicht das sie es ihm sagen konnte. Zwar war Carlie leicht in Gedanken abgedriftet aber seine Anmerkung das sie Poison Ivy zu nennen ihm passender erschienen war als sie Mystique zu nennen hatte sie mitbekommen. Und eben diese brachte sie sogar dazu leise zu Lachen und zu entgegnen: "Okay Poison Ivy ist mir deutlich lieber als Mystique und ist in dem Fall auch deutlich passender." Natürlich war auch der Rotschopf nicht umhin gekommen zu bemerken was bei Iouri und den Aphroditekindern los war und manchmal fand sie das wirklich schrecklich. Natürlich hatten die Töchter und Söhne der Aphrodite einen gewissen Charme und es konnte verdammt schwer sein diesen zu wiederstehen, weshalb sie auch pflegte einen großen Bogen um diese zu machen - wenn möglich. Natürlich ging das Alles sie nicht wirklich etwas an aber vor allem dem Aphroditesohn hätte sie doch gerne den Kopf gewaschen. Das stand ihr jedoch kaum zu und wahrscheinlich hätte es diesen nicht einmal interessiert. Aber jetzt schweiften ihre Gedanken ja schon wieder ab, das war ja wirklich furchtbar - dabei hatte sie ihre volle Aufmerksamkeit nach wie vor Iouri widmen wollen. Und sie hatte ihm doch noch etwas sagen wollen! Verdammt heute war wirklich nicht ihr Tag und es war Zeit etwas zu Unternehmen. Ihr Blick war weich als sie ihr Gegenüber wieder betrachtete und ihre Stimme sanft, als sie das Wort an ihn richtete. "Jeder hat etwas Besonderes an sich Iouri und manchmal haben wir Fähigkeiten derer wir uns selbst gar nicht bewusst sind oder diese einfach nicht als solche wahrnehmen. Ich für meinen Teil bin mir zumindest sicher das du etwas Besonderes bist, das sind wir alle auf unsere Weise. Niemand ist absolut gleich, wir alle haben eine Eigenschaft an uns die uns von anderen unterscheidet." Selbst wenn er ihr jetzt noch nicht glauben mochte, irgendwann würde er es ganz sicher erkennen. Manchmal brauchten solche Dinge einfach Zeit und er war erst siebzehn, er hatte noch Zeit. Sein Angebot sie zu begleiten brachte sie erneut zum Lächeln und sie nickte sachte. "Normalerweiße hilft lesen mir auch immer aber heute.. heute bringe ich die Geduld nicht auf mich hinzusetzen und zu lesen. Aber es wäre schön beim Laufen etwas Gesellschaft zu haben, denn ich schätze deine Gesellschaft sehr." Und das nicht nur weil ich dann nicht das Gefühl habe einen Marathon laufen zu müssen um Ruhe zu finden, fügte sie in Gedanken hinzu.

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Iouri
Gelöschter Benutzer

Re: Vergangenheitsplay V

von Iouri am 26.03.2017 11:14

Konnte man sich wirklich sicher sein, dass er ein Halbgott war? Immerhin hätte man sich auch irren können. Irren war menschlich und taten die Götter nicht alles dafür, auch menschlich zu wirken? 
"Mir ist eine Unentschlossene auch lieber als eine Verräterin", bbrachte er leise hervor. Und so war es auch. Lieber hatte er jemanden, der von vornerein sagte, dass er lieber auf der anderen Seite stand und dann bei Bedarf und zu gewissen Deals mithalf, als das man jemandem vertraute und dann verletzt wurde.  
Die Backen blies Iouri bei ihrer Predigt auf, schüttelte dann nur kurz den Kopf. "Nicht deine Baustelle, Liebes", brachte er hervor, dann lächelte er sie an. "Aber danke. " Die Worte änderten nichts an Iouris Empfinden, fühlte er sich eher noch schlechter  - immerhin hatte er die Stimmung runtergezogen - und so versuchte er es mit guter Laune. 
"Dann lass uns laufen, ja?" 
Er erhob sich, reichte dem Mädchen eine Hand, um sie hochzuziehen.  Und kaum stand sie, fanden seine Füße in ein angenehmes Schritttempo.  

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